Erfahrungsaustausch zur Bewirtschaftung der Bewirtschaftung der Edertalsperre

Kassel(pm). Der Erfahrungsaustausch zur Bewirtschaftung der Edertalsperre wurde auch in diesem Jahr fortgesetzt. Vertreterinnen und Vertreter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Weser (WSA) und des Regierungspräsidiums Kassel trafen sich heute mit Interessenvertretern der Region zum gemeinsamen Gespräch, an dem sowohl der Regionalverband Eder-Diemel e.V. als auch die Interessengemeinschaft Oberweser/Eder- und Diemelsee e.V. teilnahmen.

Erfahrungsaustausch

Am 25. Juni 2019 vereinbarten die Akteurinnen und Akteure bei einer öffentlichen Informationsveranstaltung zur Bewirtschaftung der Edertalsperre, sich nun jährlich zu einem Erfahrungsaustausch zu treffen. Hierbei sollen vor allem die Auswirkungen der Einführung der Triggerlinie sowie des Wintersparbetriebs in den Blick genommen werden, bevor diese Ansätze in der Betriebsvorschrift festgeschrieben werden. Nachdem die Jahre 2019 und 2020 extrem trocken waren, gab das Jahr
2021 Anlass zu Hoffnung: häufige Niederschläge und eine Schneeschmelze führten im Frühjahr zu einem vollen See und sogar dazu, dass sowohl die Edertalsperre als auch die Diemeltalsperre 2021 mehrfach übergelaufen sind. Einen so hohen Wasserstand Mitte Juni gab es in den letzten Jahren selten. Die Ernüchterung folgte dann in diesem Jahr, das wieder extrem trocken war, sodass der See zeitweise nur noch zu 13 Prozent gefüllt war.


Die Diskussion um die Bewirtschaftung der Edertalsperre auch im Sinne der ursprünglichen Zweckbestimmung und Nutzung ist nach wie vor ein Dauerthema. Eine Vielzahl von Untersuchungen, Veranstaltungen und Abstimmungen, bei denen durch die Akteure immer wieder um einen Interessenausgleich gerungen wurde, haben zur Einführung der optimierten Triggerlinie und des Wintersparmodells geführt.

Erster Erfahrungsaustausch mit dem neuen Regierungspräsidenten

Der dritte Erfahrungsausaustausch fand in diesem Jahr in Fuldabrück statt. Der neue Regierungspräsident Mark Weinmeister erklärte hierzu: „Mir ist es wichtig, den jährlichen Erfahrungsaustausch fortzuführen. Es gilt nach wie vor, die Interessen der Ederseeregion und der Weser abzuwägen. In einem Sommer mit extremer Trockenheit wie diesem ist das Ringen um Wasser natürlich noch stärker als in Durchschnittsjahren.“

Konstruktiver Austausch und sinnvoller Probebetrieb

Das WSA Weser begrüßt den bisherigen konstruktiven Austausch der beteiligten Behörden und Interessenvertretungen, so der Leiter Henning Buchholz: „In diesem Jahr hatten wir einen guten Start. Die Talsperre war pünktlich zum 1. Mai vollgefüllt. Leider mussten wir bereits sehr früh, am 9. Mai, aufgrund der anhaltenden Trockenheit mit der Stützung der Oberweser beginnen. Dank des am 10. Juni begonnenen Triggerlinienbetriebs konnte die Oberweser insgesamt dreizehn Wochen lang bis Anfang August gestützt werden. Nur so war es möglich, den Schiffsverkehr auf der Oberweser bis dahin aufrechtzuerhalten und das Wasser so eine Woche länger im Edersee zu halten.“

Erörterung des alternativen Abgabekonzeptes des RVED

Neben den oben genannten Maßnahmen hat der RVED, als Diskussionsbeitrag innerhalb des fünfjährigen Probebetriebszeitraums, bereits zum letzten Erfahrungsaustausch 2021 einen Ergänzungsvorschlag eingebracht. Der Vorschlag sah eine „Haltelinie“ des Talsperreninhalts bei Erreichen eines Volumens von 125 Mio. Kubikmetern vor, ab dem nur noch die Mindestabgabe von 6 m³/s erfolgt. Dergestalt würde also die „Stützung der Oberweser“ über den Sommer ausgesetzt, um sie dann ab Mitte August fortzusetzen.
Die Simulationen und Auswertungen des WSA hatten bereits bei der Ergebnisvorstellung im letzten Jahr gezeigt, dass mit diesem Haltelinie-Ansatz kein optimaler Interessensausgleich möglich ist. Daher wurde daraufhin vom RVED beim letztjährigen Erfahrungsaustausch die modifizierte Variante der Haltelinie vorgeschlagen, die im nächsten Jahr weiter diskutiert werden soll. Dies zeigt: Auch in Zukunft gibt es im Zusammenhang mit der Bewirtschaftung der Edertalsperre weiterhin viel Gesprächsbedarf.

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