Auf dem Weg zur Fahrradstadt

Frankenberg ruft zu Umfrage-Teilnahme auf

Frankenberg(pm). Noch bis zum 30. November können Radfahrerinnen und Radfahrer am Fahrradklima-Test 2022 des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) teilnehmen. Die Umfrage ist eine der größten Befragungen zum Radfahrklima weltweit und findet in diesem Jahr zum zehnten Mal statt. Der Test hilft, Stärken und Schwächen der kommunalen Radverkehrsförderung zu erkennen. Frankenberg (Eder) wurde bei der letzten Befragung vor zwei Jahren erstmals bewertet. „Inzwischen hat sich eine Menge getan“, bilanziert Frankenbergs Bürgermeister Rüdiger Heß und ruft auch in diesem Jahr zur Teilnahme auf. „Mit unserem Radverkehrskonzept kommen wir gut voran und haben schon viel erreicht. Je mehr Wissen wir über mögliche Problemstellen in der Stadt und die Fahrradnutzung allgemein haben, desto besser können wir planen. Dafür brauchen wir Sie als Alltagsexperten.“ Die Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests helfen Städten und Gemeinden dabei, ihre Fahrradfreundlichkeit zu bestimmen. Die Ergebnisse sind für Kommunen eine Orientierungshilfe. Sie können Vergleiche zu anderen Orten ziehen, ihre Stärken und Schwächen identifizieren und so gezielt Maßnahmen ergreifen.


Am Fahrradklima-Test teilnehmen kann jede und jeder bis zum 30. November 2022. Bei der Online-Umfrage werden Fragen zur Fahrradfreundlichkeit gestellt – beispielsweise ob die Radwege von Falschparkern freigehalten werden, ob es genug Abstellanlagen gibt und ob sich das Radfahren insgesamt sicher anfühlt. Die Sonderbefragung 2022 befasst sich in diesem Jahr außerdem im Schwerpunkt mit dem ländlichen Raum. Fünf Zusatzfragen sprechen gezielt die Bedürfnisse der Radelnden in kleineren Orten an. Die Ergebnisse werden im Frühjahr 2023 vorgestellt. Wer die Fragen lieber auf Papier beantworten möchte, für den gibt es den Fragebogen auch zum Download auf https://fahrradklima-test.adfc.de.


„In Frankenberg haben wir zuletzt einiges in die Fahrradinfrastruktur investiert“, erklärt Heß. Beispiellos sei die neue, barrierefreie Ederbrücke zwischen kleiner und großer Wehrweide sowie der Ausbau der ganzen Wegeverbindung zwischen Ederdorf und der Walkemühle. „Dort entsteht gerade die erste Fahrradstraße Frankenbergs.“ Es gehe dabei immer um sichere Radrouten, beispielsweise um Verbindungen zwischen Wohn- und Gewerbegebieten. „Auch die Verbindungen in die einzelnen Stadtteile sind deshalb so wichtig.“ Auch dafür wird noch in diesem Jahr mit dem Bau von zwei weiteren Fußgänger- und Fahrradbrücken über die Eder begonnen. Über die baulichen Themen hinaus wurden in den letzten zwei Jahren auch verkehrsrechtliche Maßnahmen durchgeführt. Die meisten Einbahnstraßen sind für Radfahrende mittlerweile in beide Richtungen freigegeben. Auch die Freigabe der Fußgängerzone für den Radverkehr hat sich während des Probezeitraums bewährt und wird deshalb beibehalten. „Diese verkehrsrechtlichen Maßnahmen verkürzen die Wege für Radfahrer und machen das Radfahren in Frankenberg insgesamt attraktiver“, weiß der Bürgermeister.


Bei allem Engagement für den Radverkehr ist sich Heß bewusst: „Wir sind hier auf dem Land und deshalb in vielen Fällen auch in Zukunft auf das Auto angewiesen. Allerdings kommen Maßnahmen zur Verbesserung des Radverkehrs letztlich allen zu Gute – nicht nur denen, die selbst Fahrrad fahren.“ Denn mehr Radverkehr bedeute im Umkehrschluss auch weniger Autos, weniger Lärm, bessere Luft und weniger kommunale Ausgaben für teuren Parkraum.

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