Berlin/Kassel(nh). Zur Beratung der EU-Agrarminister über die Abschaffung des Mindesthaltbarkeitsdatums für einige lang haltbare Lebensmittel erklärt Nicole Maisch, Sprecherin für Verbraucherpolitik: Der Vorstoß ist sinnvoll das Mindesthaltbarkeitsdatum bei einigen Lebensmitteln abzuschaffen. Bei manchen Produkten wie beispielsweise Nudeln oder Reis ist der Aufdruck des Mindesthaltbarkeitsdatums eher verwirrend. Bei richtiger Lagerung können diese gut noch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums verwendet werden. Doch aus Unsicherheit landen sie häufig im Müll.
Weitere Anstrengungen zur Eindämmung der Lebensmittelverschwendung sind aber dringend nötig: Die Abfälle müssen auf allen Stufen der Wertschöpfungskette ,,vom Acker zum Teller“ reduziert werden. Dafür müssen auch unsinnige Handelsnormen aufgehoben und schädliche Subventionen abgeschafft werden, die auf Überproduktion und Masse statt Klasse setzen. Wir brauchen eine stärkere Förderung der regionalen Lebensmittelproduktion und -vermarktung. Kürzere Transportwege und Lagerzeiten sorgen für weniger Abfall. Außerdem sollten Menschen, die genießbare Lebensmittel aus dem Müll retten, nicht bestraft werden dürfen. Hier müssen Schmidt und Maas dringend für Rechtssicherheit sorgen. Nette Postkarten und Schaukoch-Aktionen alleine reichen nicht aus, um die Lebensmittelverschwendung wirksam zu begrenzen. Bundesregierung, Handel und Lebensmittelwirtschaft sind in der Pflicht, ihrer Verantwortung gerecht zu werden.