Untersuchungshaftbefehl erlassen
Korbach(ots). Am Ostersamstag, 30. März, kam es in der Hauptstraße in Waldeck-Höringhausen zu einem Brand in einem Mehrfamilienhaus. Nach den Ermittlungen der Kriminalpolizei
Korbach wurde der Brand vorsätzlich verursacht. Ein Tatverdächtiger war zunächst unbekannten Aufenthaltes, konnte aber am Donnerstag, 11. April, durch die Beamten der Polizeistation Korbach festgenommen werden. Das Amtsgericht Korbach hat einen Untersuchungshaftbefehl wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung erlassen. Der Tatverdächtige befindet sich jetzt in einer Justizvollzugsanstalt. Die Polizei erhielt am Ostersamstag gegen 21.45 Uhr von der Leitstelle des Landkreises die Mitteilung, dass es in dem Mehrfamilienhaus in der Hauptstraße
in Höringhausen brennt. Sofort eilten mehreren Streifenwagen zum Einsatzort, wo die Feuerwehren aus mehreren Waldecker Ortsteilen bereits mit den Löscharbeiten beschäftigt waren. Da der Hausflur verqualmt war, mussten die Feuerwehren aus Höringhausen und Sachsenhausen eine sechsköpfige Familie mit Schiebleitern aus dem zweiten Stockwerk retten. Sie wurden am Einsatzort versorgt. Nach ersten Erkenntnissen blieben sie unverletzt, so dass keine weiteren ärztlichen Behandlungen erforderlich waren. Nach vorläufigen Schätzungen entstand ein
Sachschaden in Höhe von etwa 80.000 Euro.
Die Kriminalpolizei Korbach hat noch am späten Ostersamstag die Ermittlungen am Brandort aufgenommen. Dabei und bei weiteren Ermittlungen an den Folgetagen ergab sich der Verdacht, dass der Brand vorsätzlich in einer Wohnung im Hochparterre gelegt worden war. Ein Tatverdacht richtete sich gegen den damaligen Bewohner dieser Wohnung. Er konnte am Brandort nicht angetroffen werden und war zunächst unbekannten Aufenthaltes. Am 11. April konnte der 47-Jährige Tatverdächtige durch die Polizei Korbach festgenommen werden. Vorausgegangen war die Mitteilung eines Besitzers eines Mehrfamilienhauses in Korbach, dass sich ein Mann unberechtigt im Keller seines Hauses aufhält. Vor Ort stellte sich heraus, dass sich der zunächst unbekannte Mann gewaltsam Zutritt zu einem Kellerraum des Gebäudes verschafft hatte. Hier hatte er sich offensichtlich wohnlich eingerichtet und dazu auch die Elektrik manipuliert, um sich eine Stromversorgung zu verschaffen. Als die Polizei den Mann kontrollierte, verweigerte dieser zunächst Angaben zu seiner Person. Daraufhin wurde er zur Identitätsfeststellung in polizeiliches Gewahrsam genommen, wobei er sich körperlich wehrte und einen Polizeibeamten verletzte. Bei der weiteren Überprüfung stellte sich heraus, dass es sich bei dem Mann um den 47-Jährigen
Tatverdächtigen der Brandstiftung vom Ostersamstag in Höringhausen handelt. Der Mann wurde vorläufig festgenommen.
Am Freitag stellte die Staatsanwaltschaft Kassel einen Antrag auf Erlass eines Untersuchungshaftbefehls wegen des dringenden Tatverdachts der schweren Brandstiftung mit dem Haftgrund der Fluchtgefahr gegen den 47-jährigen Wohnsitzlosen, der am gleichen Tag durch eine Haftrichterin des Amtsgerichts Korbach erlassen wurde. Der Tatverdächtige befindet sich nun in einer
Justizvollzugsanstalt. Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei dauern an, es wurden weitere Verfahren wegen Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung, Entziehung elektrischer Energie und Widerstand und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte eingeleitet.