Battenberg(nh/od). Im Rahmen des EU-Projekttages 2014 waren die Abgeordneten des Hessischen Landtages durch das ehemalige Hessische Ministerium der Justiz, für Integration und Europa gebeten worden, Veranstaltungen mit Jugendlichen durchzuführen. Auch zahlreiche Mitglieder der SPD-Landtagsfraktion nahmen am 31.03.2014 an dem EU-Projekttag an hessischen Schulen teil, der von der Bundesregierung und den Länder angeregt worden war.
Auch Daniela Neuschäfer Mitglied des Hessischen Landtags besuchte anlässlich des Projekttages eine Schule in ihrem Wahlkreis.
Ziel des EU-Projekttages ist, im Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern das Interesse am europäischen Projekt zu wecken und ihr Verständnis für das Funktionieren der Europäischen Union zu vertiefen. „Gerade im Jahr der Europawahl ist es uns ein wichtiges Anliegen, Europapolitik anschaulich zu erklären und Themen, die vor Ort interessieren, zu diskutieren“, sagte die SPD- Landtagsabgeordnete Daniela Neuschäfer.
Lehrer und Schulleiter Reinhold Gaß empfing die Landtagsabgeordnete mit seiner Politik und Wirtschaft-Klasse, eine 10. Klasse des gymnasialen Zweigs.
Zunächst fragte Neuschäfer die Schülerinnen und Schüler, die im Rahmen ihres PoWi-Unterrichts aktuell Präsentationen zu internationalen Beziehungen entwerfen, was sie mit Europa verbinden und welche Themen sie für bedeutend erachten. In erster Linie wurde der Frieden als Thema und Ziel der EU genannt, gefolgt von den Schlagworten Staatsverschuldung, Demokratie und (Jugend-) Arbeitslosigkeit.
Nach einigen Fragen, die aus der Schülerschaft gestellt wurden, beschäftigte sich die Klasse vorrangig mit dem Thema Jugendarbeitslosigkeit. Neuschäfer erläuterte, dass seit Beginn der Finanzkrise 2007 auch die Jugendarbeitslosigkeit gestiegen sei. „Sicherlich habt ihr im letzten Jahr die Jugendproteste in Frankreich, Griechenland und Portugal mitbekommen. Brennende Autos etc. gingen durch die Presse. Jugendliche haben damit deutlich machen wollen, keine Perspektive zu haben.“
Mit Statistiken zur Jugendarbeitslosigkeit erklärte Daniela Neuschäfer, dass Deutschland eine geringe Jugendarbeitslosigkeit vorweise, dass in Ländern wie Griechenland und Frankereich aber die Werte hoch seien: „In Griechenland und Spanien sucht jeder zweiter Jugendliche unter 25 Jahren einen Job.“
Im Zusammenhang mit der Jugendarbeitslosigkeit wurde die eigene Perspektive in Deutschland erörtert sowie die Situation Deutschlands, die u. a. durch den Fachkräftemangel gekennzeichnet ist.
Aktuell würden mit Projekten wie „New Deal für Europa“, „The Job of my Life“ oder „Solidarität für junge Menschen“ Jugendliche z. B. aus Spanien zur Ausbildung und Qualifizierung nach Deutschland geholt. In diesem Zusammenhang diskutierten die Schülerinnen und Schüler mit der Abgeordneten über einen möglichen Wegfall von Ausbildungsplätzen für sie selber, aber auch über die Tatsache, dass gut qualifizierte Arbeitskräfte im Auswanderungsland fehlen würden. Dies nennt man in Fachkreisen „Braindrain“, ein Azubi-Import, ohne darauf zu achten, dass die Entwicklung im Ausreiseland dadurch wiederum negativ beeinflusst werden kann. Gemeinsam überlegten sich die Jugendlichen mit ihrem Gast Lösungsstrategien und Möglichkeiten, qualifizierte Fachkräfte in Deutschland und anderen Staaten zu rekrutieren und zu unterstützen, um somit für europäische Jugendliche Perspektiven und Karriereplanungen gewährleisten zu können.
Schließlich berichtete Neuschäfer von ESF-geförderten Projekten im Landkreis, wie beispielweise ProBe (Pro Berufsorientierung), TOPAS (Top Ausbildungsstelle), Qualifizierungsoffensive, „Die zweite Chance“ sowie „KOA“ (Kompetenzagentur), die durch die finanzielle Unterstützung europäischer Mittel im Landkreis für Ausbildung und Qualifizierung von Jugendlichen im Landkreis bereitgestellt werden.
Zum Abschluss der Diskussionen überreichte Neuschäfer Bücher zu Europathemen an die Klasse, bevor Reinhold Gaß mit dem Gast aus dem Landtag einen Rundgang durch die Schule machte.