Weiter Aufwind für den Arbeitsmarkt

Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Korbach jetzt bei 3,6 Prozent
Korbach(pm). Der heimische Arbeitsmarkt zeigt sich in Sommerlaune: Die Arbeitslosigkeit ist im Juli im Agenturbezirk Korbach erneut leicht gesunken. Die Quote liegt jetzt bei 3,6 Prozent, im Vormonat hatte sie 3,7 Prozent betragen. In Waldeck-Frankenberg und dem Schwalm-Eder-Kreis sank die Zahl der Arbeitslosen auf 6746, das sind 212 weniger als im Juni (minus 3 Prozent) und 1449 weniger als vor einem Jahr (minus 17,7 Prozent). Als „nicht selbstverständlich“ bezeichnete es der Korbacher Agenturleiter Uwe Kemper, dass die Zahl der Arbeitslosen erneut zurückgegangen sei. „Das war in den vergangenen fünf Jahren im Juli nicht üblich. Wir nähern uns immer weiter den Zahlen ,vor Corona‘ an, bei gleichzeitig weiter steigendem Stellenbestand.“ So hat die Arbeitslosenquote im Juli 2019 bei 3,4 Prozent gelegen, also nur 0,2 Prozentpunkte niedriger als aktuell. Ihren Höchststand während der Pandemie erreichte sie mit jeweils 4,4 Prozent im Sommer 2020 (Juni, Juli, August) und im Februar 2021 während des Lockdowns. Kemper: „In diesem Sommer macht sich die Erholung der Wirtschaft, die Rückkehr von Tourismus und Gastronomie bemerkbar. Die Lage ist gut, aber die weitere Entwicklung wird auch von der Intensität einer möglichen vierten Corona-Welle abhängen.“

Zudem wies Kemper auf eine Zunahme der Arbeitslosigkeit bei den Jüngeren hin. „Grund hierfür dürfte das zu Ende gehende Schuljahr und der Abschluss von Berufsausbildungen sein.“ An alle Schulabgänger, die noch nicht wissen, wie es für sie weitergeht, appellierte der Agenturchef, sich jetzt zu kümmern. „Es gibt noch 800 unbesetzte Ausbildungsstellen für dieses Jahr, da gibt es noch gute Chancen. Auch wer gar keine Idee für seine berufliche Zukunft hat, kann sich bei der Berufsberatung melden.“ Die Berufsberatung der Arbeitsagentur Korbach ist unter Tel. 05631/957158 oder Mail Korbach.Berufsberatung@arbeitsagentur.de zu erreichen.

Zu den einzelnen Personengruppen: Bei den unter 25-Jährigen ist die Zahl der Arbeitslosen um 71 auf jetzt 740 gestiegen (plus 10,6 Prozent), liegt aber um 238 niedriger als vor einem Jahr (minus 24,3 Prozent). Bei allen anderen Personengruppen ist die Arbeitslosenzahl rückläufig: Bei den Menschen ab 50 Jahren sank sie um 5,8 Prozent, bei den Ausländern um 4,8 Prozent, bei den Männern um 3,8 Prozent und bei den Frauen um 2,1 Prozent. In beiden Rechtskreise sinken die Arbeitslosenzahlen sowohl im Vergleich mit dem Vormonat als auch mit dem Vorjahr: Im Bereich SGB III (Arbeitslosengeld, aktuell 3084 Arbeitslose) um 3,2 Prozent gegenüber Juni und um 26,4 Prozent gegenüber Juli 2020 und im Bereich SGB II (Grundsicherung, aktuell 3662 Arbeitslose) um 2,9 Prozent im Monatsvergleich und um 8,5 Prozent im Jahresvergleich.

Leicht zurückgegangen ist im Juli erneut die Langzeitarbeitslosigkeit, um 62 Personen auf jetzt 2039 (minus 3 Prozent). Gegenüber dem Vorjahr sind das jedoch 342 Langzeitlose mehr (plus 20,2 Prozent). Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen ist um 116 auf 3736 im Agenturbezirk gestiegen. Das entspricht einer Steigerung um 61,5 Prozent gegenüber dem Juli vorigen Jahres, als nur 1422 offene Stellen weniger gemeldet waren. Der Bestand übersteigt auch das Vorkrisenniveau: Im Juli 2019 waren 3363 Stellen zu besetzen. Im Agenturbezirk haben im Juli 14 Betriebe neue Kurzarbeits-Anzeigen gestellt, die bis zu 119 Beschäftigte betreffen können. Im Juni hatte es 21 neue Anzeigen für maximal 193 Personen gegeben. Ob und in welchem Umfang die Betriebe tatsächlich kurzarbeiten, wird erst mit der Abrechnung deutlich, für die sie drei Monate Zeit haben. Für diese realisierte Kurzarbeit gibt es auf Agenturebene Hochrechnungen bis März, als in 1272 Unternehmen insgesamt 9270 Beschäftigte kurzgearbeitet haben (Februar 1537 Betriebe, 11351 Beschäftigte).

