Bad Wildungen(pm). Die Stadt Bad Wildungen ist seit Februar 2020 Teil der hessischen Sicherheitsinitiative KOMPASS (KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel). Ein KOMPASS-Arbeitsgremium, bestehend aus Vertretern der Polizei und der Verwaltung, hat ein Sicherheitskonzept mit Meilensteinen (kurzfristige, mittelfristige und langfristige Maßnahmen) erarbeitet. Der Maßnahmenkatalog sieht mehrere Schwerpunktfelder und darin untergliederte Maßnahmen vor, die darauf abzielen, die Sicherheitslage in der Stadt nachhaltig zu verbessern. Unter dem Schwerpunktfeld „Sicherheitsempfinden/Präventions- und Informationsangebote“ hat das KOMPASS-Arbeitsgremium das Präventionsprogramm „Gewalt-Sehen-Helfen“ als umsetzungswürdig aufgeführt. Die Bewerbung zur Teilnahme wurde in diesem Sommer vom Präventionsrat der Stadt Bad Wildungen angestoßen. Die Rückmeldung ließ nicht lange auf sich warten, Bad Wildungen erfüllt die Voraussetzungen und wird als „Gewalt-Sehen-Helfen-Kommune“ zugelassen. Die offizielle Verleihung erfolgte im Rahmen des diesjährigen Präventionstages am 12.10.2024. Hierfür hat sich Martin Rößler, Staatssekretär im Hessischen Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz, angekündigt. Er wird die Nutzungsurkunde offiziell übergeben. Die Stadt Bad Wildungen ist ab dann „Gewalt-Sehen-Helfen-Kommune“.
Zum Gewaltprogramm „Gewalt-Sehen-Helfen“
„Gewalt-Sehen-Helfen“ ist ein kommunales Programm der hessischen Landesregierung, das von Städten und Landkreisen für ihre Bürgerinnen und Bürger angeboten wird. Im Jahr 1997 hat der Präventionsrat der Stadt Frankfurt a.M. das Programm „Gewalt-Sehen-Helfen (GSH)“ ins Leben gerufen. Im Jahr 2005 übernahm dann das Hessische Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz (HMdI) die Nutzungsrechte, um das Programm hessenweit zu verbreiten. „Gewalt-Sehen-Helfen“ wird vom „Netzwerk gegen Gewalt“ getragen. Das Programm möchte Menschen für Gewaltsituationen im öffentlichen Raum sensibilisieren und zielt darauf ab, die Helferkompetenz zu stärken. Es geht im Kern darum, dass man unabhängig von Alter, Geschlecht oder körperlicher Konstitution Hilfe leisten kann, ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen.
Von der jeweiligen Kommune werden Gewalt-Sehen-Helfen-Trainings angeboten, bei denen Interessierte erfahren, wie geholfen werden kann, aber auch, wie man sich selbst aus unangenehmen Situationen befreien kann. Die Zielgruppe der Seminare sind Erwachsene bzw. Jugendliche ab 16 Jahren. Die Organisation und Durchführung der Seminare übernimmt die kommunale Ansprechpartnerin (s.g. kommunale Multiplikatorin). Julia Momber, Leiterin des Jugendhauses, wird dafür ausgebildet und zukünftig als Multiplikatorin fungieren. Eine weitere Multiplikatorin wird von der Polizeidirektion Waldeck-Frankenberg gestellt. Jugendkoordinatorin Polizeioberkommissarin Annika Heuschneider wird Gewalt-Sehen-Helfen gemeinsam mit Momber etablieren. Das erste Gewalt-Sehen-Helfen-Training findet bereits am 12.10.2024 in der Zeit von 13.00 Uhr bis 16.00 Uhr im Jugendhaus statt. Interessierte können sich per Mail: jugendhaus@bad-wildungen.de oder telefonisch unter 05621 – 94537 anmelden. Informationen zu künftigen Seminaren werden zeitnah veröffentlicht. Bürgermeister Ralf Gutheil sieht im Gewaltprogramm „Gewalt-Sehen-Helfen“ eine weitere Möglichkeit die Präventionsarbeit vor Ort zu stärken. In alltäglichen Situationen kommt es manchmal darauf an, mit teilweise einfachen Mitteln Zivilcourage zu zeigen und Menschen in Not zu helfen. Er hofft auf eine große Teilnahme und Bereitschaft der Bevölkerung sich diesem Thema anzunehmen.





