Auftragswandel in der Burgwaldkaserne nach Afghanistan

Mitglied des Verteidigungsausschuss besucht Frankenberg
Frankenberg(pm). Am 01. Juli 2021 wurde die Bundestagsabgeordnete und Mitglied im Verteidigungsausschuss Kerstin Vieregge(CDU) vom Kommandeur des Bataillons Elektronische Kampfführung 932 (EloKaBtl 932), Oberstleutnant Kai Alexander Hoberg, begrüßt.
Kerstin Vieregge hätte sich kaum bewegtere Zeiten als diese aussuchen können, denn dieser Tage wurde erstmalig nach fast 6 Jahrzehnten in den geheimen Sperrzonen der Burgwaldkaserne der Schichtbetrieb vorerst eingestellt. Mit dem Ende der 20-jährigen Präsenz der Bundeswehr in Afghanistan entfällt zunächst auch die Notwendigkeit zur permanenten Lageaufklärung. Das Bataillon aus Frankenberg (Eder) hat die Aufklärung in diesem Nato-Einsatz von Beginn an aufgebaut, geprägt und bis zum Schluss mitgestaltet. Erst am 29. Juni 2021 war der letzte Frankenberger Soldat aus Afghanistan wohlbehalten nach Deutschland zurückgekehrt; nur einen Tag bevor auch die letzten deutschen Soldaten aus Afghanistan ausgeflogen wurden.

Vieregge und Oberstleutnant Hoberg gedachten aus diesem Anlass bei einer Schweigeminute am Gedenkstein den Gefallenen und Verwundeten dieses Einsatzes. Von den insgesamt 35 bei Anschlägen oder Gefechten in Afghanistan gefallenen Soldaten waren zwei seinerzeit in Frankenberg (Eder) stationiert. Sie –wie auch zwei Kameraden aus dem Schwesterverband in Daun in der Eifel – sind bei einem Anschlag auf einen Bus im Jahr 2003 in Kabul getötet worden. Viele weitere Frankenberger Soldaten wurde dabei teils schwer verletzt.


Bei einem, Corona bedingt in dieser Form nach fast anderthalb Jahren erstmalig wieder abgehaltenem – Bataillonsappell würdigte der Kommandeur des EloKaBtl 932 die Arbeit der Frankenberger Soldaten und erinnerte daran, dass ohne die ständige, hochprofessionelle und unermüdlich akribische Arbeit aller Angehöriger des Verbandes, ob nun vor Ort in Afghanistan oder aus der Burgwaldkaserne heraus, zweifellos deutlich mehr Soldaten der ISAF und später der Resolute Support Mission ihr Leben gelassen hätten. Frankenberger Aufklärung war stets auf den Schutz der Truppe fokussiert und hat Leben gerettet.

Kerstin Vieregge informierte sich nicht nur über die Leistungen in der Vergangenheit, sondern auch über die bevorstehenden Aufträge und Herausforderungen, denen sich der Frankenberger Verband in der Zukunft gegenübersieht. Neben der Refokussierung auf die klassische Landes- und Bündnisverteidigung ist dies zuvorderst eine Einsatzverpflichtung im Niger, wo bereits sieben Soldaten unter dem Mandat der EU Training Mission Mali eingesetzt sind. Bei einer Fähigkeits- und Materialschau erklärten Soldaten und Soldatinnen des Verbandes Frau Vieregge ihre Arbeitsgeräte und Aufgaben. Hierbei wurde die besondere Herausforderung des Elektronischen Kampfes deutlich, im Zuge fortschreitender Digitalisierung auf modernen Gefechtsfeldern stets technologisch Schritt halten zu können. MdB Vieregge dankte den Soldaten des Bataillons für ihren Dienst und wünschte dem Verband für die Zukunft alles Gute.

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