Erstmals im Kreiskrankenhaus: Medizinische Klinik bildet Ärzte zu Gastroenterologen weiter

Sie freuen sich über die Weiterbildungsermächtigung: Sonja Finger, Erhard Kluge, Chefarzt Dr. Thomas Ludolph und Oberarzt Dr. Joachim Sander. Auf dem Foto fehlt die Oberärztin Dr. Anja Hübner. Foto: Kreiskrankenhaus Frankenberg/nh

Frankenberg(nh). In der Inneren Abteilung des Kreiskrankenhauses Frankenberg können seit August Internisten zu Gastroenterologen weitergebildet werden. Eine entsprechende Ermächtigung hat die Landesärztekammer Hessen nach intensiver Prüfung des Leistungsspektrums der Abteilung dem Chefarzt Dr. Thomas Ludolph zugesprochen.

 Damit können, zusammen mit der sechsmonatigen Ausbildung auf der Intensivstation, 30 von erforderlichen 36 Monaten Weiterbildungszeit für diese Zusatzbezeichnung an der Kreisklinik absolviert werden. „In der Inneren Medizin durften Ärzte bei uns schon immer weitergebildet werden“, erklärt Klinikchef Ralf Schulz. „Dass Dr. Ludolph hierzu nun auch in der Gastroenterologie – einem Teilgebiet der Inneren Medizin – ermächtigt ist, ist bis jetzt einmalig in der Geschichte des Hauses.“ Damit steigere sich die medizinische Qualität der Klinik noch weiter. 

Die Gastroenterologie befasst sich mit der Diagnostik und Therapie aller Erkrankungen des Magen-Darmtraktes, der Bauchspeicheldrüse und der Leber wie beispielsweise Tumoren, Gallensteinen oder Magengeschwüren. „Mit der Weiterbildungsermächtigung sind wir in der Lage, noch mehr qualifiziertes Personal in der Gastroenterologie zu beschäftigen. So können wir auch in Zeiten des Ärztemangels junge Mediziner besser an unsere Klinik binden“, so Dr. Ludolph.
Dafür sorgt auch die konsequente Weiterentwicklung der Abteilung – sowohl fachlich als auch infrastrukturell. Mit dem Umbau in eine hochmoderne endoskopische und sonographische Funktionsabteilung im Mai letzten Jahres wurden die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten nochmals verbessert. Dank neu etablierter Behandlungsmethoden wie medikamentösen Immuntherapien konnten sehr gute Erfolge zum Beispiel bei der Behandlung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa erreicht werden. „Ein Schwerpunkt soll künftig auf der Weiterentwicklung im Ultraschall liegen“, erklärt Dr. Ludolph. „Hierbei insbesondere bei der Kontrastmittelsonographie und kleineren ultraschall-gesteuerten Eingriffen.“
Möglich ist das nur mit einem qualifizierten und hochmotivierten Team. „Ohne die harmonische und vertrauensvolle Zusammenarbeit unserer Ärzte und Pfleger wären und sind solche Leistungen nicht zu erbringen“, ist Dr. Ludolph überzeugt. „Selbst nach vielen Jahren Erfahrung im Fachgebiet sehen wir Dinge, die neu für uns sind. Meine Mitarbeiter und mich ständig weiterzuentwickeln, ist mein Ziel.“
Die Weiterbildungsermächtigung in der Gastroenterologie ist dabei ein wichtiger Schritt. Voraussetzung dafür war, neben Dr. Ludolph einen weiteren Facharzt für Gastroenterologie im Team zu haben. Der langjährige – und nach entsprechender Weiterbildung zurückgekehrte – Oberarzt Dr. Joachim Sander wird diese Funktion übernehmen. Gemeinsam werden sie in den nächsten zwei von drei Ausbildungsjahren die Oberärztin der Kreisklinik Dr. Anja Hübner zur Gastroenterologin weiterbilden. „Für mich stellt dies eine fachlich kompetente und qualifizierte Weiterbildungsmöglichkeit dar“, so die Marburgerin. „Daher freue ich mich, dieses Angebot als Erste in Anspruch nehmen zu dürfen.“ Jörg Finger, der darüber hinaus eine Ausbildung zum Endoskopie-Fachpfleger absolviert, komplettiert das Team.

Hintergrund
Dr. Thomas Ludolph, Chefarzt Innere Medizin am Kreiskrankenhaus Frankenberg

Dr. Thomas Ludolph ist seit 1990 Arzt für Innere Medizin. Er erwarb 1996 die Zusatzbezeichnung „Gastroenterologie“. In diesem Spezialgebiet hat er in großen Abteilungen unter anderem am St. Franziskus Hospital Münster, am norwegischen „Sykehus Telewark Skien“ sowie zuletzt als Chefarzt am Kreiskrankenhaus Frankenberg langjährige klinische Erfahrung gesammelt. Seit 2011 wurde durch ihn die sonographische Diagnostik in der Kreisklinik um die Kontrastmittelsonographie und die endoskopische Sonographie mit diagnostischer und therapeutischer Punktionsmöglichkeit erweitert.

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