In der Forschung fehlen Frauen und Mädchen

Wiesbaden(pm/od). Der „Internationale Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft“ wurde am 22. Dezember 2015 in der Generalversammlung der Vereinten Nationen beschlossen. Er wird jährlich am 11. Februar begangen und hebt die entscheidende Rolle, die Mädchen und Frauen in Wissenschaft und Technologie spielen, hervor. „Weltweit geht viel Forschungspotenzial verloren, da zu wenige hoch qualifizierte und gut ausgebildete Frauen in der Forschung arbeiten. Viele junge Frauen studieren. Schaut man sich aber die Abschlüsse an, zeigt sich, dass bereits weniger Doktorandinnen, PostDocs und Professorinnen im Wissenschaftssystem verbleiben,” sagt Dr. Daniela Sommer zur Auswertung ihres an die Landesregierung gerichteten Berichtsantrags.

Nach wie vor zeige sich, dass immer mehr Frauen ein Studium absolvierten und anschließend promovierten, aber Führungspositionen nach wie vor häufiger von Männern besetzt würden. An den hessischen Hochschulen habe es zum 01.12.2020 insgesamt 729 Professorinnen, die eine W2- oder W3 -Professur innehatten, gegeben. Dies entspreche einem Anteil von 28,1 % aller W2- oder W3 -Professuren (an Universitäten 28,5 %, an den Kunsthochschulen 33,8 % und an den HAWen 27,3 %).  Sommer: „Auch wenn die Anzahl der Professorinnen in den letzten vier Jahren um 2,1 Prozentpunkte gesteigert werden konnte, zeigen die Zahlen, dass Hessen weiterhin erheblichen Erweiterungsbedarf hat und die Gleichstellungsthematik ein Thema bleibt. Frauen können mehr! Beispiele gibt es viele: Ob Marie Curie, Rosalind Franklin oder andere weibliche Wissenschaftlerinnen in den unterschiedlichsten Branchen – sie prägten unsere Gesellschaft in den letzten Jahrhunderten und legten den Grundstein für unsere heutige wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Situation.“ Gerade in den Berufen im Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) sehe Sommer noch Nachholbedarf. In diesen Bereichen sei das Interesse junger Frauen immer noch keine Selbstverständlichkeit. Auch die Frage der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei nach wie vor aktuell. „Daher ist es wichtig, Frauen zu fördern und Gleichberechtigung sowie Chancengleichheit weiterhin zu fokussieren,“ so Sommer.

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