Frankenberg(nh). Die Fußball-WM hat in diesem Jahr ganz Deutschland in Ekstase versetzt. Wie sich die emotionale Anspannung während der Spiele auf das Herzkreislaufsystem auswirkt oder wie man das Herz bei Rhythmusstörungen wieder in den richtigen Takt bringen kann, erfahren Interessierte beim diesjährigen Frankenberger Herztag. Diesen veranstaltet das Kreiskrankenhaus am 6. November ab 14 Uhr 30 in der Ederberglandhalle in Frankenberg.
Das Herz kann nicht immer wie ein Uhrwerk schlagen; Emotionen wie Freude, Aufregung oder Wut beeinflussen seinen Taktschlag mit. Das ist normal. Es gibt jedoch auch Herzrhythmusstörungen, die für den Menschen gefährlich sein können. „Der Übergang ist dabei oft fließend“ erklärt die Chefkardiologin der Kreisklinik Dr. Elisabeth Pryss. „Wenn der Puls schlagartig auf eine sehr hohe oder sehr niedrige Frequenz umschlägt, ist dies krankhaft.“ Oft sind diese Störungen jedoch nur die Folge von Herzerkrankungen. Im Rahmen des Herztages berichtet die Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie über Methoden zur Diagnose und Therapie von 14 Uhr 35 bis 15 Uhr 15 Uhr.
Jedoch kann sich auch emotionaler Stress – sowohl positiver als auch negativer – auf das Herzkreislaufsystem auswirken. Psychosomatische Erklärungsansätze zu den Wechselwirkungen zwischen Herz und Seele thematisieren Dr. Regina Dabew und Tilmann Schunk von der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Haina im Rahmen eines Gastvortrags – und zwar am Beispiel der Fußball-WM (von 15.15 bis 16 Uhr). Auch der Leiter der Elektrophysiologie vom Universitätsklinikum Gießen und Marburg Dr. Ulrich Lüsebrink wird einen Vortrag zum Thema „Wenn Medikamente nicht mehr helfen“ halten (von 16.30 bis 17.15 Uhr). Der Kardiologe wird darüber berichten, wie Herzrhythmusstörungen im Herzkatheter-Labor behandelt werden können. „Ziel der Veranstaltung ist es, Aufklärungsarbeit über das Thema Herzrhythmusstörungen zu leisten – sowohl in der Öffentlichkeit als auch bei den Patienten“, sagt Dr. Elisbeth Pryss. „Daher freuen wir uns auf zahlreiche interessierte Gäste, mit denen wir auch gern ins Gespräch kommen.“
Neben den Vorträgen kann man sich an Infoständen über herzgesunde Kost, die Schlaganfall-Selbsthilfegruppe aus Frankenberg oder den Förderverein der Klinik informieren sowie den Blutzucker messen lassen. Weiterhin wird der Bundesverband der Defi (ICD) Selbsthilfegruppen mit einem Stand vertreten sein. Der Herztag wurde 1999 vom ehemaligen Chefarzt der Medizinischen Abteilung Dr. Harald Schmid ins Leben gerufen und findet in diesem Jahr zum 14. Mal statt. Unterstützt wird die Veranstaltung von der Deutschen Herzstiftung im Rahmen der Herzwochen 2014.