Die Arbeitsmarktzahlen in den Landkreisen:

Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren im Juli 3102 Menschen arbeitslos gemeldet, 106 weniger als im Juni (minus 3,3 Prozent) und 881 weniger als vor einem Jahr (minus 22,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote sinkt auf 3,5 Prozent (minus 0,2 Prozentpunkte gegenüber Juni und minus 1 Prozentpunkt gegenüber Juli 2020). 10 neue Kurzarbeits-Anzeigen gingen in Waldeck-Frankenberg ein, die für maximal 109 Personen gelten (Juni: 10 neue Anzeigen für bis zu 57 Beschäftigte). Auf Landkreisebene liegen Hochrechnungen zur tatsächlichen Kurzarbeit bis Februar vor: Danach waren in Waldeck-Frankenberg 6605 Beschäftigte in 842 Betrieben in Kurzarbeit (Januar: 6496 Personen in 805 Unternehmen).

Korbach mit Bad Wildungen. 1488 Menschen ohne Arbeit waren im Juli in Korbach und Bad Wildungen gemeldet, 46 weniger als im Juni (minus 3 Prozent) und 387 weniger als vor einem Jahr (minus 20,6 Prozent). Die Quote geht um 0,1 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent zurück, gegenüber Juli 2020 entspricht das minus 0,9 Prozentpunkten.

Geschäftsstelle Frankenberg. 909 Arbeitslose verzeichnet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat, 71 weniger als im Vormonat (minus 7,2 Prozent) und 304 weniger als im Juli 2020 (minus 25,1 Prozent). Frankenberg weist mit 3,2 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote im Agenturbezirk auf. Im Juni hatte sie bei 3,4 Prozent gelegen, im Juli vorigen Jahres bei 4,2 Prozent.

Geschäftsstelle Bad Arolsen. 705 Menschen auf Jobsuche waren in der Geschäftsstelle Bad Arolsen erfasst. Im Vergleich zu Juni sind das 11 Personen mehr (plus 1,6 Prozent) und zu Juli des Vorjahres 190 Personen weniger (minus 21,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt 4,0 Prozent (Juni 3,9 Prozent, Juli 2020 5,1 Prozent).

Landkreis Schwalm-Eder. 3644 Arbeitslose waren im Juli im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 106 weniger als im Juni (minus 2,8 Prozent) und 568 weniger als im Vorjahresmonat (minus 13,5 Prozent). Die Quote sinkt von 3,8 auf 3,7 Prozent und liegt damit 0,6 Prozentpunkte niedriger als vor einem Jahr. Im Schwalm-Eder-Kreis haben 4 Betriebe für maximal 10 Mitarbeiter neu Kurzarbeit angezeigt (Juni: 11 Anzeigen für bis zu 136 Beschäftigte). Nach der Hochrechnung über die tatsächliche Kurzarbeit haben im Februar im Landkreis 4747 Arbeitnehmer in 695 Betrieben kurzgearbeitet. Im Januar waren es 4270 Beschäftigte in 681 Betrieben.

Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg. 1694 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst – 51 weniger als im Juni (minus 2,9 Prozent) und 352 weniger als im Vorjahresmonat (minus 17,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,6 Prozent. Im Juni hatte sie 3,7 Prozent betragen und im Vorjahresmonat 4,4 Prozent.

Geschäftsstelle Melsungen. In der Geschäftsstelle Melsungen waren im Juli 971 Personen arbeitslos gemeldet, 17 mehr als vor vier Wochen (plus 1,8 Prozent) und 74 weniger im Jahresvergleich (minus 7,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote steigt auf 3,8 Prozent (Juni: 3,7 Prozent, Juli 2020: 4,1 Prozent).

Geschäftsstelle Schwalmstadt. 979 Menschen auf Jobsuche zeigt die Juli-Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, gegenüber Juni ein Rückgang um 72 (minus 6,9 Prozent) und gegenüber dem Vorjahresmonat um 142 (minus 12,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote sinkt deutlich um 0,3 Prozentpunkte auf jetzt 3,7 Prozent. Im Juli des Vorjahres hatte sie 4,2 Prozent betragen.

Leave a Comment

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.