Landkreis Waldeck-Frankenberg, Bad Zwesten, Breuna, Fritzlar Trendelburg(pm). Die Energie Waldeck-Frankenberg (EWF) hält die aktuellen Strompreise trotz einer deutlichen Erhöhung der bundesweiten Netzkosten stabil. Vor wenigen Tagen veröffentlichten die vier Übertragungsnetzbetreiber ihre Netzentgelte, nachdem die Regierung bekanntgab, dass die Bundeszuschüsse in Höhe von 5,5 Milliarden Euro für 2024 gestrichen werden sollen. In 2023 hatten diese noch bei ca. 13 Milliarden Euro gelegen. Die Netzgelte erhöhen sich dadurch im Gebiet der EWF um 17 Prozent. Um die Strompreise möglichst stabil zu halten und starke Schwankungen abzufedern, hat die EWF entschieden, ihre Preise jedoch nicht anzupassen. „Wir halten die Preise stabil, weil es uns wichtig ist, dass wir unsere Kundinnen und Kunden über einen langen Zeitraum zuverlässig und bezahlbar mit Energie beliefern,“ sagt der Vertriebsleiter der EWF, Stefan Kieweg. Ein weiterer Effekt sorgt im Landkreis Waldeck-Frankenberg und den angrenzenden Gebieten möglicherweise dafür, dass die Netzkosten der Übertragungsnetzbetreiber nicht so deutlich zu spüren sind. „Wir haben im Netzgebiet der EWF den Vorteil, dass der Anteil Erneuerbarer Energien höher ist,“ erklärt der Geschäftsführer der EWF, Frank Benz. „Wenn der vor Ort regenerativ erzeugte Strom direkt wieder beim Verbraucher landet, beziehen wir weniger Strom aus dem uns vorgelagerten Netz. Damit fallen die Kosten der Übertragungsnetzbetreiber bei uns nicht so stark ins Gewicht.“
Um den Anstieg der Energiepreise zu dämpfen, hatte die Bundesregierung in diesem Jahr die Netzentgelte der vier großen Übertragungsnetzbetreiber Tennet, 50Hertz, Amprion und Transnet BW mit Mitteln aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds subventioniert. Für das kommende Jahr sollen diese geplanten Mittel aus dem Fonds in Höhe von 5,5 Milliarden Euro komplett entfallen. Im Schnitt verdoppeln sich dadurch die Netzkosten bei den Übertragungsnetzbetreibern, die nicht nur das Netz für die Energiewende ausbauen, sondern auch Strom für die Stabilität des Stromnetzes hinzukaufen müssen. Diese Kosten werden jeweils an die verschiedenen Ebenen des Verteilnetzes weitergegeben und fließen dann als Netzentgelte in die Abrechnung beim Kunden mit ein. Der Anteil liegt derzeit bundesweit bei etwa 25 Prozent des Strompreises.
In den vorher bekanntgegebenen vorläufigen Netzentgelten hatten die vier Betreiber den Zuschuss mit eingeplant. Die kurzfristige Streichung sorgt dafür, dass viele Versorger kurz vor dem Jahreswechsel ihre Preise neu kalkulieren mussten. Frank Benz: „So kurz vor dem Weihnachtsfest ist es ein gutes Zeichen, dass wir als EWF die Preise bei unseren Stromkunden stabil halten können. Die Entwicklung der vergangenen Tage zeigt, dass Stabilität und Zuverlässigkeit wichtig für die Menschen ist. Ich freue mich darüber, dass wir mit dieser Entscheidung einen Beitrag leisten können.“ Die Einigung in der Haushaltskrise der Bundesregierung umfasst nicht nur die Streichung des Zuschusses an die Übertragungsnetzbetreiber, sondern weitere Sparmaßnahmen bei den Förderungen. Bei der Verkehrswende setzt die Bundesregierung den Rotstift an. Die Förderung von Elektroautos wurde schon am vergangenen Wochenende durch das Bundeswirtschaftsministerium gestoppt. Die Förderung von Ladeinfrastruktur soll um 300 Millionen Euro sinken.
Ebenso deutlich sollen die Einschnitte bei der Gebäudesanierung und beim klimaneutralen Heizen ausfallen (Bundesförderung für effiziente Gebäude, BEG). Die Bundesförderung soll in 2024 mit zwei Milliarden Euro weniger auskommen. Gleichzeitig möchte die Bundesregierung auch die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) kürzen, die beispielsweise den Ausbau von Wärmenetzen voranbringen soll. Und nicht zuletzt soll der CO2-Preis wieder auf das Niveau ansteigen, dass vor der Energiekrise angedacht war.