Flinken Mäusefänger schützen

Mauswiesel Foto:NABU(Heinz Diehl)/nh

 

NABU Hessen: Mauswiesel soll nicht mehr gejagt werden

Wetzlar(nh). Mit nur 15 bis 25 Zentimeter Körperlänge ist das flinke Mauswiesel das kleinste Raubtier der Welt. Das tag- und nachtaktive Tier, das volkstümlich auch „Hermännchen“ genannt wird, ist auf Hessens Wiesen, Feldern und Höfen zu Hause und frisst mit Vorliebe Mäuse. Mit seinem schlanken Körper ist es ideal an die unterirdische Jagd in Mäusegängen angepasst. „Es macht eigentlich keinen Sinn, dem Mauswiesel nachzustellen. Deshalb sollte das hübsche Tier in Hessen künftig nicht mehr gejagt werden“, erklärt Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU Hessen.

 Wie andere Beutegreifer auch könne es eine wichtige Rolle beim Eindämmen von übergroßen Mäusebeständen auf den Äckern spielen. Generell, so der NABU, sollten Tiere, die auf der Roten Liste gefährdeter Arten stünden, nicht dem Jagdrecht unterliegen. „Über die Verbreitung des Mauswiesels in Hessen liegen noch zu wenige Angaben vor, um eine Gefährdung ausschließen zu können“, so der Biologe Eppler. Bei der bevorstehenden Novelle der hessischen Jagdverordnung sei es deshalb wichtig, das Mauswiesel aus der Liste jagdbarer Arten zu streichen. „Da es keinen vernünftigen Grund für das Töten von Mauswieseln gibt, muss der flinke Mäusefänger aus ethischen Gründen künftig einen ganzjährigen Schutz genießen“, so Eppler. Mit etwas Glück können Spaziergänger das nur 30 bis 100 Gramm schwere „Zwergwiesel“ in freier Natur beobachten. Auffällig ist der schmale, langgestreckte Körper mit seiner braunen Ober- und weißen Unterseite. Wieselflink hüpft das kleine Tier mit den kurzen Beinen auf Nahrungssuche durchs Gelände. Aufpassen muss es vor Greifvögeln, Eulen und Füchsen. Bei Gefahr kann man ein Piepen oder Pfeifen hören. Wie sein nächster Verwandter, das Hermelin, nutzt es Felsspalten, hohle Baumstämme, Steinhaufen oder Baue anderer Tiere als Unterschlupf. „In der heutigen Zeit ist es für viele Menschen ganz wichtig, wilden Tieren in der freien Natur begegnen zu können. Das gehört zur Lebensqualität“, so Eppler. Deshalb sei es sinnvoller, mit der Fotokamera auf Pirsch zu gehen und gute Fotos zu schießen, die man mit Freunden teilen kann, als Tieren mit Flinte oder Falle zu Leibe zu rücken. Wer seine Funde auf der Webseite NABU-Naturgucker einträgt, kann sogar zur wissenschaftlichen Erforschung der Vorkommen beitragen. „Die Gesellschaft hat sich gewandelt. Wer heute Tiere töten will, muss gute Gründe dafür vorbringen. Das ist auch gut so“, erläutert der begeisterte Naturfreund Eppler. Als Freilandbiologe ist er fast täglich draußen unterwegs und kennt die Natur wie seine Westentasche.

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