Holzfachschule Bad Wildungen: Energieversorgung neu denken

Bad Wildungen(pm). An einem innovativen und nachhaltigen Energieversorgungskonzept arbeitet derzeit die Holzfachschule Bad Wildungen. Geplant ist ein gemeinsames Projekt mit dem Maschinenring Waldeck-Frankenberg und die Entwicklung einer Quartalslösung zusammen mit dem Landkreis und der Energie Waldeck-Frankenberg. Übergangsweise unterstützt der Landkreis die Schule mit einem Betriebskostenzuschuss in Höhe von 50.00 Euro. Die Stadt Bad Wildungen hat eine investive Fördermöglichkeit in Aussicht gestellt.

Nachhaltiges Konzept als Baustein in der kommunalen Wärmeplanung

Künftig möchte die Holzfachschule ihre Energieversorgung gemeinsam mit dem Maschinenring nachhaltig weiterentwickeln. Das geplante Konzept soll sich zudem in die kommunale Wärmeplanung in Waldeck-Frankenberg einfügen. „Diese landkreisübergreifende Strategie hat zum Ziel, Angebot und Nachfrage an Wärme und Energie clever zusammenzubringen und so die Energieversorgung im Landkreis bedarfsgerecht auszubauen – nachhaltig, sicher und bezahlbar“, betont Landrat Jürgen van der Horst. Dabei kommt es vor allem auch auf die örtlichen Gegebenheiten und die Infrastruktur an.


Einige Beispiele: Unternehmen oder Industrie, die große Mengen an Abwärme produzieren, könnten möglicherweise künftig private Haushalte mitversorgen. Oder: An Standorten, an denen beispielsweise kommunale Gebäude ohnehin viel Energie verbrauchen, könnte ein Wärmenetz installiert werden, von dem auch Einfamilienhäuser profitieren. Oder: Privatpersonen oder Einrichtungen könnten Energie und Wärme durch benachbarte Biogasanlagen beziehen.

Holzfachschule und Maschinenring wollen zusammenarbeiten

Letzteres könnte auch für die Holzfachschule in Frage kommen: „Die Wärmeversorgung durch ein Contracting-Modell in Zusammenarbeit mit dem Maschinenring Waldeck-Frankenberg bietet für uns und andere Beteiligte viele Vorteile“, so der Geschäftsführer und Schulleiter der Holzfachschule Hermann Hubing. Das Ziel: Den Energie- und Wärmebedarf der Holzfachschule künftig durch eine benachbarte Biogasanlage decken, die durch den Maschinenring Waldeck-Frankenberg und örtliche Landwirte betrieben wird. Das ließe sich laut Matthias Münch vom Maschinenring gut umsetzen: „Die Grundlast wäre durch die Biogasversorgung gesichert, gegebenenfalls könnte man Spitzenlasten zusätzlich durch den Einsatz von Hackschnitzeln abdecken.“ Die Energie- und Wärmeversorgung der Holzfachschule wäre so optimal und nachhaltig gesichert. Beide Partner wollen hierzu in den kommenden Monaten ihr gemeinsames Konzept konkretisieren.

EWF setzt kommunale Wärmeplanung um

Unterstützt werden sie dabei von der Energie Waldeck-Frankenberg, die vom Landkreis mit der kommunalen Energie- und Wärmeplanung beauftragt wurde. „Wir entwickeln derzeit eine Strategie für den gesamten Landkreis, um die Energie- und Wärmewende erfolgreich meistern zu können“, betont der EWF-Geschäftsführer Frank Benz. Ziel sei es, Quartierslösungen zu entwickeln – also sich die individuellen Gegebenheiten an jedem Standort genau anzusehen und dann eine passgenaue Energieversorgung zu entwickeln, die möglichst viele Abnehmer in dem Quartier versorgt. „Eine mögliche Kooperation der Holzfachschule und des Maschinenrings hätte Pilotcharakter. Denn es wäre ein Beispiel für eine von zahlreichen Quartierlösungen für den Landkreis Waldeck-Frankenberg.“

Stadt Bad Wildungen will Pilotprojekt unterstützen

Diese Einschätzung teilt auch die Stadt Bad Wildungen. „In der Zusammenarbeit aller Partner in diesem Projekt sehen wir große Chancen für eine zukunftsfähige Energieversorgung dieses Viertels“, betont Bürgermeister Ralf Gutheil. „Wir können hier einen Meilenstein setzen, der Schule machen könnte.“ Zudem sei auch nicht ausgeschlossen, neben der Holzfachschule möglicherweise noch weitere Abnehmer durch die Biogasanlage des Maschinenrings mit zu versorgen. „Wir denken hier in jede Richtung.“ Da die neue Wärmeversorgung noch in der Planung ist, für den Winter aber mit einer Erhöhung der Betriebskosten für die Schule zu rechnen ist, unterstützt der Landkreis die Holzfachschule mit einem Zuschuss von insgesamt 50.000 Euro. Auch die Stadt Bad Wildungen steht einer künftigen Förderung positiv gegenüber: Die Gremien haben sich dafür ausgesprochen, dass Investitionsmaßnahmen von dort und in Abhängigkeit von der Haushaltslage in Form eines Investitionszuschusses in Höhe von 5 Prozent der förderfähigen Kosten, maximal jedoch bis zu 50.000 Euro, gefördert werden. Wie Bürgermeister Ralf Gutheil mitteilt, ist der Holzfachschule Bad Wildungen diese Beschlusslage bekannt und sie wird bei Vorliegen eines entsprechenden Förderantrags im Rahmen der haushaltsrechtlichen Möglichkeiten in Form einer Zuschussvereinbarung auch umgesetzt werden.

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