Krankenhäuser brauchen mehr Personal – 162.000 Fachkräfte fehlen
Frankenberg(nh). Nach Ansicht des Betriebsratsvorsitzenden Uwe Patzer und seinem Stellvertreter Eddy Röse, müssen der Pflegenotstand, die Ökonomisierung und Unterfinanzierung unseres Gesundheitssystems dringend gestoppt werden! Die Leistungen der Mitarbeiter unter Dauerstress und im Minutentakt schaden nicht nur den Patient/-innen, sondern machen die Beschäftigten auf Dauer krank. Die Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern haben sich in den letzten Jahren deutlich verschlechtert, so Patzer und Röse.
Durch die zunehmende Arbeitsverdichtung, die Überforderung durch die wachsende Anzahl von Menschen, die nicht nur der Pflege, sondern auch der Betreuung bedürfen, weil sie zum Beispiel sehr alt oder dement sind, werden die Gesundheitsberufe im Alltag zusätzlich enorm belastet. Die menschliche Zuwendung, die im Übrigen nicht nur für Patienten, sondern auch für eine zufriedenstellende Arbeit der Pflegekräfte äußerst wichtig ist, bleibt dabei, leider sehr häufig auf der Strecke. Um den Arbeitsalltag und die Patientenversorgung einigermaßen zu stemmen, arbeiten die meisten Kolleginnen und Kollegen mittlerweile über ihre Belastungsgrenzen hinaus.
Patzer und Röse fordern bundeseinheitliche Standards:
Wir brauchen mehr Personal!
Wir brauchen Bedarfsorientierung – statt Markt und Wettbewerb!
Wir brauchen eine verbindliche und nachhaltige Personalbemessung!
Wir brauchen den Leistungen der Mitarbeiter entsprechende Vergütungssysteme!
Die Erhebung von ver.di aus dem Jahr 2013 beziffert den Fehlbestand in deutschen Krankenhäusern auf 162.000 Mitarbeiter, allein 70.000 davon in der Pflege. Das Eckpunktepapier zur Krankenhausreform, nachdem es rechnerisch eine Pflegekraft pro Krankenhaus mehr geben soll, verdeutlicht, dass die Politik den Ernst der Personalsituation in den Krankenhäusern nicht ansatzweise verstanden hat. Patzer und Röse begrüßen die Einrichtung einer Expertenkommission. Sie biete zumindest mittelfristig die Chance, die Personalprobleme in den Krankenhäusern zu lösen, so Patzer und Röse abschließe