Denn die Menschen, dass sind ihre Geschichten und Geschichten muß man erzählen

Foto:EDR/od

Ausstellung im Kreishaus Korbach über das Schicksal Waldeck-Frankenberger Bürger zwischen 1938 und 1945

Korbach(od). Denn die Menschen, dass sind ihre Geschichten und Geschichten  muss man erzählen, sagte der deutsche Philosoph Odo Marquard . Und mit den Geschichten dieser Menschen bekommen die Menschen Namen und Gesichter.  Über 50 Verfolgte des Nazi-Regimes aus Waldeck-Frankenberg haben nun Namen und Gesichter.

 Schülerinnen und Schüler der Alten Landesschule Korbach, Leistungskurs Geschichte Jahrgangsstufe 12 haben zusammen mit Kursleiterin Dr. Marion Lilienthal in eindrucksvoller Weise die Schicksale der über 50 Verfolgten und Ermordeten aus dem Kreis Waldeck-Frankenberg erforscht. Mit einer Ausstellung im Kreishaus in Korbach dokumentierten die Gymnasiasten ihre fast einjährige Forschungsarbeit, erzählen von den Menschen aus Waldeck-Frankenberg, die zwischen 1938 und 1945 nach Buchenwald deportiert wurden. Unter ihnen waren politisch Verfolgte, Systemauffällige, Homosexuelle, Juden, religiös Verfolgte, Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene. Nicht alle überlebten die Tortour des Lagers. Landrat Dr. Reinhard Kubat(SPD) wies in seine Rede darauf hin, dass die Geschichten dieser Menschen „ein Teil unser Vergangenheit ist, die wir gerne ungeschehen machen möchten und die von einzelnen Gruppen immer noch nicht als gesehen anerkannt wird.“ Mit Lesungen einzelner Schicksale zeigten die Schülerinnen und Schüler die ganze, menschenverachtende Grausamkeit des nationalsozialisten Systems auf, aber auch, dass Bürger Waldeck-Frankenbergs nicht nur weg gesehen haben, sondern aktiv an der Verschleppung beteiligt waren. Wie wichtig es ist, die Vergangenheit nicht ruhen zu lassen, zeigte sich als in Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen wieder ein johlender Mob auch aus der gutbürgerlichen Mittelschicht vor brennenden Häusern Beifall klatschte. Bilder die an die Pogromen des 9. Novembers 1938 erinnern. „Tragt das Wissen weiter und mischt euch ein,“ mit diesem Appell dankt Landrat Kubat den Schülerinnen und Schüler für die Aufarbeitung der Geschichte in waldeck-Frankenberg. Die Forschungsarbeit des Lesitungskurs Geschichte gibt es auch als Broschüre und kostet 5 Euro. Leseproben und viele weitere Informationen sind auf dem Gedenkportal Korbach nach zulesen. Die Ausstellung ist noch bis 30. November im Kreishaus Korbach während der Öffungszeiten der Kreisverwaltung zu sehen

 

 

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