Soziale Orte für gesellschaftlichen Zusammenhalt

Startschuss für das Forschungsprojekt der Georg-August-Universität Göttingen im Landkreis Waldeck-Frankenberg

Göttingen/Waldeck-Frankenberg(pm/nh). Gesellschaftlicher Zusammenhalt passiert nicht einfach. Er entsteht in einem Prozess, der mit Konflikten, Umwegen und oft ganz neuer Marschroute gespickt ist – ein Prozess, der von infrastrukturellen Voraussetzungen lebt. Genau diese Infrastrukturen werden jedoch zunehmend abgebaut. Mit der Schließung von lokalen Verwaltungseinrichtungen, Sparkassen, Schulen und Gaststätten verlieren Dörfer und Stadtquartiere ihre Mitte. Soziale Orte der Begegnung und der Kommunikation im öffentlichen Raum, an denen sich Menschen wiederholt einfinden können, geplant oder spontan, sich austauschen, diskutieren, Zeit miteinander verbringen, sich kennenlernen und Pläne schmieden können, gehen verloren. Dabei müssen Kommunen Nabel und Herz des gesellschaftlichen Zusammenhalts sein, mit der größtmöglichen Nähe zum Bürger. Hier findet die Tagesbetreuung für Senioren statt, hier erfolgt die Unterbringung für Geflüchtete, hier müssen sich Betriebe veränderten Strukturen und Ansprüchen der (jungen) Beschäftigten stellen. Das Kooperationsprojekt „Das Soziale-Orte-Konzept – Neue Infrastrukturen für gesellschaftlichen Zusammenhalt“ der Georg-August-Universität Göttingen (Lehrstuhl Soziologie Ländlicher Räume) und des Soziologischen Forschungsinstituts Göttingen (SOFI) widmet sich der Frage, wie gesellschaftlicher Zusammenhalt entstehen bzw. stabilisiert werden kann und welche sozialen Infrastrukturen – Soziale Orte – man dafür benötigt. Als Untersuchungsräume des dreijährigen Forschungsprojekts wurden die Landkreise Waldeck-Frankenberg in Hessen (Untersuchungsraum der Universität Göttingen) und Saalfeld-Rudolstadt in Thüringen (Untersuchungsraum des SOFI) ausgewählt. Landrat Dr. Reinhard Kubat freut sich über die Auswahl Waldeck-Frankenbergs. Von Seiten der Kreisverwaltung wird der Fachdienst Dorf- und Regionalentwicklung unter Leitung von Dr. Jürgen Römer das Projekt begleiten. Das Forschungsprogramm, unterstützt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, umfasst landkreisweite empirische Erhebungen, Workshops und künstlerische Interventionen. Darüber hinaus begleiten juristische und raumplanerische Expertisen das Projekt, um mit den gewonnenen Ergebnissen einen grundlegenden Beitrag zu Fragen lokaler Demokratie, der Bewirtschaftung öffentlicher Güter und der Gleichwertigkeit von Lebensverhältnissen leisten und damit Ansätze für neue bundespolitische Maßgaben und Maßnahmen definieren zu können. Zum Auftakt trafen sich die beiden Forschungsteams mit Vertretern der beiden Untersuchungsregionen in Berlin, anlässlich der Internationalen Grünen Woche. Es galt sich zunächst kennenzulernen und auszutauschen, mehr über die Landkreise zu erfahren und über die Vorhaben der Forschungseinrichtungen zu informieren. Im März folgt die Kick-Off-Veranstaltung in Göttingen, die das Projekt auch externen Wissenschaftlern, Politikern und Akteuren vorstellt. Im Anschluss besucht das Forschungsteam der Uni Göttingen den Landkreis Waldeck-Frankenberg, um mit ersten Interviews und Gruppengesprächen zu beginnen.
11.000 Liter Wasser waren nötig, um die 107 Meter lange Anlaufspur in einen eisigen und weltcupwürdigen Zustand zu versetzen.

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