KompiLe 2.0: Förderprogramm für Frauen stärkt Kompetenzen mit integrativem Lernen

Korbach(pm/od). Vergangenes Jahr wurde es bereits erfolgreich durchgeführt, nun erhält das Projekt Kompetenzen stärken mit integrativem Lernen“, kurz KompiLe, eine Neuauflage: Es richtet sich jetzt auch an Frauen in Elternzeit, in Bedarfsgemeinschaften, an Alleinerziehende, Erziehende mit kleinen Kindern oder auch Berufsrückkehrerinnen. Ziel ist es, gemeinsam mit den Frauen eine berufliche Perspektive zu erarbeiten. Dazu findet im ersten Halbjahr drei Mal in der Woche virtueller Gruppen-Unterricht von jeweils drei Stunden statt. Die Teilnehmerinnen erhalten dafür leihweise Tablets. Hinzu kommen wöchentlich zwei Einzelcoachings, einmal virtuell und einmal in Präsenz, sowie zwei zweiwöchige berufliche Orientierungsphasen in Präsenz. Im Unterricht wird ein Überblick über den regionalen Arbeitsmarkt und die Digitalisierung vermittelt. Aktuelles Zeitgeschehen und Politik stehen ebenfalls auf dem Stundenplan, genauso wie Bewerbungstraining und eine individuelle Hilfestellung.


Nach den Sommerferien beginnen die Teilnehmerinnen entweder eine Ausbildung, eine Arbeitstätigkeit oder nehmen an einem Integrationskurs mit Angebot einer Kinderbetreuung teil. Die Maßnahme mit Laufzeit bis Ende 2022 startet am 7. Februar mit 45 Teilnehmerinnen aus ganz Waldeck-Frankenberg und wird in Bad Arolsen, Bad Wildungen, Frankenberg und Korbach mit jeweils 10 bis 12 Frauen in diesem für die Teilnehmerinnen freiwilligen Angebot durchgeführt. „Wir sind froh, dass wir die Zielgruppe gegenüber dem Förderprojekt im vergangenen Jahr nun um Frauen in Elternzeit erweitern konnten“, sagt Landrat Jürgen van der Horst. Ziel sei es grundsätzlich, die Kursteilnehmerinnen durch virtuelle Schulungen frühzeitig zu aktivieren und sie dadurch auf eine Integration in den Arbeits- bzw. Ausbildungsmarkt vorzubereiten. Jedoch war im damaligen Konzept keine Kinderbetreuung während der Projektlaufzeit vorgesehen. „KompiLe 2.0 bietet nun während der Praktikumsphasen und an den vier Schulungsstandorten eine Kinderbetreuung an.“ Außerdem werden die virtuellen Schulungen aufgezeichnet und könnten jederzeit im internen Netz abgerufen werden.

So sei es möglich, versäumte Unterrichtseinheiten nachzuholen oder sie zu wiederholen. Ein besonderes Augenmerk liegt bei der Schulung auf Migrantinnen, die aufgrund einer Schwangerschaft kurz nach ihrer Einreise in Deutschland in den letzten sechs Jahren noch nicht an einem Sprachkurs teilnehmen konnten. Für sie endet die Unterrichtsphase der Schulung mit einer qualifizierten Sprachprüfung. Obwohl sie nun schon mehrere Jahre hier leben, fehlen ihnen außerdem grundlegende Kenntnisse über den Arbeits- und Ausbildungsmarkt. Ein Mangel, den KompiLe 2.0 ausgleichen möchte. „Das innovative Lernkonzept verbindet unterschiedliche Qualifizierungsprogramme und
sorgt so für einen ganzheitlichen Weiterbildungsansatz“, erläutert der Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Karl-Friedrich Frese weiter. „Dank des hohen Anteils des virtuellen Unterrichts werden die digitalen Kompetenzen der Teilnehmerinnen zudem gestärkt und eine teilweise vorhandene geringe Mobilität berücksichtigt.“ KompiLe 2.0 erhöhe nicht nur die Beschäftigungsfähigkeit der Teilnehmerinnen und integriere sie in Ausbildung oder Arbeit. „Die Maßnahme ermöglicht ihnen auch eine bessere Teilnahme am sozialen Leben und stärkt das Zusammenleben innerhalb der Familie.“


Das Projekt führt der Landkreis in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Waldeck-Frankenberg durch. Umgesetzt wird es von der DELTA Waldeck-Frankenberg GmbH zusammen mit den beiden Berufsförderungswerken für Handwerk in Frankenberg und Korbach. Gefördert
wird KompiLe 2.0 mit 270.000 Euro aus dem Sondervermögen des Landes Hessen „Hessens gute Zukunft sichern“, im zusätzlichen Förderangebot „Brückenqualifizierung für Frauen“ des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration.

Leave a Comment

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.