Sommertour Lost Places: Der Hermannsberg bei Viermünden

Viermünden(pm). Die heimische Landtagsabgeordnete Dr. Daniela Sommer hatte für den Start der diesjährige Sommertour unter dem Motto „Lost Places – verlassen – vergessen – verwunschen – verschwunden“ nach Frankenberg eingeladen, Ziel war der Hermannsberg, seine Überreste und seine Geschichte. Die heimischen Landtagsabgeordnete sagt zu ihrer Idee der diesjährigen Sommertour: „Ihren Charme verdanken die Lost Places dem Zahn der Zeit, der an ihnen nagt, wodurch die Gebäude oft baufällig sind, Plätze verlassen oder verschwunden sind. Es gibt eine Vielzahl an aufgegebenen Orten und Plätzen. Immer wieder ist es die Schönheit, die Einzigartigkeit des Verfalls, die Historie oder die surreale Umgebung, die an jenen Orten vorherrscht, die begeistert.“

Mike Schwarz, vom Kulturverein in Viermünden, erläuterte die Geschichte des Hof Hermannsberg und auch die des Galgenberges. Der Hof Hermannsberg ist der althergebrachter Besitz der Herren von Viermund. In der heimatgeschichtlichen Forschung und Literatur wird der Hof Hermannsberg öfter genannt. Vor allem sind es die immer wieder umstrittenen Besitzverhältnisse, die in der Geschichtsschreibung unserer Heimat behandelt werden. Der Hof Hermannsberg, früher Ermelsberg genannt, gehört mit zu dem ältesten Besitz der Herren von Viermund. Verschiedene Urkunden des 13. Jahrhunderts (1260, 1264, 1265, 1266 und 1281) benennen die Herren von Viermund. Nach vielen Streitigkeiten und nach einem Prozeßgewinn geht der Hof endgültig an Anna von Viermund. Dann gab es allerdings fünf Jahrzehnte lang kein Leben auf Hermannsberg. Danach ging der Hof in Pachtverhältnisse. Im Jahre 1784 werden das Gericht Viermünden, das Gut im Dorf, die Waldungen und der Hof Hermannsberg an den Prinzen Friedrich von Hessen zu Rumpenheim bei Hanau übergeben und es entstehen neue Zielvorstellungen für den Hof Hermannsberg. 1803 wird aufgrund der dort mageren Böden, die für den Ackerbau ungeeignet sind, wird die Aufforstung empfohlen. Nach 1806 werden die Gebäude endgültig abgerissen. Nur noch wenige Mauerreste erinnern seitdem an den ehemals stolzen Rittersitz Hermannsberg. Das Kellergewölbe des Hofes Hermannsberg ist freigelegt, der Brunnen ist gefasst und aufgemauert.

Dr. Daniela Sommer freute sich, dass sich die Sommertourgäste von diesem Lost Place begeistert zeigten, unter ihnen auch die Bürgermeisterkandidatin Barbara Eckes, die Grußworte an die Teilnehmenden richtete und intensiv im Gespräch mit Frankenberger Bürgerinnen und Bürgern war. Sommer sagte abschließend: „Danke an den Ortsvorsteher Matthias Armand, der mit seinen Ortsbeiratskollegen, insbesondere mit Mike Schwarz die Sommertour bereichert hat.“

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