SuedLink: TenneT lädt zu Informationsmärkten ein

Hochspannungsleitung Rubrikbild Quelle: Wikipedia

· TenneT baut mit Projektdialog Möglichkeiten für Bürgerbeteiligung aus

· Weiterhin Verzicht auf öffentliche Großveranstaltungen

· Lokale Gesprächsforen beginnen ab Ende März

(nh/od). Mit Blick auf die anhaltende politische Diskussion um den Umfang des Netzausbaus verzichtet der Übertragungsnetzbetreiber TenneT nach wie vor auf öffentliche Großveranstaltungen zur Gleichstromverbindung SuedLink. Gleichzeitig lädt TenneT nach zahlreichen Gesprächen mit Landräten, Bürgermeistern und Bürgerinitiativen in den Regionen ab Ende März zu lokalen Informationsmärkten ein. Dort möchte der Übertragungsnetzbetreiber den vorgeschlagenen Trassenkorridor für die Gleichstromverbindung SuedLink sowie die vielen Vorschläge für Alternativen, die TenneT bereits erreicht haben, mit den Bürgern und Gemeinden diskutieren. Bei diesen lokalen Gesprächsforen können sich Bürger und Gemeindevertreter im persönlichen Gespräch über die bisherige Vorplanung informieren und Hinweise und Vorschläge zu alternativen Trassenführungen einbringen. Die ersten Informationsmärkte werden ab Ende März stattfinden. Die Termine werden auf der Website www.suedlink.tennet.eu bekannt gegeben und in der Presse veröffentlicht.

Gerade vor Beginn des behördlichen Planungs- und Genehmigungsverfahrens gibt es für Bürger und Gemeinden wichtigen Gestaltungspielraum. TenneT hat den ersten Vorschlag für einen möglichen Trassenkorridor vorgelegt. Jetzt will der Übertragungsnetzbetreiber die Zeit vor Beginn des offiziellen Verfahrens nutzen, um Hinweise und Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger wie auch der Gemeindevertreter zu sammeln. Wo immer dies möglich und sinnvoll ist, wird TenneT die Hinweise der Bürger konkret in die weiteren Planungen aufnehmen. Wenn eine solche direkte Einbindung in den vorgeschlagenen Trassenkorridor nicht möglich ist, prüft TenneT, ob Vorschläge der Bürger und Gemeinden gegebenenfalls als Alternativen für den Trassenkorridor in das behördliche Verfahren mit eingebracht werden können. In jedem Falle werden die Stellungnahmen und Hinweise von Bürgern und Gemeinden transparent dokumentiert und an die Bundesnetzagentur als zuständiger Bundesbehörde übergeben. Auf diese Weise stellt TenneT sicher, dass die Bundesnetzagentur bereits mit Beginn der Bundesfachplanung über die Sichtweisen der Bürger und Gemeinden, mögliche Konfliktpunkte und alternative Trassenkorridore informiert ist und diese berücksichtigen kann. Denn das ist für die Planung aus Sicht von TenneT von entscheidender Bedeutung. Keine Stimme und kein Hinweis soll verlorengehen. In einem Video auf der Projekt-Website erklärt TenneT, wie man Hinweise und Anregungen einbringen kann: http://suedlink.tennet.eu/suedlink-im-dialog/video-zur-buergerbeteiligung.html

Über das eigens eingerichtete Projekt-Telefon, das Online-Beteiligungsformular und die SuedLink-Email-Adresse haben TenneT bereits über 100 konkrete Anfragen und Hinweise zur weiteren Planung der Gleichstromverbindung SuedLink erreicht. Neben allgemeinen Fragen zu dem Projekt gibt es auch bereits zahlreiche konkrete Vorschläge, etwa zum Verlauf des vorgeschlagenen Planungskorridors. Die Vielzahl der eingehenden Anfragen und Anregungen bestätigt TenneT in dem Bestreben, das Projekt SuedLink im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern und der Politik gemeinsam weiter zu gestalten.

Die Gleichstromverbindung SuedLink wird ab 2022 Windstrom über 800 Kilometer von Schleswig-Holstein bis in den Süden nach Bayern und Baden-Württemberg transportieren. SuedLink ist eines der bedeutendsten Netzausbauprojekte Europas und das wichtigste Infrastrukturprojekt der Energiewende. Die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg und Hessen werden in zehn Jahren rund 30 Prozent ihres Jahresverbrauchs an Strom importieren müssen. Die Windenergie, die den Kernenergiestrom ersetzen soll, wird aber vor allem an den Küsten im Norden produziert. Sie muss über hunderte Kilometer nach Süden transportiert werden. SuedLink bildet damit das Rückgrat für eine sichere Stromversorgung im Süden Deutschlands und ist Grundlage für eine funktionierende Wirtschaft.

SuedLink besteht derzeit aus zwei einzelnen Vorhaben: Die Verbindungen von Wilster bei Hamburg nach Grafenrheinfeld bei Schweinfurt sowie eine Verbindung von Brunsbüttel nach Großgartach in Baden-Württemberg. Beide sind Teil des Bundesbedarfsplangesetzes, das vom Deutschen Bundestag verabschiedet die Grundlage für den bundesweiten Netzausbau bildet. TenneT hatte Anfang Februar einen Vorschlag für einen möglichen SuedLink-Korridor für den ersten Abschnitt von Wilster nach Grafenrheinfeld vorgestellt.

Über TenneT

TenneT ist der erste grenzüberschreitende Übertragungsnetzbetreiber für Strom in Europa. Mit ungefähr 20.000 Kilometern an Hoch- und Höchstspannungsleitungen, 36 Millionen Endverbrauchern in den Niederlanden und in Deutschland gehören wir zu den Top 5 der Netzbetreiber in Europa. Unser Fokus richtet sich auf die Entwicklung eines nordwesteuropäischen Energiemarktes und auf die Integration erneuerbarer Energie.

 

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