Wann kommt der Kuckuck? NABU Hessen ruft zur Meldung des ersten Kuckucks auf

Kuckuck Foto:NABU Tom Dove/nh

Wetzlar(nh/od). . Der Frühling ist in den letzten Wochen schon mit voller Pracht nach Hessen zurückgekehrt. Deshalb wird auch bald wieder einer der bekanntesten Frühlingsboten mit seinem unverwechselbaren Ruf zu hören sein: der Kuckuck. „Um mehr darüber zu erfahren, wie sich der Langstreckenzieher dem Klimawandel anpasst, ruft der NABU dazu auf, die ersten Kuckuckrufe im Frühling zu melden“, erläutert Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU Hessen, das Ziel der Aktion. Meldungen können direkt auf der Webseite www.kuckuck-hessen.de , per Mail an Kuckuck@NABU-Hessen.de oder telefonisch unter 06441-67904-14 abgegeben werden.

 

Viele Frühlingsboten wie der Weißstorch, der Gartenrotschwanz oder die Rauchschwalbe treffen auf Grund der Klimaerwärmung immer zeitiger in Hessen ein. So sind bereits einige Weißstörche in ihre heimischen Brutgebiete eingeflogen. Beim Kuckuck, der als Langstreckenzieher in Afrika überwintert, wurde bisher angenommen, dass er seine Ankunftszeit noch nicht an den Klimawandel angepasst hat. Sein unverwechselbarer Ruf ist meist erst im Laufe des Aprils bei uns zu hören. Viele Wirtsvögel des Kuckucks wie z.B. der Teichrohrsänger, der Zaunkönig und die Bachstelze beginnen jedoch immer früher mit ihrer Brut. Wenn der Kuckuck eintrifft, sind die ersten Eier oft schon gelegt. „Für die Kuckucksweibchen wird es immer schwieriger, ihre Eier erfolgreich den zukünftigen ‚Zieheltern‘ unterzuschieben“, erläutert Eppler.
Mit der Aktion „Wann kommt der Kuckuck?“ möchte der NABU Hessen herausfinden, wie der Kuckuck auf die veränderten Lebensbedingungen durch den Klimawandel langfristig reagiert. Der Lebensraumverlust durch immer strukturärmere Landschaften wird künftig nicht sein einziges Problem sein. Um sich erfolgreich fortzupflanzen, ist es für den Kuckuck wichtig, sich genau auf das Brutgeschehen seiner Wirtsvögel abzustimmen. Dieses sensible Gefüge kann durch die Klimaerwärmung gestört werden.
Bei der Kuckuck-Aktion in 2013 gab es etwa so viele frühe Kuckuckrufe ab Mitte März wie im Jahr zuvor. Der Höhepunkt der Meldungen lag in der zweiten Aprilhälfte. „Die meisten Kuckucke kamen wie üblich von Ende April bis Anfang Mai nach Hessen zurück“, so der Biologe Eppler. Die Auswertung der Kuckuckrufe habe gezeigt, dass der Kuckuck das Potenzial besitzt, sich an den Klimawandel anzupassen. In allen hessischen Regionen seien schon Ende März erste Balzrufe zu hören gewesen. Kuckucke, die früher nach Hessen zurückkehren, hätten auf jeden Fall einen Vorteil. Erfreulich sei, dass der Kuckuck nach wie vor in ganz Hessen verbreitet ist.

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