Stressbewältigung durch Achtsamkeit

Studienprojekt beim Berufsförderungswerk des Handwerks

Korbach(pm). Seit dem 01.09.2022 absolviert Robin Pätz, Student des Fachbereichs Sozialwesen an der Katholischen Hochschule Paderborn, sein 100-tägiges Praktikum im Rahmen des Studienprojekts II beim Berufsförderungswerk des Handwerks (BFH) in Korbach. Während dieser Zeit erprobt er seine praktische Tätigkeit als Sozialarbeiter im Ausbildungsteam der Holz- und Malerwerkstatt. Auszubildende des 1. Ausbildungsjahres im Bereich BaE (Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen) und Reha-Ausbildung (Fachpraktiker/in Erstausbildung mit besonderer Ausbildungsregelung nach § 66 BBiG), die beide von der Agentur für Arbeit gefördert werden, sehen sich hohen Anforderungen gegenüber – Phase des Erwachsenwerdens, Übergang von Schule in Beruf, Bewältigung der Corona-Einschränkungen. So entstand die Idee, Achtsamkeitsspaziergänge als Methode der Stressbewältigung in der Arbeitswelt von Auszubildenden als Studienprojekt anzubieten.

Den Auszubildenden brachte Robin Pätz in einer Einführungsveranstaltung näher, was Stress bedeutet und welchen negativen Einfluss dieser auf die Gesundheit nehmen kann. Stress kann aber auch wichtig sein und das Überleben sichern. In gefährlichen Situationen werden Entscheidungen automatisch getroffen und dienen zum Schutz des Individuums. Robin Pätz zeigte den Teilnehmenden auf, was man bei einer zu hohen Stressbelastung tun kann: ausreichend Schlaf sowie regelmäßige Schlaf- und Aufstehzeiten, gesunde und ausgewogene Ernährung, Prioritäten setzen – sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext – und Entspannungsübungen, wie Achtsamkeitsübungen in den Alltag zu integrieren. Die Natur nimmt dabei einen erheblichen Einfluss auf den Stressabbau. Die Atmosphäre im Wald wie auch die Bewegung wirken sich positiv auf Körper und Geist aus, sodass es für Robin Pätz nahelag, Achtsamkeitsübungen und Waldspaziergänge zu verbinden. Insgesamt wurden sieben Spaziergänge mit Achtsamkeitsübungen in der Korbacher Umgebung angeboten, im Eidinghäuser Wald und am Waldecker Berg. Bei jedem Spaziergang wurde der Schwerpunkt auf eine andere Sinneswahrnehmung gelegt, so. z.B. Fokussierung des Hörsinnes: Wahrnehmen verschiedener Geräusche im Wald, ferne und nahe Geräusche aus der Umwelt, natürliche Geräusche wie Wind und Luftbewegungen, eigene Geräusche wie Atmung und Herzschlag. Weiter gab es Übungen zum Thema achtsam Laufen wie z. B. die eigenen Schritte zählen oder zur Schulung des Sehsinnes, das Wahrnehmen verschiedener Farben in der Natur.

Die Sozialpädagogin Birgitt Leonhäuser-Karok, die Herrn Pätz als Anleiterin während seiner Praxisphase betreut, begleitete einen Teil der Spaziergänge: „Die konkreten Hilfestellungen sind von der Mehrzahl der teilnehmenden Auszubildenden gut angenommen worden. Die Methode der Achtsamkeitsspaziergänge kann in stressigen oder belastenden Situationen genutzt werden, um Druck abzubauen und sich wieder auf die gestellten Anforderungen in dem Ausbildungsalltag konzentrieren zu  können.“ Zum Ende des Projekts zieht Robin Pätz folgendes Fazit: „Bei den angebotenen Spaziergängen nahmen zwischen drei und neun Auszubildende aus dem ersten Lehrjahr teil. Das Angebot stieß auf großes Interesse in der Gruppe, die Mehrzahl spürte einen positiven Effekt auf ihr Wohlbefinden und zwei Drittel der Gruppe kann sich vorstellen, auch weiterhin selbstständig die Achtsamkeitsübungen in der Natur durchzuführen.“ Informationen über Praktikumsmöglichkeiten beim Berufsförderungswerk des Handwerks für Studentinnen und Studenten der Sozialen Arbeit gibt Birgitt Leonhäuser-Karok, Tel. 05631/9535-223.

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