Schulentwicklung im Bereich der Stadt Waldeck: 1. Kreisbeigeordnter Deutschendorf(Grüne) nimmt Stellung

Erster Kreisbeigeordneter Jens Deutschendorf (Grüne)

Korbach(nh). Die FDP Waldeck hatte kürzlich in einer Pressemitteilung die Schulentwicklung im Bereich der Stadt Waldeck kritisiert und dem Landkreis als Schulträger „Planlosigkeit“ vorgeworfen. Anlass war die angekündigte Schließung der Grundschule in Freienhagen zum Schuljahr 2015/16. Dies will Erster Kreisbeigeordneter Jens Deutschdorf nicht unkommentiert stehen lassen.

 In einer Erwiderung weist er darauf hin, dass die Gestaltung der Schullandschaft in Waldeck auf den Vorgaben des Schulentwicklungsplans basiert, der am 19. Dezember 2012 so im Kreistag beschlossen wurde, übrigens mit den Stimmen der FDP. „Anstatt eine angebliche Planlosigkeit seitens des Schulträgers zu konstruieren, sollten die Freien Demokraten vielleicht ihre eigenen Kommunikationsprobleme beheben“, schlägt Deutschendorf vor. „Wenn eine Gruppierung innerhalb einer relativ kleinen Partei nicht weiß, was eine andere beschließt, dann ist das ein Zeichen für mangelnde interne Abstimmung“.

Bei der Fortschreibung des „Schulentwicklungsplans für die Grund- und weiterführenden Schulen in Waldeck-Frankenberg“ war festgelegt worden, dass die MPS Sachsenhausen und die Grundschule Waldeck sowie die Grundschulen Höringhausen und Freienhagen jeweils zu Verbundschulen zusammengeführt werden. Freienhagen wurde damit zum Standort der Grundschule Höringhausen.
Wie der Erste Kreisbeigeordnete berichtet, hat die Leitung dieser Verbundschule im Februar 2014 in einem Gespräch im Korbacher Kreishaus, an der auch eine Vertreterin des Staatlichen Schulamtes aus Fritzlar teilgenommen hat, ihre Absicht erklärt, den Standort Freienhagen schießen zu wollen, da aufgrund der sinkenden Schülerzahlen nur noch eine jahrgangsübergreifende Beschulung der Klassen 1 bis 4 möglich wäre, was aber nach Ansicht der Schulleitung aus pädagogischen und organisatorischen Gründen nicht vertretbar gewesen sei.
„Bei der Schließung handelt es sich um eine interne Schulorganisations­maß­nahme, die von der Schulleitung nach vorausgegangener Beteiligung und Abstimmung mit allen Betroffenen, insbesondere der Elternschaft, verfügt wurde“, erläutert Deutschendorf. „Die Öffentlichkeit war also anders als die FDP es behauptet, sehr wohl in Form der Elternschaft und der gesamten Schulgemeinde eingebunden“.
Bezüglich der ebenfalls von der FDP geforderten Befragung der Eltern der Kindergartenkinder zur Ermittlung des tatsächlichen Bedarfs verweist der Erste Kreisbeigeordnete darauf, dass die Geburtsjahrgänge in den jeweiligen Einzugsbereichen der Grundschulen ohnehin statistisch erfasst werden und als Grundlage in die Schulentwicklungsplanung eingehen. Die Hoffnung der FDP, durch eine Befragung eventuell noch zusätzliche Kinder zu finden sei zwar nachvollziehbar aber vollkommen unrealistisch.
Auch auf die wiederholt vorgetragene Forderung der FDP nach einem Neubau der Schule in Sachsenhausen reagiert Deutschendorf: „Die Verwaltung und der Kreistag haben sich ausführlich mit den verschiedenen Möglichkeiten zur Sicherung bzw. Optimierung der MPS Sachsenhausen befasst und sind nach einem ausführlichen Abwägungsprozess zum dem Schluss gelangt, dass ein Neubau deutlich höhere Kosten verursachen würde als eine Sanierung, die die bauliche Qualität optimieren und den aktuellen Erfordernissen anpassen würde. Dies sei bereits mehrfach öffentlich dargestellt und kommuniziert worden.
Deutschendorf äußerte Verständnis für die Sorgen und Bedenken, die durch die geplante Schließung des Grundschulstandortes Freienhagen verursacht wurden. „Aber immer weiter sinkende Schülerzahlen an einem Standort machen irgendwann eine sinnvolle pädagogische Arbeit unmöglich. Wichtige Qualitäten, wie z.B. eine verlässliche Betreuung bis zum Nachmittag, sind dann nicht mehr realisierbar“. Der EKB rät den Freien Demokraten in Waldeck deshalb zu einem sachlichen und tatsachenbasierten Dialog. Populismus sei kein Weg um die anstehenden Probleme zu lösen.

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