Jürgen Lenders (FDP): Pumpspeicherwerk darf nicht auf die lange Bank geschoben werden
Wiebaden(nh/od). Für den FDP Landtagsabgeordneten und wirtschaftspolitischen Sprecher der FDP Landtagsfraktion Jürgen Lenders ist die Freude des hessischen Wirtschaftsministers Tarek Al-Wazir zur Entscheidung der E.ON in Waldeck 2 zu investieren, eigentlich nur zu belächeln.
„Noch im Oktober 2012 war die E.ON bereit, für den Neubau des Pumpspeicher-Wasserkraftwerkes Waldeck 2 plus in Hemfurth-Edersee 250 Millionen Euro zu investieren. Auch lag schon eine Baugenehmigung des RP Kassel vor. Jetzt die Minimallösung von 6 Millionen Euro zu bejubeln, klingt wie das Pfeifen im Wald“, kritisiert MdL Jürgen Lenders. Natürlich begrüßt es für die heimische FDP, dass diese Investition von 6 Millionen für den Ausbau des Fassungsvermögens des Oberbeckens getätigt wird, weil damit eine Verbesserung des Potentials um 11 Prozent erreicht werden kann. Aber der Verzicht auf die Gesamtinvestition von über 250 Millionen aus energiewirtschaftlichen Gründen trifft nicht nur die Region, sondern das ganze Stromnetz in der Bundesrepublik. Ist doch eine von Wind und Sonne abhängige erneuerbare Energieproduktion ohne eine vernünftige Speicherung auf Dauer unsinnig. Gerade Pumpspeicherwerke unterstützen mit ihrer Schnelligkeit und Flexibilität die Energiewende, um Stromschwankungen bei Wind und Sonne im Sinne des Verbrauchers auszugleichen. Für Jürgen Lenders, der auch FDP-Bezirksvorsitzender in Nord-Ost-Hessen ist, kann es nur heißen, das EEG schnellstmöglich zu verändern, damit sich solche Investitionen für die Netzsicherheit auch wirtschaftlich rechnen. „Es ist doch unsinnig, dass ähnlich wie beim Bau von umweltfreundlicheren Gaskraftwerken ökologisch sinnvolle Investitionen unterbleiben. Dies führt natürlich zur Mehrnutzung veralteter billiger Kohlekraftwerke und gefährdet die Netzstabilität. Es ist schon ein Treppenwitz der Geschichte, dass die in unserer Region heiß diskutierte SuedLink Stromtrasse gerade nur so viel Strom nach Süden transportieren würde, wo ein neuer umweltfreundlicherer Block des Kohlekraftwerks Staudinger, der die gleiche Strommenge erzeugen könnte, abgelehnt wurde“, zeigt sich Lenders verwundert.