Bad Wildungen(pm). Moritz, Schüler des Gustav-Stresemann-Gymnasiums, schenkt einem schwer kranken Menschen neue Hoffnung: Als sich Moritz, damals 17 Jahre alt, beim Blutkrebs-Aktionstag des Gustav-Stresemann-Gymnasiums registrieren ließ, dachte er nicht daran, wie schnell aus seiner Bereitschaft einmal echte Hilfe werden könnte. Im Oktober 2024 hatten sich am GSG 85 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte im Rahmen eines Blutkrebs-Aktionstages als potenzielle Stammzellspenderinnen und -spender registriert. – Nun, nur kurze Zeit später, wurde Moritz tatsächlich als genetischer Treffer für einen Patienten ausgewählt. Vor wenigen Tagen hat er in einer hessischen Klinik Stammzellen gespendet – und damit einem schwer kranken Menschen eine neue Lebenschance gegeben. Bereits im Vorfeld der Registrierung war den Schülerinnen und Schülern bewusst gemacht worden, wie dringend junge Menschen als Spenderinnen und Spender gebraucht werden. Viele Patientinnen und Patienten können nur überleben, wenn irgendwo auf der Welt ein Mensch mit nahezu identischen Gewebemerkmalen bereit ist, Stammzellen zu spenden. Moritz gehört nun zu denen, die diesen Schritt tatsächlich gegangen sind. Nachdem die DKMS ihn während des Unterrichts über die mögliche Übereinstimmung informiert hatte, folgten weitere Blutuntersuchungen und ein umfassender Gesundheitscheck – alles standardisierte Schritte, um sicherzustellen, dass Spender und Empfänger bestmöglich geschützt sind.Für die eigentliche Spende musste Moritz sich mehrere Tage lang ein Medikament spritzen, das die Stammzellen aus dem Knochenmark in den Blutkreislauf mobilisiert. „Die Spritzen waren auszuhalten – ich wusste ja, wofür ich es mache“, erzählte er später.

Am Tag der Spende wurde bei ihm eine periphere Stammzellentnahme durchgeführt, ein Verfahren, das einer längeren Blutspende ähnelt. Über zwei Zugänge wird das Blut zirkuliert, gefiltert und die benötigten Stammzellen herausgeholt. Etwa vier Stunden lag Moritz angeschlossen an die Maschine – ruhig, konzentriert, unterstützt von einem erfahrenen medizinischen Team in der hessischen Klinik. Nach der Entnahme konnte er die Klinik noch am selben Tag wieder verlassen. Neben leichten grippeähnlichen Beschwerden, wie sie bei dieser Methode auftreten können, ging es ihm schnell wieder gut: „Ich würde es jederzeit wieder tun!“ Besonders bewegt hat Moritz der Moment, in dem er erfuhr, dass seine Stammzellen tatsächlich für eine transplantationsbedürftige Person bestimmt sind. „Das ist ein unglaubliches Gefühl“, sagt er. „Man weiß, dass irgendwo ein Mensch auf die Chance wartet, weiterleben zu können – und plötzlich kann man genau diese Chance schenken.“
Seine Entscheidung zeigt, wofür die große Registrierungsaktion am GSG stand: Für Mut, Solidarität und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Schon damals hatte die Schulgemeinschaft mit großzügiger Unterstützung der Elternschaft und zahlreicher Bad Wildunger Geschäftsleute gemeinsam gehandelt – informiert, organisiert und 85 potenzielle Spenderinnen und Spender gewonnen sowie 3650 Euro für die DKMS gesammelt. Dass nun ein ehemaliger Teilnehmer tatsächlich zum Lebensretter wurde, macht diese Initiative greifbar und zeigt, wie viel Kraft in solchen Schulprojekten steckt. Moritz’ Spende ist mehr als ein medizinischer Vorgang. Sie ist ein Beispiel dafür, wie ein einzelner Entschluss das Leben eines anderen Menschen grundlegend verändern kann. Die DKMS betont immer wieder, wie wichtig junge Spenderinnen und Spender sind – sie werden aufgrund medizinischer Faktoren besonders oft ausgewählt. Moritz hofft, dass seine Geschichte andere ermutigt, den Schritt der Registrierung zu gehen: „Wenn man helfen kann, sollte man es tun. Vielleicht ist es für einen selbst nur ein Tag im Leben. Für jemanden anderen ist es das ganze Leben.“ Die Schulgemeinde des Gustav-Stresemann-Gymnasiums ist stolz auf Moritz und wünscht diesem unbekannten Menschen irgendwo auf der Welt, für den Moritz gespendet hat, einen wunderschönen und erfüllten weiteren Lebensweg. Moritz wird seine Geschichte auch beim nächsten Aktionstag des Gustav-Stresemann-Gymnasiums im Herbst 2026 erzählen, wenn es am GSG wieder heißt: „Gemeinsam gegen Blutkrebs“.
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