Freie Demokraten besuchten Tourismusmagnet Camping- und Ferienpark Teichmann

Die Freien Demokraten besuchten den Camping und Ferienpark Teichmann in Vöhl-Herzhausen und diskutierten die richtigen Weichenstellungen für den Tourismus im Landkreis. Das Foto entstand während der Führung durch den attraktiven Park durch die Inhaber und Betreiber Ernst-Rudolf und Ursula Müller. Foto:nh

 

Vöhl-Herzhausen(nh). Die FDP-Kreistagsfraktion und der Ortsverband Vöhl der Liberalen haben dem Camping- und Ferienpark Teichmann in Herzhausen einen Besuch abgestattet. Der Besuch stieß auf großes Interesse bei den Freien Demokraten, denn es waren aus nahezu allen Teilen des Kreises Mitglieder anwesend. Das Jahr 2015 ist ein ganz besonderes in der langen Geschichte des Camping- und Ferienparks Teichmann: Das 40-jährige Jubiläum wurde gefeiert, und das Unternehmen erhielt als Auszeichnung den ADAC Camping Award.

 Zu Beginn führten Ernst-Rudolf und Ursula Müller als Inhaber und Betreiber des Camping- und Ferienparks die FDP-Mitglieder durch das 222.000 Quadratmeter große Areal. Mit viel Liebe zum Detail und dennoch sehr zweckmäßig ausgestattet, werden alle Bedürfnisse der Camper und Feriengäste in Sachen Natur- und Freizeiterlebnis erfüllt. „Begeisterte Gäste sind unsere besten Werbebotschafter, sie kommen gerne wieder“, beschreibt Müller seine Philosophie. Wie bekommen wir die Gäste zu uns? Richtige Antworten auf diese Frage anzubieten, bedeutet für ihn ein erfolgreiches Marketing. „Jeder Mensch ist ein Profi, weil jeder in den Urlaub fährt.“, Rund 100.000 Übernachtungen schreibt der erfolgreiche Betrieb in der Nähe von Edersee und Nationalpark im Jahr. Die durchschnittliche Verweildauer der Gäste, die in erster Linie aus Hessen und Nordrhein-Westfalen anreisen, beträgt 3,5 Tage. Etwa 50 Prozent und damit mehr als 200 Stellplätze sind an Dauercamper vergeben. 

In der anschließenden Gesprächsrunde in der Restauration des Camping- und Ferienparks Teichmann wurde schnell klar, wo der Schuh drückt. Der Edersee sei bei weitem nicht so bekannt, wie viele in der Region glauben. Einig war sich die Runde, dass es eine deutlich bessere Abstimmung der unterschiedlichen touristisch tätigen Ebenen geben müsse, um Geld und Ressourcen zu sparen und effektiver zu werden. „Ich sehe das bei der Werbung, wir müssen vieles doppelt und dreifach machen, da stimmt dann das Preis-Leistungsverhältnis nicht mehr“, so Müller. Es gehe darum, die Erlebnisregion Edersee sowie Bad Wildungen und Willingen als die bekannten touristischen Zentren zu stärken. Niemand fahre bewusst nach Nordhessen, um hier Urlaub zu machen. FDP-Kreistagsfraktionsvorsitzender Dieter Schütz(Willingen) stimmte ihm zu und gab zu bedenken, dass eine eigene Destination Waldeck-Frankenberg bzw. Waldeck-Ederbergland nicht der richtige Weg für die Zukunft sei. „Wir müssen unsere starken Marken ausbauen, um Erfolg zu haben“, so Schütz.
Touristikfachleute stellen sich die Frage, warum die Zahlen für Camping in Nordhessen gegen den Trend rückläufig sind, während sie insgesamt in Hessen und Deutschland steigen. Für Müller ist dies eine Frage der Qualität. Von insgesamt 28 Anlagen in Waldeck-Frankenberg seien beispielsweise nur elf beim ADAC gelistet, ganze sechs seien nach Sternen qualifiziert. „Wir sitzen beim Tourismus alle in einem Boot, Feriendomizile, Gastronomie und Freizeiteinrichtungen, wir müssen gemeinsam an einem Strang ziehen, weil es um den Erfolg der ganzen Region geht“, fordert Müller. Nur Qualität setze sich durch. Bei den Reisemobil-Stellplätzen sehe es deutlich besser aus, weil die neu entstandenen Betriebe am Edersee, Twistesee, Bad-Wildungen und in Willingen gehobenen nationalen Standard entsprechen. Die Stellplätze in Hemfurth und in Rehbach dagegen bieten den Reisemobilisten nicht einmal Strom an. Hier müsse dringend nachgebessert werden.

Ein großes Problem für den Camping- und Ferienpark Teichmann stellt die kürzlich wieder eröffnete Bahnstrecke Korbach-Frankenberg dar, die sich in unmittelbarer Nähe befindet. 20 mal am Tag, das erste Mal in aller Herrgottsfrühe gegen 4 Uhr 51, wird an den vier gegenüberliegenden Bahnübergängen laut hupend auf den Zug hingewiesen, so dass die Camper von ihrer Luftmatratze bzw. aus den Betten fallen. Die Betreiber haben großes Verständnis, dass die Sicherheit gewahrt werden müsse, dringen aber schnell auf eine andere Lösung, weil bereits erste spontane Abreisen und Stornierungen das Campinggeschäft geschädigt haben. Schütz und Heinrich Heidel (Vöhl), auf dessen Initiative der Termin im Camping- und Ferienpark Teichmann zustande kam, sagten zu, das Thema in die Gremien des Kreistages zu tragen, um eine Verbesserung der unbefriedigenden Situation zu erreichen, denn der Campingurlaub ist ein wichtiges Standbein im Tourismusgeschäft der Gemeinde Vöhl. Mittlerweile wurde der Sachverhalt von der FDP-Kreistagsfraktion im Finanzausschuss angesprochen, so dass Landrat, Erster Kreisbeigeordneter, Kreisverwaltung und alle Fraktionen des Kreistages darüber informiert sind.

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