Verein Bürger und Polizei Kassel verlieh zum 16. Mal die „Kasseler Polizeimedaille“

eehrte aus Waldeck-Frankenberg  Von links: Polizeipräsident Eckhard Sauer, Staatsministerin Frau Kühne-Hörmann, Leiter der Polizeidirektion Waldeck-Frankenberg Achim Kaiser, Leiter der Polizeistation Bad Arolsen Achim Jesinghausen,  Maike Neumeier,Christiane Backhauß Bürgermeister Jürgen Van der Horst aus Bad Arolsen, Michael Hartmann aus Gemünden/Wohra und Bürgermeister Frank Gleim aus Gemünden, Foto:nh

Auch Bürgerinnen und Bürger aus Waldeck-Frankenberg wurde ausgezeichnet

Kassel(ots/od). Der gemeinnützige Verein Bürger und Polizei in Kassel und das Polizeipräsidium Nordhessen haben heute Abend in einer öffentlichen Veranstaltung Menschen ausgezeichnet, die im vergangenen Jahr die Arbeit der Kasseler und der nordhessischen Polizei in bemerkenswerter Weise unterstützt haben. Insgesamt zehn Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Kassel und der Region wurden vom Präsidium des Vereins nach Vorschlägen der nordhessischen Polizeidienststellen für die Auszeichnung mit der „Kasseler Polizeimedaille“ ausgewählt. Sie konnten am Abend die Ehrung aus den Händen von Polizeipräsident Eckhard Sauer, der auch Präsident des Vereins Bürger und Polizei Kassel ist, entgegen nehmen. Der nordhessische Polizeichef wurde bei der Übergabe der Medaillen von Hessens Justizministerin Eva Kühne-Hörmann, die Ministerpräsident Volker Bouffier bei dem Festakt im Polizeipräsidium vertrat, unterstützt. Die zum sechzehnten Mal stattfindende Auszeichnung mit der vom Verein Bürger und Polizei im Jahr 2000 gestifteten „Kasseler Polizeimedaille“ erfolgte im Rahmen der traditionellen Jahresbegrüßung 2015 des Vereins in den Gesellschaftsräumen des Polizeipräsidiums in Kassel. Rund 180 Vereinsmitglieder und Gäste waren der Einladung ins Polizeihauptquartier am Kasseler Kulturbahnhof gefolgt.

Geehrte Personen sind Vorbilder

„Der Verein Bürger und Polizei in Kassel zeichnet heute Abend Mitbürgerinnen und Mitbürger mit der Kasseler Polizeimedaille aus, die der Polizei bei ihrer Aufgabenerfüllung in bemerkenswerten Weise geholfen haben“, betonte Präsident Sauer. „Diese Menschen haben durch ihr Handeln ein besonderes Zeichen gesetzt für ein vertrauensvolles Miteinander von Bürgern und ihrer Polizei“. Die zehn neuen Träger derKasseler Polizeimedaille, darunter zwei Frauen, sechs Männer sowie ein 12-jähriger Schüler und ein 17 Jahre alter Jugendlicher, sind in diesem Jahr zwischen 12 und 52 Jahre alt. „Diese Menschen haben hingesehen, wo andere weggeschaut haben, sie haben gehandelt, wo andere lieber untätig geblieben sind. Ihr Verhalten war vorbildlich und hat für uns alle ein Zeichen gesetzt“, erklärt Polizeipräsident Eckhard Sauer. „Dafür möchte der Verein Bürger und Polizei Kassel diese Mitbürger mit der Kasseler Polizeimedaille ehren“, so der nordhessische Polizeichef in seiner Ansprache. „Meine Kolleginnen und Kollegen leisten hervorragende Arbeit. Aber es ist auch für mich gut zu wissen, dass es nach wie vor zahlreiche Menschen gibt, die ihre Polizei in so vorbildlicher Weise unterstützen, sagte der Polizeichef.

Lobenswerte Unterstützung in unterschiedlicher Form

Die Medaillenträger waren im vergangenen Jahr bei polizeilichen Einsatzsituationen in ganz unterschiedlicher Form lobenswert aktiv. Sie halfen zumeist durch schnelle und präzise Mitteilung ihrer Wahrnehmungen von Straftaten oder durch beherztes aber gleichwohl überlegtes Einschreiten bei beobachtetem Unrecht in bemerkenswerter Art mit, Straftaten zu verhindern, Täter festzunehmen oder wichtige Ermittlungs- und Aufklärungsschritte der Polizei zu ermöglichen. „Zivilcourage und der aufmerksame Blick, was um einen herum geschieht, sind nicht selbstverständlich. Das sich Menschen einmischen, ist gelebte Gemeinschaft und deshalb unverzichtbar für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Ich bin froh, dass es die  Polizeimedaille in Kassel gibt, um dieses Engagement zu ehren“, so Justizministerin Eva Kühne-Hörmann(CDU).  „In einer Zeit, in der man oft den Eindruck haben kann, dass sich Viele nur noch selbst der Nächste sind, haben diese Menschen durch ihr Handeln in sehr lobenswerter Weise Zivilcourage und Bürgersinn bewiesen und gezeigt, dass es auch anders gehen kann“, so Polizeipräsident Sauer abschließend.

