Trauriger Jahrestag: vor 80 Jahren deportierte man auch die Wildunger Juden nach Theresienstadt

Ausstellung in der Wandelhalle gibt Einblicke in das Schicksal jüdischer Kinder und Jugendlicher

Bad Wildungen(pm). Seit 25. August 2022 ist in der Wandelhalle Bad Wildungen die Ausstellung „Kinder im KZ Theresienstadt“ zu sehen, die vom Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 e.V. konzipiert wurde. Sie widmet sich den etwa 11.000 jüdischen Kindern und Jugendlichen, die ab 1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert wurden. Nur 2.440 Kinder konnten der Ermordung durch die Nationalsozialisten letztlich entgehen. Das traurige Schicksal, das auch die jüdischen Familien in Bad Wildungen ereilte, jährt sich am 7. September zum 80. Mal. Es ist wichtig, ihre Geschichten niemals zu vergessen. Auf den wenigen erhaltenen Zeichnungen lassen sich die Ängste und Sorgen der jüdischen Kinder herauslesen, die aus ihren Familien gerissen wurden und in der Massenunterkunft Theresienstadt die tägliche Aura des Todes spürten. Gedichte beschreiben diese Angst vor weiteren Transporten ins Unbekannte. Sie waren machtlos – darüber berichten die Texte, die vom Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 e.V. sorgfältig ausgewählt wurden.

Um dem Schicksal der jüdischen Bevölkerung zu gedenken, wird die Ausstellung „Kinder im KZ Theresienstadt“ von einer Vortragsreihe begleitet. Am 1. September um 18.30 Uhr beginnt Dr. Akim Jah, Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Arolsen Archives, mit einem umfassenden Überblick über die Deportation der jüdischen Bevölkerung aus Deutschland 1941-1945. Johannes Grötecke, der sich seit vielen Jahren mit großem Engagement für die Aufklärung der jüdischen Regionalgeschichte einsetzt, wird zwei Wochen später über das Schicksal der Bad Wildunger Juden im „Ghetto“ Theresienstadt berichten. Abschließend wird am 29. September der Werdegang des umstrittenen Wildunger Bürgermeisters Rudolf Sempf von Lisa Beutler, Leiterin der Städtischen Museen, durchleuchtet.

Die Termine der Vortragsreihe im Überblick:

Donnerstag, 1. September, 18.30 Uhr: Dr. Akim Jah, Die Deportation der jüdischen Bevölkerung aus Deutschland 1941-1945

Donnerstag, 15. September, 18.30 Uhr: Johannes Grötecke, „Eine Stadt des Schreckens, des Todes“. Bad Wildunger Juden im Ghetto Theresienstadt

Donnerstag, 29. September, 18.30 Uhr: Lisa Beutler, Über die Machenschaften von Bürgermeister Rudolf Sempf

Da nur ein begrenztes Sitzangebot besteht, wird um eine Voranmeldung unter museen@badwildungen.net gebeten. Eintritt zur Ausstellung und Teilnahme an den Vorträgen kostenfrei. „Kinder im KZ Theresienstadt“ kann bis zum 23. Oktober täglich von 10.00  Uhr– 17.00 Uhr besichtigt werden. Veranstalter: Städtische Museen Bad Wildungen

Leave a Comment

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.