Weltkulturerbe – Bad Wildungen bald ohne „Bad“?

Bad Wildungen(pm). Während Bad Kissingen, Bad Ems und Baden-Baden von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet worden sind, arbeitet Bad Wildungen daran, sein historisches Erbe zu vernichten und setzt seine Badqualifikation leichtfertig aufs Spiel. Nach der Ausstellung „101 Häuser, die verschwunden sind“, zeigt nun „Balnea“, welch eindrucksvolle Gebäude bereits vernichtet wurden. Geht es nach dem jüngsten Beschluss der Stadtverordneten, wird sich das Kurhaus bald hier einreihen. Die Freien Wähler verstehen immer noch nicht, warum dieses vorsätzlich vernachlässigte Prachtgebäude nicht endlich wachgeküsst wird.

Nutzungsmöglichkeiten gäbe es viele: Von der Bücherei und dem Archiv über Räume für das Mehrgenerationenhaus bis hin zu Ausweichmöglichkeiten für die örtlichen Schulen oder die technische Hochschule Mittelhessen mit medizinischen Ausbildungsgängen sind vielseitige Nutzungen denkbar. Angebote für Familien fehlen in Bad Wildungen an jeder Ecke und könnten dort angeboten werden. Die Tourismusinformation gehört an eine für Gäste zentrale Stelle der Stadt wie dem Kurhaus.

Weiterhin verstehen die Freien Wähler nicht, warum nicht wenigstens die Grünanlagen – mitten im Kurviertel – so gepflegt und gestaltet werden, dass sie unseren Gästen ein einladendes Bild vermitteln. Andernorts werden Burgen, Schlösser und alte Gebäude erhalten, weil sie identitätsstiftend sind. Unser Kurhaus soll „entsorgt“ werden, um die Arbeit zu reduzieren. Seit Jahren werden wir mit dem Argument, es werde mit Investoren verhandelt, hingehalten. Das Gebäude wurde in dieser Zeit ungeschützt dem Verfall und Vandalismus überlassen. Die Leserbriefe der letzten Jahre haben sich ausschließlich für den Erhalt des Kurhauses ausgesprochen, dies ermutigt uns, weiter für den Erhalt, die Renovierung und die Nutzung zu kämpfen.

Noch ist es nicht zu spät, und es zeugt von Größe, sich für neue Dinge zu öffnen und einen gefassten Entschluss zurückzunehmen, ergänzt Kira Hauser.
Die Freien Wähler möchten einen – selbstverständlich parteiunabhängigen – Förderverein initiieren. Interessenten werden gebeten, sich per Mail an NeuesKurhaus@t-online.de zu wenden, um eine Einladung zur Gründungsveranstaltung zu erhalten.

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