Christine Backhauß und  Maike Neumeier Foto:nh

Bankangestellte verhinderten üblen Betrug mit hohem Schaden

Maike Neumeier (36) aus Bad Arolsen und Christine Backhauß (35) aus Marsberg sind Mitarbeiterinnen einer Filiale der Waldecker Bank in Bad Arolsen. Durch ihr umsichtiges und couragiertes verhalten bewahrten sie einen Rentner vor großem finanziellen Schaden.

Zur Vorgeschichte: Am Donnerstag, den 2. Oktober, wurde ein 84-jähriger Mann aus Bad Arolsen Opfer von dreisten Trickbetrügern. In der Mittagszeit hatte der gutgläubige Rentner an seiner Haustür Besuch von zwei „Scherenschleifern“, die ihre Leistungen anboten. Sie berechneten schließlich für das Schleifen von einigen Messern und Scheren die horrende Summe von 2.800 Euro! Doch damit nicht genug. Nachdem der Senior diese Summe von seinem Konto abgehoben und an die Betrüger ausgezahlt hatte, witterten die Täter weitere Geschäfte und baten den Rentner schließlich um einen „Kredit“ in Höhe von 14.000 Euro. Heute wissen wir: Das Geld hätte der Mann niemals wieder gesehen!

Polizeipräsident Eckhard Sauer, Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann, Maike Neumeier, Christine Backhauß und  Stadträtin  Herrmann-Kirchberg i.V. für Oberbürgermeister Hilgen. Foto:nh

Sie gingen dabei so geschickt vor, dass der Rentner schließlich bereit war, auch diese Summe von seinem Sparkonto bei der Waldecker Bank abzuheben und an die Täter auszuzahlen. Am Bankschalter traf der Rentner nun aber erneut auf die beiden Bankmitarbeiterinnen vom Vortag, Maike Neumeier und Christiane Backhauß Diese befragten den Rentner nun diskret nach dem Grund des Abhebens einer derart hohen Bargeldsumme, weil sie eine Betrugsmasche nach Art des Enkeltricks witterten. Nachdem sie durch eine gezielte Befragung des Seniors konkrete Anhaltspunkte für eine Straftat gewonnen hatten, verweigerten sie schließlich die Auszahlung und verständigten sofort die zuständige Polizeistation in Bad Arolsen. Durch dieses umsichtige und vor allem couragierte Verhalten konnte weiterer finanzieller Schaden für den 84-Jährigen abgewendet werden. Im Zuge von polizeilichen Observationsmaßnahmen wurden am Tag darauf die beiden Betrüger in der Wohnung des Rentners vorläufig festgenommen Es handelt sich um Mitglieder einer polizeibekannten Familie aus Frankenberg/Eder, deren Mitglieder wegen ähnlicher Fälle bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten sind.

Staatsministerin Kühne-Hörmann, Polizeipräsident Eckhard Sauer und der geehrte Michael Hartmann

Tankbetrüger hatte auch keinen Führerschein

An einem Sonntagmittag Anfang Dezember wurde Michael Hartmann (52) aus Gemünden (Wohra) Zeuge eines Tankbetruges und half, den Betrüger zu stellen. Die Mitarbeiterin einer Tankstelle hatte ihn auf einen Autofahrer aufmerksam gemacht, der gerade sein Auto für rund 80,- Euro betankt hatte und anschließend ohne zu bezahlen vom Tankstellengelände in Richtung Frankenberg davon gefahren war. Er nahm mit seinem Wagen sofort die Verfolgung auf und verständigte parallel die Polizei. Als der Tankbetrüger seinen Verfolger bemerkte,versuchte er ihn über einen Wirtschaftsweg abzuhängen. Als er dort nicht weiter kam und wendete, hatte ihm der Zeuge bereits den Weg versperrt. Dennoch drängelte sich der Tankbetrüger mit seinem Fahrzeug am Auto des Zeugen vorbei und beschädigte dieses dabei leicht an der Stoßstange. Weiter ging die Fahrt in Richtung Frankenberg, allerdings nicht sehr weit. Der flüchtige Autofahrer wollte im Einmündungsbereich zur Landstraße L 3332 nach rechts in Richtung Dörnholzhausen abbiegen und kam, weil er zu schnell war, nach links von der Fahrbahn ab und landete im Straßengraben. Dabei verletzten sich seine drei Familienangehörigen, die mit ihm unterwegs waren, leicht. Eine Polizeistreife konnte den 23-jährigen Tankbetrüger noch am Unfallort festnehmen. Dabei versuchte er noch, einen gefälschten österreichischen Führerschein in einem Gebüsch verschwinden zu lassen. Eine gültige Fahrerlaubnis hatte der Mann nicht. Auf den 23-Jährigen kommen nun mehrere Strafverfahren wegen Tankbetrug, Urkundenfälschung, Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort, fahrlässige Körperverletzung und Fahren ohne Fahrerlaubnis zu.

Bürgermeister Frank Gleim aus Gemünden, Michael Hartmann mit seiner Lebensgefährtin

 

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