6 Trails, 2 Runden und insgesamt rund 12 Kilometer Länge – die Green Trails Willingen schließen an den Korbacher Teil an und erweitern ab 24. Mai das Bike-Angebot im Upland
Willingen(pm). „Die Winter werden immer milder, wir müssen Alternativangebote schaffen und genau das sind die Green Trails. Daher ist heute ein bedeutender Tag für die Gemeinde Willingen“, betonte Bürgermeister Thomas Trachte die Wichtigkeit des Projektes. „Mit dem Gesamtprojekt werden wir eine herausragende Stellung im Bereich Mountainbiking und Radtourismus in ganz Deutschland einnehmen.“ Noch vor den hessischen Sommerferien werden auch die Strecken in der Gemeinde Diemelsee eröffnet. Auch hier entstehen zwischen Dommel und Diemelsee rund 12 km neue Trails.
Anspruchsvolle Topografie im Upland
Die Willinger Topografie stellte die Streckenbauer rund um die Planer Diddie Schneider und Thomas Schlecking vor ganz andere Herausforderungen als beispielsweise am Korbacher Eisenberg. „Wir haben eine Differenz von über 200 Höhenmetern überwinden müssen“, so Schneider. Trotzdem lässt sich der über 4 km lange Uphill abwechslungsreich fahren. „Dank vieler kleiner Entlastungsabschnitte, an denen man auch mal rollen lassen kann, merkt man die Steigung oft kaum“, ergänzt Diddie Schneider. Die Trails in Willingen haben eine sportliche Ausrichtung, seien aber gut zu fahren und machen richtig Spaß, sind sich alle Beteiligten einig.
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Der Einstieg in die Trails befindet sich in der Nähe des K1 Lifts, von hier führt ein Trail bis zum Lütteke Feld. Als ein zentraler Knotenpunkt auf dem Ettelsberg fungiert der Wanderrastplatz „Große Grube“. Hier sind die Ein- oder Ausstiege von insgesamt 4 Trails. Ein Highlight ist mit Sicherheit der über 4 km lange Trail hinunter ins Hoppecketal. Unterschiedlich kombiniert werden zwei Runden ausgewiesen, eine davon wird den Aufstieg per Lift beinhalten.
Naturverträglichkeit im Fokus
Jürgen van der Horst, Landrat des Landkreises Waldeck-Frankenberg und Vorsitzender des Zweckverbands Green Trails, lobte die professionelle Zusammenarbeit aller Beteiligten. Da die Wege in die Natur modelliert werden, mussten kaum Bäume entnommen werden. „Zudem haben wir umfangreiche Ausgleichsmaßnehmen, sogar mehr als vom Gesetz verlangt, vorgenommen. Das Projekt Green Trails soll möglichst naturverträglich entstehen.“ Bernd Wecker und sein Team vom Planungsbüro Bioline haben an rund 50 Tagen eine ökologische Baubegleitung geleistet, auch die Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde und der Waldeckischen Dominialverwaltung als Flächenbesitzer und der Gemeinde Willingen sei während des Baus und der Planungsphase stets von hohem Niveau geprägt, betont van der Horst.
Ausgleichsmaßnahmen ergriffen
Die Maßnahmen in Willingen umfassen die Stilllegung von 5,4 ha Buchenwald am Hegekopf sowie weiteren, freiwilligen Prozessschutzflächen von 3,9 ha. In diesen Bereichen finden keinerlei forstliche oder andere Maßnahmen statt, sodass sich die Natur dort ungestört entwickeln kann. Im Naturschutzgebiet „Alter Hagen“ wird eine Maßnahme zur Erweiterung eines Moorbirken- und Bachauwaldes umgesetzt. Im Bereich der Ruthenaar erfolgt die Wiederherstellung der Durchgängigkeit sowie die Freilegung zweier Quelltöpfe.