Frömmrich und May informieren sich bei Naturschützen in Volkmarsen und Goddelsheim

Volkmarsen/Lichtenfels(pm). Im Rahmen ihrer Sommertour haben die Landtagsabgeordneten Jürgen Frömmrich und Daniel May das Naturschutzgebiet „Am Stadtbruch“ in Volkmarsen und das Naturdenkmal Schiefersteinbruch „Großer Korskopf“ in Lichtenfels-Goddelsheim besucht. Dort tauschten sie sich mit Vertretern des NABU und Mitgliedern der Grünen aus Volkmarsen und Lichtenfels aus. Themen waren neben den untern anderem die Renaturierung der Twiste und der Schutz der Feldwege. Karl-Hermann Svoboda, Vorsitzender des NABU in Volkmarsen, ging auf die Entstehung des Naturschutzgebietes ein. Die Menschen aus Volkmarsen nutzten das 27 ha große Gebiet zwischen Twiste und Mühlgraben als Weide, hauptsächlich für Gänse und Schafe. Vorher war das Gebiet vermutlich ein Erlenbruchwald. 1985 wurde das Gebiet als Naturschutzgebiet ausgewiesen und wird seit dem nach einem Pflegeplan bewirtschaftet, der gerade überarbeitet wird. Der Stadtbruch ist ein geschütztes Feuchtgebiet und soll sich zu einem Auenwald entwickeln. Das Naturschutzgebiet bietet vielen Pflanzen, Vögeln, Insekten und Amphibien. Mehr als 50 Vogelarten, 14 Landschneckenarten und 47 Schmetterlingsarten nachgewiesen werden.


Neben dem Naturschutzgebiet war bei dem Gespräch auch die Twiste und das zurückliegende Hochwasser Thema. Laut dem Hochwasserrisikomanagementplan für Diemel und Weser des Landes Hessen, ist Volkmarsen stark von dem Hochwasser der Twiste betroffen. Als lokale Maßnahmen werden dort auch eine naturnahe Gewässerentwicklung und die Aktivierung von Retentionsräumen vorgeschlagen, die zusammen mit anderen Maßnahmen zu einer Entlastung der Hochwassersituation beitragen können. Der Ortsverband der Grünen in Volkmarsen will sich in Zukunft stärker mit diesen Themen befassen. „Wir haben in Waldeck-Frankenberg eine Vielzahl an Naturschutzgebieten mit den unterschiedlichsten Schutzräumen. Umso wichtiger ist es diese zu erhalten. Wir danken Karl-Hermann Svoboda für seine Arbeit als ehrenamtlicher Schutzgebietsbetreuer. Im Zuge des Klimawandels wird der Erhalt der Naturräume eine immer größere Rolle einnehmen und auch die Hochwasser in Folge von Starkregen werden eine Herausforderung werden. Bei Hochwasserschutzmaßnehmen sollten wir nicht zuerst an den Bau von Dämmen denken, sondern unsrer Bäche und Flüssen wieder zu naturnahen Gewässern machen“, bemerken May und Frömmrich.

Besuch in Lichtenfels v.l.n.r.: Gerwin Meinke, Hartmut Weber, Siegmar Hartmann, Gerhard Kuhnhenne, Wilma Wendel, Peter Koswig, Jürgen Frömmrich. Foto:pr


In Lichtenfels führte Gerhard Kunhenne Jürgen Frömmrich, Mitglieder des NABU und Mitglieder der GrünenLichtenfels auf eine kleine Exkursion zum Naturdenkmal „Großer Korskopf“ und dem Baumpatenprojekt. Der Großer Korskopf ist ein 1 ha großes Feuchtbiotop und Laichgewässer für Frösche und Molche. Insgesamt betreut der NABU Lichtenfels 18 Laichgewässer. In 2020 wurde ein Baumpatenschaftsprogramm ins Leben gerufen, das gut von der Bevölkerung angenommen wurde. Gepflanzt wurden alte heimische Apfelsorten. Die Paten übernehmen unter Anleitung die Pflege der Bäume und kommen dann in ein paar Jahren auch in den Genuss der Ernte. Der NABU will so Die Streuobstwiesen in Lichtenfels erhalten und mehr Menschen für die Aufgaben des Naturschutzes begeistern. Der NABU machte gegenüber Frömmrich auch deutlich, welcher wichtiger Lebensraum die Feldwege und Wegränder sind. Hier braucht man noch mehr Kommunikation zwischen Landwirtschaft und Naturschutz, aber auch die Kommunen müssen dem Thema mehr Bedeutung beimessen.


„Der NABU in Lichtenfels hat seit seiner Gründung vor 36 Jahren viel für den Naturschutz in Lichtenfels auf die Beine gestellt. Wir nehmen viele Dinge, die im ehrenamtlichen Naturschutz geleistet werden, viel zu oft als Selbstverständlich hin, aber hier steckt jede Menge Zeit, Arbeit und Herzblut dahinter. Ich hoffe sehr, dass auch zukünftig sich genug Menschen finden, die bereit sind das Ruder zu übernehmen. Die Vereinigung von Landwirtschaft und Naturschutz bleibt für die Zukunft ein wichtiges Thema in der Landespolitik. Ich bin überzeugt, dass Hessen mit der Kooperationsvereinbarung, die von Naturschutz und Landwirtschaftsverbänden unterschrieben wurde, den richtigen Weg geht um Konflikte aufzulösen“, so Jürgen Frömmrich.
Bei allen Gesprächen mit den Naturschützerinnen und Naturschützern war das Projekt Grenztrail ein Thema. Frömmrich und May: „Wir erwarten vom Landkreis und den Kommunen, dass die Zusagen zur Beteiligung und Einbindung des ehrenamtlichen Naturschutzes umgesetzt werden. Beteiligung heißt für uns Mitsprache und Einflussnahme von Anfang an. Wenn diese Beteiligung und Einbindung nicht gewährleistet wird, wäre das ein großer Vertrauensbruch gegenüber den engagierten und ehrenamtlich arbeitenden Naturschützerinnen und Naturschützern.“


 

Leave a Comment

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.