Pflegen mit Herz, aber unter großer Belastung

Pflegefachkraft Frau Helga Jungkurth, Bewohner Herrn Vesper, Mitglied des Einrichtungsbeirates und Dr. Daniela Sommer Foto:nh

Dr. Daniela Sommer (SPD) absovierte drei Praxistage in der Altenpflege

Waldeck-Frankenberg(nh). Am 28. Januar 2015 fand der landesweite Praxistag der SPD-Landtagsfraktion statt. Die heimische Abgeordnete Dr. Daniela Neuschäfer hospitierte am 28. Januar im Altenheim Stiftung Hospital St. Elisabeth auf der Burg in Frankenberg, am 26. Januar 2015 im Seniorenzentrum Ederbergland sowie am 02 Februar im DRK-Seniorenheim in Battenberg. Die Sozialpolitikerin die für die SPD-Landtagsfraktion senioren- und pflegepolitische Sprecherin ist, hatte bereits in ihrem ersten Jahr als Landtagsabgeordnete hessische Alten- und Krankenpflegeschulen besucht. Dass die Rahmenbedingungen in der Pflege und für die Pflegekräfte verbessert werden müssen, ist für sie nicht neu und wurde in den zahlreichen Gesprächen bestätigt und verschärft.

 Nun hat Daniela Sommer einen Praxistag in diesem Bereich angeregt: „Die Pflege ist eines der großen Zukunftsthemen. Wir müssen uns jetzt gut aufstellen, damit es nicht zum immer wieder prophezeiten Pflegekollaps kommt. Wir wollen alle eine gute Pflege, dazu braucht es aber eine bessere Unterstützung der Professionellen sowie der Angehörigen!“ Den Praxistag in dem Seniorenzentrum Ederbergland startete sie um 6:30 Uhr, um 8:00 Uhr im Altenheim Stiftung Hospital St. Elisabeth und um 9:00 Uhr im DRK-Seniorenzentrum Battenberg, sodass verschiedene Schichten in den verschiedenen Einrichtungen miterlebt werden konnten. Dabei hat Sommer in der Pflege und in der Betreuung mitgearbeitet. Sie bewundert den liebevollen Umgang bei der begrenzten Zeit, die für Pflege und Betreuung zur Verfügung stehen, denn die Dokumentation nehme – so Sommer – immer mehr Zeit ein, die dann im Pflegealltag fehle. Darüber diskutierte Sommer v. a. mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wie z. B. Schwester Olga vom Seniorenzentrum Ederbergland, mit dem Pflegedienstleiter Thomas Born vom DRK-Seniorenzentrum sowie mit Karin Schneider vom Altenzentrum Auf der Burg.

Altenpflege ist politisch brisant und die Arbeitsbedingungen sowie die Situation der zu betreuenden sei ein wiederkehrendes Diskussionsthema. „Die Situation älterer Menschen sowie die Struktur von Altenpflege dürfen in Zeiten einer steigenden Zahl von Pflegebedürftigen und von Altersarmut nicht aus dem Blickfeld der Landespolitik geraten“, konstatiert die Sozialpolitikerin. Neben den Forderungen nach mehr Zeit für Pflege und nach verbesserten Rahmenbedingungen, werde immer wieder die Entbürokratisierung thematisiert. Viele Pflegekräfte, aber auch Angehörige von Pflegebedürftigen sind unzufrieden mit dem Umfang des bürokratischen Aufwands in der Pflege. Sommer macht Hoffnung und erläutert: „Die Entbürokratisierung soll vorangetrieben werden. Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung hat ein Institut und Expertin Elisabeth Beikirch zur flächendeckenden Umsetzung des Projekts “Effizienzsteigerung der Pflegedokumentation” beauftragt.“ Seit Beginn des Jahres habe das neue Projekt die Aufgabe, die ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen bundesweit bei der Umsetzung der neuen Pflegedokumentation zu unterstützen. Spannend sei, wie die Entbürokratisierung merklich den Pflegealltag entlasten werde, sagt Sommer.
Zudem berichtet Volker Czerwinski, Geschäftsführer der Stiftung Hospital St. Elisabeth in Frankenberg: „Durch das neue Pflegestärkungsgesetz, das am 1. Januar 2015 in Kraft getreten ist, stehen zusätzlichen Betreuungsangebote nach § 87b Elftes Buch Sozialgesetzbuch (SGB XI) allen pflegebedürftigen Bewohnerinnen und Bewohnern bzw. Tagesgästen offen. Das ist eine echte Bereicherung vor allem für unsere Bewohner, aber auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für das gesamte Haus!“ Dies sieht Daniela Klein, Leiterin des DRK-Seniorenzentrums in Battenberg, genauso: „Die Betreuung erfährt so eine Aufstockung!“ In enger Kooperation und fachlicher Absprache mit den Pflegekräften und den Pflegeteams betreuen und begleiten die zusätzlichen Betreuungskräfte Aktivitäten der Bewohner mit dem Ziel, dass den betroffenen Bewohnerinnen und Bewohnern bzw. Tagesgästen durch diese zusätzliche Betreuung und Aktivierung mehr Zuwendung und eine höhere Wertschätzung entgegen gebracht, mehr Austausch mit anderen Menschen und mehr Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft ermöglicht wird. Mit den Pflegestärkungsgesetzen werde ein richtiger Schritt in die richtige Richtung getan, da sind sich die Akteure sicher. Doch müsse auch noch viel getan werden.
„Es war gut, dass ich mehrere Praxistage in der stationären Pflege absolviert habe. So habe ich ungefiltert und ungeschönt echte Eindrücke von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Bewohnern bekommen. Ich konnte meine bisherigen Einblicke in den schwierigen Berufsalltag der Pflege vertiefen“, resümiert Dr. Daniela Sommer und bedankt sich bei allen für die engagierte Arbeit, die Gespräche und die Einblicke, die ihre gewährt wurden.
Sie plant, um dicht an der Praxis dran zu bleiben, weitere Erfahrungen zu sammeln und wird in naher Zukunft einen Praxistag im ambulanten Dienst absolvieren. Wichtig ist ihr, praxisnah und pragmatisch Lösungsansätze zu initiieren und sich für alle in der Pflege Tätigen einzusetzen. Ein Ziel, für das sich Sommer bereits in ihrem Wahlkampf klar ausgesprochen hatte.

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