Bildung Raum geben: Die Schule der Zukunft bauen

Waldeck-Frankenberg(pm). Der Landkreis Waldeck-Frankenberg steht als Schulträger vor der Aufgabe, auch nach der Bewältigung der Pandemiesituation weiter an der Entwicklung der Schule der Zukunft zu arbeiten. Hier benötigen wir nicht weniger als einen Paradigmenwechsel beim Schulneubau: Abkehr von der traditionellen „Flurschule“ mit dem Klassenzimmer im Mittelpunkt – hin zu einem offenen modernen Lernort.
Individuelle Förderung gehört in den Mittelpunkt:
Internationale Studien zeigen in schöner Regelmäßigkeit, dass sich die Schulbildung in Deutschland grundlegend wandeln muss. Moderne pädagogische Konzepte stellen aber ganz andere Anforderungen an den Lernort Schule, als wir dies bisher aus dem Schulalltag kennen: Die Lehrerin / der Lehrer hält nicht länger Frontalunterricht an einem Lehrerpult vor einem großen Klassenverband. Stattdessen muss die individuelle Förderung im Mittelpunkt stehen. Lernen wird dann vor allem selbstständig oder in Kleingruppen stattfinden müssen. Die Lehrerin / der Lehrer ist in dieser Schule der Zukunft vor allem Coach und Moderator/in und setzt dabei auf digitale Lernmittel. Er/sie wird dabei – ganz entscheidend – vom Lernort Schule pädagogisch unterstützt.


Lernort als „Dritter Pädagoge“:
Aus diesem Ansatz ergibt sich ein deutlich anderes Anforderungsprofil für den Bau von Schulen. Wir benötigen anstelle der überkommenen großen Klassenzimmer, die in langen Fluren angeordnet sind, ein offenes und flexibles Lernumfeld: Benötigt werden vielfältige Rückzugsräume, wo Schülerinnen und Schüler in Ruhe arbeiten und sich in Gruppen bei der Arbeit an einem Thema oder Projekt gegenseitig unterstützen können. Diese neue Lernlandschaft muss ansprechend gestaltet sein und die Kreativität der Schülerinnen und Schüler befördern. Auf diese Weise wird der Lernort neben der Lehrerin/dem Lehrer und der Unterstützung durch die Mitschülerinnen und Mitschüler zum „dritten Pädagogen“.
Ganztagsangebot auch baulich umsetzen:
Auch der gesellschaftlich gewollte Ausbau des Ganztagsangebotes muss sich stärker im Schulbau wiederfinden. Es reicht eben nicht aus, Kinder in einem sterilen Klassenzimmer am Nachmittag zu betreuen. Vielmehr muss das Raumangebot Kind- und altersgerecht ausgeführt werden. Auf der einen Seite benötigen wir anregende Lernorte, wie man dies zum Beispiel mit einer Bücherei mit hochwertiger Medienausstattung darstellen könnte. Auf der anderen Seite sind aber auch Bewegungsräume, Spielräume, Entspannungs- und Ruheräume zum Ausgleich erforderlich.

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