Waldeck-Frankenberg(pm). Auch die Selbsthilfekontaktstelle des Landkreises Waldeck-Frankenberg ist durch die Kontaktbeschränkungen und sonstigen Einschnitte der Corona-Pandemie in den vergangenen Monaten stark betroffen gewesen. Sie konnte ihre Angebote wie Treffen und Fortbildungen für Selbsthilfeinteressierte nur eingeschränkt und weitestgehend digital anbieten. Dabei kommt es gerade in den Selbsthilfegruppen auf den persönlichen Austausch an, von Angesicht zu Angesicht. Daher freuen sich die Mitarbeiterinnen der Selbsthilfekontaktstelle, dass sinkende Inzidenzen es nun möglich machen, sich wieder persönlich zu treffen und auszutauschen.
Als erstes derartiges Treffen hatte die Selbsthilfekontaktstelle unter Beachtung der bekannten Sicherheits- und Hygieneregeln am Mittwoch, 14. Juli 2021, vormittags einen Waldspaziergang durchgeführt. Ziel war es, Menschen aus der Selbsthilfe miteinander zu vernetzen, neue Kontakte knüpfen zu lassen und Interessierte über die Möglichkeiten und Chancen von Selbsthilfearbeit zu informieren. Das ist so gut angekommen, dass der Waldspaziergang am Nachmittag des 24. Augusts wiederholt wird. Im Rahmen der Tour durch den Nationalpark Kellerwald-Edersee wird es erneut mehrere Zwischenstopps geben, bei denen Informationen über die Selbsthilfearbeit in Verbindung mit Naturtherapie vermittelt werden. „Auch über die positiven Effekte von Bewegung für die Selbsthilfe werden wir im Rahmen des Spaziergangs berichten“, sagen Heike Eschler und Kristin Schmidt-Momberg von der Selbsthilfekontaktstelle. Alle Interessierten sind herzlich zu dem zweiten, dem Nachmittags-Waldspaziergang eingeladen. Der Therapiehund von Heike Eschler, die als Naturtherapeutin tätig ist, wird bei der gemütlichen Wanderung wieder mit dabei sein. Aus dem Erlernten können dann neue Impulse für die Arbeit der Selbsthilfegruppen mitgenommen werden.
Die Strecke für den langsamen Spaziergang beträgt etwa 3,5 Kilometer und ist mit den Zwischenstopps in rund zweieinhalb Stunden gut zu bewältigen. Der Weg ist für alle Spazierfreudigen geeignet. Teilnehmende werden lediglich um festes Schuhwerk und witterungsentsprechende Kleidung sowie das Mitführen eines Mund-Nase-Schutzes gebeten. Wer sich krank fühlt, muss aufgrund der geltenden Pandemieregeln leider auf die Teilnahme
verzichten. Jeder und jede, der und die mitmacht, bekommt ein Sitzkissen oder Halstuch sowie einen Rucksackbeutel mit dem Logo der Selbsthilfekontaktstelle mit auf den Weg. Die Tour startet am Dienstag, 24. August 2021, um 16:00 Uhr auf dem Wanderparkplatz „Trappenhardt“ bei Basdorf. Die genaue Standortbeschreibung geht den Teilnehmern – die Teilnehmerzahl ist auf 12 Personen begrenzt – mit der Anmeldebestätigung zu. Interessierte werden gebeten, sich bis zum 23. August telefonisch unter Tel. 05631 954-888 oder unter E-Mail shk@lkwafkb.de anzumelden.
Erfahrung einer Teilnehmerin
„Als naturverbundener Mensch bin ich oft draußen und auch viel im Wald unterwegs. Die Wirkung der Natur auf den Menschen ist immens und so war ich vollauf begeistert von der “Schwellengang”-Wanderung, die ich mit allen Sinnen genoss. Zunächst suchte ich den Anfang, der symbolisch die Schwelle kennzeichnete. Für mich bestand dieses Symbol aus einer Wurzel, die sich sichtbar in den Weg Grund grub und sich nach einer kurzen geraden Linie in
zwei weitere Linien teilte. Der Übergang von `geradlinig´ in die ein oder andere Richtung ist fester Bestandteil unseres Lebens. Immer wieder werden wir mit Situationen konfrontiert, die eine Entscheidung erfordern und eine Art Weggabelung markieren. Wir sind bereits auf dem Weg, haben den Ballast hinter uns gelassen – sind aber anderswo noch nicht angekommen. Diese Übergangszeit kann sehr kräftezehrend sein und verlangt nach Mut und Ausdauer. Meine “Schwellengang”-Erfahrung war, dass, egal, für welche Richtung ich mich entscheide, immer wieder Überraschendes, Schönes und Angenehmes auf mich wartet. Der Weg schlängelte sich in Etappen von Ecke zu Ecke, bevor er am Ende gerade und einsehbar wurde. Fazit: jede Entscheidung hat ihr Gutes, und jeder Weg wird nach Kurven, hinter denen das Unbekannte lauert, eben und klar.
