Stadt Frankenberg und Landeskommando Hessen besiegeln Partnerschaft

Frankenberg(pm). Die sicherheitspolitische Lage in Europa hat sich spätestens seit dem russischen Angriff auf die Ukraine erheblich geändert. Um dem Rechnung zu tragen, stellt das Landeskommando Hessen ein Heimatschutzregiment aus Reservisten auf. Die Stadt Frankenberg hat sich als Arbeitgeber jetzt dazu entschieden, das Projekt „Ungediente für die Reserve“ zu unterstützen. Interessierte Freiwillige sollen für Ausbildungszwecke ab sofort entsprechend vom Dienst freigestellt werden. Frankenbergs Bürgermeisterin Barbara Eckes und Personalchefin Sandra Frost haben die Partnerschaftserklärung vom Regionalbeauftragten des Landeskommandos für Nordhessen, Major Horst Knauff, sowie von Oberstleutnant Michael Dude entgegengenommen. „Wir als Verwaltung sowie der Magistrat der Stadt unterstützen das Vorhaben. Wir übernehmen damit in unserem Rahmen Mitverantwortung gegenüber der Gesamtgesellschaft“, machte Bürgermeisterin Eckes beim Termin deutlich. Das Programm festige auch den Platz der Bundeswehr in der Mitte der Gesellschaft. „Wir brauchen zum Erfolg immer zwei Akteure: die Reservisten und die Arbeitgeber“, erklärte Regionalbeauftragter Knauff. In Richtung der Bürgermeisterin sagte er: „Mit der Erklärung machen Sie deutlich, dass Sie die Bedeutung verstanden haben und eine Freistellung ermöglichen.“ Er dankte ihr entsprechend für diese Unterstützungszusage. Fachbereichs- und Personalleiterin Sandra Frost ergänzte: „Wir drücken mit der Erklärung den Willen aus, allen Interessierten die Teilnahme zu erleichtern.“ Das bedeute, sie nach Möglichkeit jeweils für die Zeiträume der Reservistenausbildung vom Dienst freizustellen.


Knauff erläuterte den Ablauf des Programms: „Reservistinnen und Reservisten engagieren sich mit ihrem Einsatz für die Gesellschaft und das Gemeinwohl. Interessierte für die Reservistenausbildung können sich beim eigens dafür eingerichteten Callcenter des Landeskommandos melden unter der Telefonnummer 0611 799 8111. Nach der Erfassung folgen eine medizinische Untersuchung und die nötige Sicherheitsüberprüfung.“ Danach könne speziell für Ungediente die Ausbildung starten. Das Durchschnittalter im Heimatschutz liege aktuell bei 44 Jahren. „Die Landesverteidigung kommt derzeit wieder in den Fokus, das wird nicht ohne Reservisten gehen“, verdeutlichte Oberstleutnant Dude. „Die Nato-Forderungen sind da, die Verantwortungsübernahme Deutschlands ist nötig. Im Rahmen der Sicherheitsbetrachtung unseres Landes brauchen wir mehr Personal. Paten- und Partnerschaften mit Arbeitgebern sind daher wichtig.“ Die Reserve der Bundeswehr ist für die Landes- und Bündnisverteidigung, für den Heimatschutz sowie für die Einsätze im Rahmen des internationalen Krisenmanagements ein unverzichtbarer Bestandteil der Bundeswehr. Als eine Konsequenz daraus stellt das Landeskommando Hessen das Heimatschutzregiment 5 als eines von insgesamt sechs Regimentern auf. Seit September 2024 werden Bewerberinnen und Bewerber für eine Beorderung auf einen von 1.200 Dienstposten gesucht. Diese Einheiten sollen im Krisenfall sowie im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung in Hessen zum Einsatz kommen.


Vom Programm angesprochen fühlen sollen sich deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger bis 57 Jahre, unabhängig, ob sie bereits bei der Bundeswehr gedient haben oder nicht. Ungediente durchlaufen zunächst eine Grundausbildung, ähnlich derer von freiwillig Wehrdienstleistenden. Außerhalb des Verteidigungsfalls bleibt ein Engagement im Heimatschutz freiwillig. Reservistinnen und Reservisten üben nur, wenn sie das mit ihren anderen Verpflichtungen vereinbaren können.

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