Freileitungsmast wurde unterspült: Entstörungsdienst wegen Starkregen im Einsatz

Landkreis Waldeck-Frankenberg, Bad Zwesten, Breuna, Fritzlar, Trendelburg(pm). Der Entstörungsdienst der Energie Waldeck-Frankenberg (EWF) war am Mittwoch 14. Juli ab etwa 15:30 Uhr bis in die Abendstunden vor allem im Norden des Landkreises Waldeck-Frankenberg unterwegs, um die Auswirkungen des Starkregens auf die Stromversorgung so gering wie möglich zu halten. Neben kleineren Einsätzen wegen Schaltschränken die unter Wasser standen, waren die Mitarbeiter vor allem in der Umgebung von Schmillinghausen und Helsen unterwegs. In der Nähe der Straße von Helsen nach Kohlgrund war ein Freileitungsmast umgestürzt, nachdem der Starkregen den Boden aufgeweicht hatte.

Die Leitstelle nahm den Freileitungsabschnitt sofort außer Betrieb und die Stromversorgung wurde über andere Netzteile wiederhergestellt. Die Straße musste kurzzeitig gesperrt werden, da die Stromleitungen die Durchfahrt blockierten. Die Arbeiten am umgestürzten Freileitungsmast werden am Donnerstag weiter fortgeführt, damit die EWF den Netzabschnitt wieder in Betrieb nehmen kann. An einer anderen Stelle in dem Gebiet war ein Baum in eine Freileitung gestürzt, nachdem der Regen den Boden auch dort aufgeweicht hatte. Um weitere Schäden zu vermeiden, nahm die EWF auch diesen Abschnitt des Mittelspannungsnetzes kurzzeitig außer Betrieb und stellte die Versorgung anderweitig wieder her. Mit einem Steigerfahrzeug konnte der Entstörungsdienst die Stelle gut erreichen und den umgestürzten Baum aus der Freileitung herausschneiden. Insgesamt waren an dem Tag 15 Mitarbeiter der EWF bis in den Abend hinein im Einsatz.

„Auffällig ist, dass die Auswirkungen des Wetters lokal sehr unterschiedlich sind. Während es im Norden zu Überschwemmungen kam, hatten wir in anderen Teilen unseres Netzgebietes kaum derartige Vorfälle,“ erklärte Jürgen Gernandt. Er ist als Leiter für den Betrieb des Stromnetzes der EWF zuständig. Seit ein paar Jahren zeige sich, dass die Netzbetreiber auch dank der Digitalisierung gut mit Störungen aufgrund von Wettereignissen umgehen können. „Wir digitalisieren konsequent unsere Leittechnik und erhalten dadurch viel mehr Informationen, wenn solche Ereignisse eintreten. Mit der Umstellung auf ein neues Leitsystem und dem Neubau der Leitstelle haben wir einen großen Fortschritt gemacht, um weiter zuverlässig damit umgehen zu können.“ Mittlerweile werden alle neuen Anlagen im Mittelspannungsnetz der EWF so ausgestattet, dass diese mit der Leitstelle in Korbach kommunizieren können. Zudem werden auch die bestehenden Anlagen nach und nach aufgerüstet. „Damit haben wir ein immer genaueres Bild unseres Netzes und können entsprechend genauer eingreifen und Störungen beseitigen.“ Ein Beispiel dafür sind Geräte, die an einem Verknüpfungspunkt, an dem mehrere Netzabschnitte zusammenlaufen, Informationen an die Leitstelle übermitteln, auf welchem Teil des Netzes ein Fehler behoben werden muss. Der Entstörungsdienst kann sich dann genau auf diesen Teil konzentrieren und muss nicht mehrere Strecken abfahren.

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