Dr. Daniela Sommer (SPD): Vor allem in ländlichen Gebieten Zahlen ernüchternd
Wiesbaden/Waldeck-Frankenberg(nh). Der Entschließungsantrag der Regierungskoalition über den flächendeckenden Aus- und Aufbau von Familienzentren in Hessen war am Mittwoch Thema in der Landtagsdebatte. „Der gesetzte Schwerpunkt in der Familienpolitik und die damit verbundene Wertschätzung und Anerkennung für Familien ist ohne Zweifel zu begrüßen. Allerdings liegt die reale Entwicklung – entgegen der Lobeshymnen der Landesregierung – hinter den Erfordernissen eines bedarfs- und flächendeckenden Ausbaus einer familienbezogenen Infrastruktur zurück“, kritisiert die heimische Landtagsabgeordnete Dr. Daniela Sommer in Wiesbaden.
Kommunale und freie gemeinnützige Träger von Kindertageseinrichtungen, Familienbildungsstätten, Mütterzentren, Frühförderstellen, Beratungszentren und vergleichbaren Institutionen können in ihrer Entwicklung zum Familienzentrum eine finanzielle Unterstützung vom Land Hessen erhalten. Die Zahl der geförderten Einrichtungen verzeichnet von 104 im Jahr 2013 und 113 im Jahr 2014 jedoch keine signifikante Steigerung. „Die Zahlen sind eher ernüchternd. Vor allem in ländlichen Gebieten kommt die von der Landesregierung hoch gelobte Förderung nicht an. In Waldeck-Frankenberg gibt es leider kaum Beispiele, die eine finanzielle Förderung erfahren, wie das Familienzentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Battenfeld oder die Familienchance 2020 des Lebenshilfe-Werkes in Korbach“, erläutert Dr. Daniela Sommer. Für die weit über 4000 Kindertageseinrichtungen in Hessen, die grundsätzlich für den Ausbau zu Familienzentren in Betracht kommen würden, ergebe sich eine Quote von gerade einmal drei Prozent. Die heimische SPD-Landtagsabgeordnete plädiert für den weiteren Auf- und Ausbau einer familienbezogenen, wohnortnahen Versorgungsstruktur, die niedrigschwellig und vor allem nachhaltig verankert sein muss: „Die Stärkung von Familien ist ein zentrales gesellschaftspolitisches Thema über alle Parteigrenzen hinweg. In der regionalen Vernetzung von Beratungs- und Informationsangeboten stellen gerade Familienzentren wichtige Knotenpunkte dar. Sie halten ein umfassendes, ganzheitliches Angebot und zielgenaue Hilfen bereit. Das Ziel einer flächendeckenden Versorgungsstruktur ist jedoch bei Weitem noch nicht erreicht. Für Waldeck-Frankenberg wünsche ich mir einen weiteren Auf- und Ausbau von den Familienzentren.“
