Wiesbaden(pm). Das nordhessische Unternehmen Viessmann wird seine Klima- mitsamt der Wärmepumpensparte an den US-Konzern Carrier Global Corporation verkaufen. Es ist das Kerngeschäft, welches dann statt in hessischer in amerikanischer Hand liegt. Dazu sagte die örtliche Abgeordnete und Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Dr. Daniela Sommer, am Donnerstag in Wiesbaden: „Die Firma Viessmann spricht von Wachstum und von einem durch den Zusammenschluss entstehenden Innovationsführer. Für uns als SPD-Fraktion ist es essenziell, insbesondere die Arbeitsplatzsicherheit der 4500 Arbeitsplätze am Hauptstandort in Allendorf/ Eder sowie alle anderen in Hessen in den Fokus zu rücken. Die Ängste der Belegschaft dürfen wir nicht aus dem Blick verlieren. Wir als SPD-Fraktion stehen an der Seite der Beschäftigten.“
Für das Familienunternehmen sei der Verkauf aus unternehmerischer Sicht vielleicht nachvollziehbar, doch müsse die Führung der Firma Viessmann ihrer Verantwortung gegenüber der Gemeinde, dem Landkreis, der Region und auch dem Land gerecht werden. „Die Marke Viessmann, wie sie seit über 100 Jahren von der Familie aufgebaut wurde, wird es so nicht mehr geben. Über sie wird in Zukunft von Menschen entschieden, die nicht in der Region verwurzelt sind. Der Verkauf darf nicht zur reinen Absatzstrategie für das US-Unternehmen werden. Als Großkonzern war Viessmann natürlich auch größter Gewerbesteuerzahler. Das sollte auch unter einem neuen Eigentümer in Zukunft so bleiben. Ein möglicher Einbruch oder Wegfall könnte fatale Folgen für die kommunale Familie im Landkreis Waldeck-Frankenberg haben. Das würde sich negativ auf die Wirtschaftskraft und das Gemeinwohl auswirken. Das Leitbild ‚Wir gestalten Lebensräume für künftige Generationen‘ darf bei dem potenziell neuen Eigentümer nicht nur Worthülse und leere Versprechung sein. Gerade daran wird sich der Zusammenschluss messen lassen müssen“, so Sommer.
