Arbeitsmarkt: Winter macht sich bemerkbar

Leichter Anstieg der Arbeitslosenquote auf 3,9 Prozent

Korbach(pm). Einen Anstieg der Arbeitslosigkeit hat der Agenturbezirk Korbach im Dezember zu verzeichnen: 7276 Arbeitslose waren in den beiden Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder gemeldet, das sind 250 mehr als im November (plus 3,6 Prozent) und 1316 mehr als vor einem Jahr (plus 22,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote erhöht sich auf 3,9 Prozent. Im November hatte sie bei 3,8 Prozent gelegen, vor einem Jahr bei 3,2 Prozent. Der Leiter der Korbacher Agentur, Uwe Kemper, spricht von einer saisonüblichen Entwicklung. „Ein Anstieg um 0,1 Prozentpunkte von November auf Dezember liegt zu Beginn des Winters im Rahmen.“ Das zeige sich auch daran, dass im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III) die Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vorjahr fast unverändert sei. Die deutliche Zunahme der Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich geht wie in den Vormonaten fast ausschließlich auf den Bereich der Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II) zurück. Hier macht sich bemerkbar, dass die aus der Ukraine geflüchteten Menschen seit Juni von den Jobcentern betreut werden und dort Leistungen der Grundsicherung erhalten. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Monatsvergleich geht insbesondere auf die Personengruppe der Männer zurück (plus 234 bzw. 6,3 Prozent). Diese Entwicklung entspricht in der Größenordnung den Änderungen in den vergangenen fünf Jahren. Bei den Ausländern ist ein Plus von 87 (plus 3,4 Prozent) zu verzeichnen, bei den Personen ab 50 Jahren von 63 (2,6 Prozent), bei den Frauen ein Anstieg um 16 (plus 0,5 Prozent). Lediglich bei den Jüngeren bis 25 Jahren sank die Arbeitslosenzahl im Monatsvergleich leicht (minus 7 Personen, minus 1 Prozent).

Die Zahlen für die beiden Rechtskreise: Im Rechtskreis SGB III waren im Agenturbezirk 2736 Menschen arbeitslos gemeldet, 188 mehr als im Vormonat (plus 7,4 Prozent) und 3 mehr als vor einem Jahr (plus 0,1 Prozent). Im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) waren 4540 Arbeitslose registriert, 62 mehr als im November (plus 1,4 Prozent) und 1313 mehr als im Dezember 2021 (plus 40,7 Prozent). Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Dezember um 19 auf 1669 gestiegen, das sind jedoch 134 weniger als vor einem Jahr. Den Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit im Jahresvergleich nannte Kemper erfreulich, „aber die Werte aus der Zeit vor der Pandemie haben wir noch nicht wieder erreicht.“ So waren im Dezember 2019 im Agenturbezirk 1340 Landzeitarbeitslose registriert. Kemper: „Wir versuchen, auch mit Hilfe von Coachings nach längerer Arbeitslosigkeit den Weg zurück ins Arbeitsleben zu begleiten. Das Teilhabechancengesetz und andere Instrumente geben uns diese Möglichkeit.“ Die Zahl der offenen Stellen im Agenturbezirk ist im Dezember erneut gesunken auf jetzt 2166 (minus 264, minus 10,9 Prozent). Im Vergleich mit dem Vorjahr entspricht das einem Rückgang um 1596 Stellen (minus 42,4 Prozent). 31 Betriebe im Agenturbezirk haben bis zum 28. Dezember neu Kurzarbeit angezeigt, im November waren es 14. Davon können bis zu 502 Personen betroffen sein (November: 225 Personen). Das sind mehr als in den Wintern vor der Pandemie, als die neuen Anzeigen im einstelligen oder unteren zweistelligen Bereich lagen. Aber erheblich weniger als in den zwei Vorjahren zuvor, als es im Dezember 330 (2020) bzw. 90 (2021) neue Anzeigen gab.

Die Arbeitsmarktzahlen in den Landkreisen

Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren im Dezember 3358 Menschen arbeitslos gemeldet, 160 mehr als im November (plus 5 Prozent) und 552 mehr als vor einem Jahr (plus 19,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote steigt von 3,7 auf 3,9 Prozent, das sind 0,7 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. Der Stellenbestand im Landkreis liegt mit 1083 um 159 niedriger als im November und um 972 niedriger als im Dezember 2021.

Korbach mit Bad Wildungen: 1519 Personen ohne Arbeit waren im Dezember in Korbach und Bad Wildungen gemeldet, 83 mehr als im November (plus 5,8 Prozent) und 143 mehr als vor einem Jahr (plus 10,4 Prozent). Die Quote erhöht sich von 3,5 auf 3,7 Prozent, das sind 0,4 Prozentpunkte mehr als im Vorjahresmonat.

Geschäftsstelle Frankenberg: 1026 Arbeitslose verzeichnet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat, 28 mehr als im Vormonat (plus 2,8 Prozent) und 230 mehr als im Dezember 2021 (plus 28,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote in Frankenberg liegt bei 3,6 Prozent, das sind 0,1 Prozentpunkte mehr als im Dezember und 0,8 Prozentpunkte mehr als im Dezember 2021.

Geschäftsstelle Bad Arolsen: 813 Menschen auf Jobsuche waren in der Geschäftsstelle Bad Arolsen erfasst, 49 mehr als im November (plus 6,4 Prozent) und 179 mehr als vor einem Jahr (plus 28,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote steigt um 0,3 Prozentpunkte auf 4,7 Prozent (Dezember 2021: 3,6 Prozent).

Landkreis Schwalm-Eder: 3918 Arbeitslose waren im Dezember im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 90 mehr als im November (plus 2,4 Prozent) und 764 mehr als im Vorjahresmonat (plus 24,2 Prozent). Die Quote liegt bei 4,0 Prozent (November 3,9 Prozent, Dezember 2021 3,2 Prozent). 1083 offene Stellen waren im Landkreis gemeldet, 105 weniger als im November und 624 weniger als im Vorjahr.

Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg: 1876 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst, 61 mehr als im November (plus 3,4 Prozent) und 408 mehr als im Vorjahr (plus 27,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote erhöht sich von 3,9 auf 4,0 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 3,1 Prozent.

Geschäftsstelle Melsungen: In der Geschäftsstelle Melsungen waren im Dezember 979 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 20 weniger als vor vier Wochen (minus 2 Prozent) und 162 mehr im Jahresvergleich (plus 19,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt weiter 3,9 Prozent, das sind 0,7 Prozentpunkte mehr als im Dezember 2021.

Geschäftsstelle Schwalmstadt: 1063 Menschen auf Jobsuche zeigt die Dezember-Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, gegenüber November ein Plus von 49 (4,8 Prozent) und gegenüber dem Vorjahr von 194 (plus 22,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote steigt um 0,1 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent, vor einem Jahr hatte sie bei 3,3 Prozent gelegen.

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