Mini-Edersee: Touristenmagnet seit mehr als 20 Jahren
Hemfurth-Edersee(Uli Klein). Die Aquapark-Saison an der Sperrmauer in Hemfurth-Edersee ist beendet. Mitarbeiter des Bauhofs der Gemeinde Edertal haben die Pumpen der Wassererlebnis- und Spielanlage vor wenigen Tagen abgeschaltet. Nach mehrmonatigem Betrieb werden nun die Wasserläufe, Bäche und Becken des Mini-Edersees gereinigt. Große Mengen herabfallenden Laubs, Kastanien und zu erwartende Minustemperaturen sind wie jedes Jahr der Grund für eine mehrmonatige Winterpause des Aquaparks. Während der zurückliegenden Wochen lockten die Sperrmauer und die direkt angrenzende Wasserparkanlage wieder Hundertausende Besucher. „In diesem Jahr haben wir einen phänomenalen Gästeansturm am Edersee, besonders aber rund um die Talsperre erlebt“, berichtet Klaus Gier, Bürgermeister der Gemeinde Edertal. Als Gründe nennt er Großveranstaltungen wie den Markt am See und Mauer-Power auf dem Sperrmauervorplatz sowie eine überregionale Medienpräsenz wegen des niedrigen Wasserstandes in Hessens größtem See. „Wir haben zwei außergewöhnlich niederschlagsarme Jahre in Folge erlebt. Leider hatte das auch negative Auswirkungen auf die Wasserstände schon während der Hauptferien- und Urlaubszeiten, worunter zahlreiche Tourismusunternehmen bei uns am See und zuletzt auch an der Oberweser erheblich gelitten haben oder leiden“, berichtet der Verwaltungschef.
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Umso mehr müssten beim künftigen Wassermanagement die unterschiedlichen Interessen aller Anlieger sehr viel stärker berücksichtigt werden. „Alles unter einen Hut zu bekommen ist angesichts des Klimawandels sicherlich nicht ganz einfach. Aber mit mehr Fingerspitzengefühl bei der Wasserabgabe wäre vieles auch zum Schutz der empfindlichen Ökosysteme im See und flussabwärts durchaus machbar“, ist Klaus Gier überzeugt. Der Bürgermeister macht Niedrigwasserstände auch für massive Verkehrsprobleme auf den Hauptzufahrtstraßen verantwortlich. „Zum Leidwesen vieler Bewohner lockte das so genannte Edersee Atlantis unzählige Schaulustige. Infolge dessen erlebten wir besonders an den Wochenenden einen Verkehrskollaps nach dem Anderen. Daher muss neben der künftigen Talsperrenbewirtschaftung auch das Thema Verkehrslenkung eine wichtigere Rolle spielen.“