Hatzfeld(pm). Am Sonntag, 27.10.2024 um 17.00 Uhr, findet in der romanischen Emmauskapelle in Hatzfeld ein besonderes Orgelkonzert statt. Prof. Peter Waldner, ein ausgewiesener Experte für historische Aufführungspraxis wird an der Rindt-Orgel ein Konzert spielen, das unter dem Titel „Lebensbilder – Bilderwelten; Europäische Orgelwerke der Spätrenaissance & des Barock“ steht. Auf dem Programm stehen Werke von Robert Johnson (um 1470 – nach 1554), Thomas Preston (+ nach 1559), Jan z Lublina (um 1490 – um 1550), Antonio de Cabezon (1510 – 1566), Elias Nicolaus Ammerbach (um 1530 – 1597), John Bull (1562 – 1628), Jan Pieterszoon Sweelinck (1562 – 1621), Heinrich Scheidemann (um 1596 – 1663), Melchior Schildt (1592 – 1667), Johann Caspar Kerll (1627 – 1693), Georg Muffat (1653 – 1704) und Johann Pachelbel (1653 – 1706). Der Cembalist und Organist Peter Waldner stammt aus Mals im Vinschgau und studierte Musikwissenschaft und Germanistik an der Leopold – Franzens Universität in Innsbruck sowie Cembalo, Orgel und Klavier am Tiroler Landeskonservatorium bei Reinhard Jaud und Bojidar Noev. Von 1992 bis 1995 spezialisierte er sich mit Hilfe eines Stipendiums des Landes Tirol und des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst in Holland, Frankreich und der Schweiz auf die Interpretation Alter Musik an historischen Instrumenten: er studierte Cembalo bei Gustav Leonhardt in Amsterdam und William Christie in Paris, erhielt Unterricht bei Hans van Nieuwkoop und Kees van Houten an den historischen Orgeln von Amsterdam, Haarlem, Alkmaar und Helmond und bildete sich bei Jean-Claude Zehnder an der „Schola Cantorum“ Basel im Clavichord- und Orgelspiel fort. Weiters besuchte er zahlreiche Meisterkurse in ganz Europa bei Gustav Leonhardt, Luigi Ferdinando Tagliavini, Jean-Claude Zehnder, Jesper Christensen, Kenneth Gilbert, Harald Vogel, Pierre Hantai und Daniel Roth. Seit 1988 ist Peter Waldner Organist der Landschaftlichen Pfarre Mariahilf in Innsbruck. Derzeit unterrichtet er Cembalo, Orgel und Generalbaß am Tiroler Landeskonservatorium in Innsbruck und am Mozarteum in Salzburg. Eine rege Konzerttätigkeit führte ihn in die wichtigsten Länder Europas, bei vielen Festivals für Alte Musik war er zu Gast. Zahlreiche CD- und verschiedene Rundfunkaufnahmen (ORF, RAI, Holländischer Rundfunk KRO) dokumentieren seine Vielseitigkeit. Seit 1994 spielt Peter Waldner in regelmäßigen Abständen CDs mit Alter Musik an historischen Tasteninstrumenten ein, die zunächst im Eigenverlag, später dann beim ORF Tirol und Vorarlberg, beim Label „Extraplatte“ Wien und in der ORF – Edition Alte Musik erschienen und von der internationalen Fachpresse sehr positiv rezensiert wurden. Seine beiden CDs „Orgellandschaft Ritten I & II“ wurden mit dem Pasticcio-Preis des Österreichischen Rundfunks Ö1 ausgezeichnet.
Programm:
Peter Waldner – Orgel (Johann Christian Rindt, 1706)
Robert Johnson (um 1470 – nach 1554)
Benedicam Domino omni tempore
(aus: The Mulliner Book)
Anonymus (16. Jahrhundert) / Thomas Preston (+ nach 1559) zugeschrieben
Uppon la mi re (Ground)
Anonymi (frühes 16. Jahrhundert)
Pavana – Saltarello de la pavana
Gazollo
La Moretta
Caza la vegia milanese
(aus: Tabulature di Castell’ Arquato, um 1530)
Anonymi/Jan z Lublina (um 1490 – um 1550)
Conradus
Rocal fusa (La rocha ‚l fuso/Der Rocken an der Spindel des Spinnrads)
Zaklolam szya Tharnem (Ich habe mich mit einem Dorn gestochen)
Haÿduczkÿ
Italica
Poznanie
(aus: Tabulatura de Joannis de Ljublyn Canonic Regularium de Crasnyk, 1537 – 1548)
Antonio de Cabezon (1510 – 1566)
Diferencias sobre la Pavana Italiana
Elias Nicolaus Ammerbach (um 1530 – 1597)
Ein Henlein weis.
Frais & galiart.
Gut gsell du must wandern. / Proportio tripla.
Des Kaysers Dantz. / Proportio tripla.
Inspruck ich mus dich lassen.
(aus: Orgel oder Instrument Tabulaturbuch – Nürnberg, 1583)
Anonymus (um 1600)
Variations on the Romanesca
Almande Le Pied de cheval
(aus: The Dublin Virginal Manuscript)
John Bull (1562 – 1628)
The King’s Hunt
Anonymus (spätes 16. Jahrhundert)
Brabanschen ronden dans ofte Brand
(aus: Susanne van Soldt Manuscript, 1599)
Jan Pieterszoon Sweelinck (1562 – 1621)
Variationen (4 Verse) über den Choral „Allein Gott in der Höh sei Ehr“
Heinrich Scheidemann (um 1596 – 1663)
Englische Mascarata
Melchior Schildt (1592 – 1667)
Gleich wie das Feuer
Bernardo Storace (17. Jahrhundert)
Ballo della Battaglia
(aus: Selva di varie compositioni d’intavolatura per cimbalo ed organo – Venezia, 1664)
Anonymus (17. Jahrhundert)
Bassa imperiale – Saltarello del Bassa imperiale
(aus: Clavierbuch der Regina Clara im Hoff, 1649)
Anonymus (17. Jahrhundert)
Petite Bergère
(aus: Klavierboek Anna Maria van Eijl – Arnhem, vor 1674)
Johann Caspar Kerll (1627 – 1693)
Capriccio CuCu
Georg Muffat (1653 – 1704)
Gavotta
(aus: Orgelbuch von Elias de Silva aus den Beständen des Damenstifts in Hall in Tirol)
Johann Pachelbel (1653 – 1706)
Variationen über den Choral „Werde munter, mein Gemüte“