Ausstellung zum Ersten Weltkrieg im Kreishaus

Korbach(pm). Im Kreishaus wird eine Ausstellung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge gezeigt, die den Titel trägt „14 /18 – mitten in Europa. Die ‚Urkatastrophe‘ des Ersten Weltkrieges und ihre Folgen für das 21. Jahrhundert.“ Der 1. Weltkrieg ist zu Recht als „Urkatastrophe“ des 20. und auch des 21. Jahrhunderts bezeichnet worden. Der Mord an Großherzog Franz Ferdinand, dem österreichischen Thronfolger, im Juni 1914 hat wie im Dominoeffekt ein Geflecht von Bündnissystemen mit allen dazugehörigen Verpflichtungen in Gang gesetzt und einen bis dahin unvorstellbaren Krieg der Massen mit 17 Millionen Toten entfesselt.


In der Folge dieser ersten weltumspannend und total geführten militärischen Auseinandersetzung ist auch die Zivilgesellschaft massiv betroffen gewesen, sind Staats- und Gesellschaftssysteme ins Wanken geraten oder untergegangen. In der Nachkriegszeit, die eigentlich nur eine Zwischenkriegszeit darstellt, ist Europa durch die Pariser Vorortverträge (Versailles, Trianon, Sèvres u.a.) neu geordnet, aber nicht wirklich befriedet worden. Die politischen Lager – links und rechts der politischen Mitte – radikalisierten sich in vielen Nationalstaaten. Die daraus resultierenden, gegensätzlichen Weltanschauungen ebneten maßgeblich den Weg in den 2. Weltkrieg. Die Ausstellung versucht, den politischen Weg in den Krieg, die wesentlichen militärischen Ereignisse, das Schicksal der Soldaten und der Bevölkerung an der sogenannten Heimatfront darzustellen. Dabei liegt der Schwerpunkt nicht, wie oft üblich, ausschließlich auf der Westfront, sondern es wird versucht, eine gesamteuropäische Sicht einschließlich Ost- und Südosteuropas und der Ereignisse im Nahen Osten zu bekommen.


Bis heute sind die Folgen des vier Jahre andauernden Krieges spürbar: Konflikte im Nahen Osten, der Türkei, aber auch auf dem Balkan und in der Ukraine, um nur einige zu nennen, sind ohne den Einblick in die Zusammenhänge und die Ergebnisse des 1. Weltkrieges nicht zu verstehen.
Die Ausstellung „14/18 mitten in Europa“ wird in der Zeit vom 05. – 12. März 2019 während der Öffnungszeiten der Kreisverwaltung im Foyer des Kreishauses in Korbach, Südring 2, gezeigt. Zur Eröffnung am Dienstag, 5. März 2019, 11.00 Uhr durch Herrn Landrat Dr. Reinhard Kubat wird herzlich eingeladen. Führungen für Gruppen und Einzelpersonen – durch Oberst a.D. Jürgen Damm, Ehrenvorsitzender des Landesverbands Hessen im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge – werden mit friedenspädagogischen Inhalten zu folgenden Zeiten angeboten: Dienstag, 5. März 2019, 14.00 bis 18.00 Uhr; Mittwoch, 6. März 2019, 14.00 – 18.00 Uhr; Donnerstag, 7. März 2019, 14.00 -17.00 Uhr; Montag, 11. März 2019, 14.00 – 18.00 Uhr. Für Gruppen wird um Anmeldung gebeten: juedamm@freenet.de.

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