Corona macht Arbeitsmarkt zu schaffen

Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Korbach steigt auf 4,4 Prozent
Korbach(pm). Die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Korbach hat im Februar wieder die 8000er-Marke überschritten – so wie im Zeitraum von Mai bis August vorigen Jahres. 8135 Personen auf Arbeitssuche waren in Waldeck-Frankenberg und im Schwalm-Eder-Kreis registriert, das ist ein Plus von 186 Arbeitslosen bzw. 2,3 Prozent gegenüber Januar. Im Vergleich mit dem Februar 2020 bedeutet das einen Anstieg um 1333 Personen bzw. 19,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt mit 4,4 Prozent um 0,1 Prozent höher als im Januar und um 0,7 Prozent höher als vor einem Jahr.

Auffällig in der Februar-Statistik sei der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den unter 25-Jährigen um 9,1 Prozent, so Uwe Kemper, Leiter der Arbeitsagentur Korbach. Weil am Jahresanfang Ausbildungen endeten, sei ein Anstieg der Arbeitslosigkeit in dieser Altersgruppe im Februar durchaus üblich. „In diesem Jahr fällt die Steigerung deutlicher aus, was sicherlich der Pandemie geschuldet ist“, so Kemper. Demgegenüber war bei den Männern ein Anstieg um 3,4 Prozent, bei den Frauen um 0,9 Prozent und bei den Ausländern um 5,2 Prozent zu verzeichnen. In der Altersgruppe ab 55 Jahren gab es einen Rückgang um 1,1 Prozent. Deutliche Unterschiede zeigt im Februar der Blick auf die beiden Landkreise: Während die Zahl der Arbeitslosen in Waldeck-Frankenberg sogar etwas zurückging, stieg sie im Schwalm-Eder-Kreis um 4,8 Prozent an. Kemper: „Es fällt ein deutlicher Anstieg im Bereich der Grundsicherung im Schwalm-Eder-Kreis auf. Das ist noch kein Trend, aber das müssen wir beobachten. Eine Rolle spielt dabei sicherlich, dass der Zugang an offenen Stellen im Schwalm-Eder-Kreis niedriger ausfiel als in Waldeck-Frankenberg.“

Weiter gestiegen ist erneut die Zahl der Langzeitarbeitslosen in beiden Rechtskreisen (Grundsicherung nach SGB II und Arbeitslosengeld nach SGB III) auf jetzt 2061 (Vergleich Januar: 2018). Gegenüber dem Februar des Vorjahres ist das ein Anstieg um 674 Personen bzw. 48,6 Prozent. 2509 offene Stellen sind Stand Februar im Agenturbezirk gemeldet, das sind 33 mehr als im Januar, aber 427 weniger als im Vorjahresmonat. Allerding fällt der Zugang an offenen Stellen mit 769 deutlich höher als im Januar (plus 275 Stellen, entspricht 55,7 Prozent), was typisch für die Veränderung von Januar zu Februar ist. Die Zahl der neuen Kurzarbeits-Anzeigen ist gegenüber dem Vormonat erneut gesunken: 165 Betriebe haben bis zum Stichtag 24. Februar neu Kurzarbeit für bis zu 1357 Beschäftigte angezeigt. Im Januar hatte es 264 neue Anzeigen für maximal 3157 Personen gegeben. Ob und in welchem Umfang die Betriebe tatsächlich kurzarbeiten, wird erst mit der Abrechnung deutlich, für die sie drei Monate Zeit haben. Für diese realisierte Kurzarbeit gibt es auf Agenturebene Hochrechnungen bis Oktober, als in 788 Unternehmen insgesamt 6882 Beschäftigte kurzgearbeitet haben (September: 842 Betriebe, 7566 Beschäftigte).

Die Arbeitsmarktzahlen im Einzelnen:

Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren im Februar 3820 Menschen arbeitslos gemeldet, 13 weniger als im Januar (minus 0,3 Prozent) und 578 mehr als im Februar 2020 (plus 17,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote sinkt auf 4,3 Prozent (minus 0,1 Prozentpunkte gegenüber Januar) und liegt damit 0,6 Prozentpunkte höher als vor einem Jahr. 98 neue Kurzarbeits-Anzeigen gingen in Waldeck-Frankenberg ein, von denen maximal 981 Personen betroffen sein können (Januar 118 neue Anzeigen für bis zu 1282 Beschäftigte). Auf Landkreisebene liegen Hochrechnungen zur tatsächlichen Kurzarbeit bis September vor: Danach waren in Waldeck-Frankenberg 4681 Beschäftigte in 468 Betrieben in Kurzarbeit (August: 4930 Personen in 520 Unternehmen).

Korbach mit Bad Wildungen. 1815 Menschen ohne Arbeit waren im Februar in Korbach und Bad Wildungen gemeldet, 14 mehr als im Januar (plus 0,8 Prozent) und 237 mehr als vor einem Jahr (plus 15,0 Prozent). Die Quote liegt mit 4,4 Prozent um 0,1 Prozentpunkte höher als im Vormonat und um 0,6 Prozentpunkte höher als im Februar 2020.

Geschäftsstelle Frankenberg. 1175 Arbeitslose verzeichnet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat, 18 weniger als im Januar (minus 1,5 Prozent). Das entspricht einem Anstieg von 252 Personen gegenüber Februar 2020 (plus 27,3 Prozent). In Frankenberg sinkt die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 4,1 Prozent, im Vorjahr hatte sie bei 3,2 Prozent gelegen.

Geschäftsstelle Bad Arolsen. 830 Menschen auf Jobsuche waren in der Geschäftsstelle Bad Arolsen erfasst. Im Vergleich zu Januar sind das 9 Personen weniger (minus 1,1 Prozent) und zu Februar des Vorjahres 89 Personen mehr (plus 12 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt wie im Januar 4,7 Prozent, das ist ein Anstieg um 0,5 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahresmonat.

Landkreis Schwalm-Eder. 4315 Arbeitslose waren im Februar im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 199 mehr als im Januar (plus 4,8 Prozent) und 755 mehr als im Vorjahresmonat (plus 21,2 Prozent). Die Quote steigt auf 4,4 Prozent, ein Plus von 0,2 Prozentpunkten gegenüber dem Vormonat und von 0,8 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahresmonat.

Im Schwalm-Eder-Kreis haben 67 Betriebe für maximal 376 Mitarbeiter bis 24. Februar neu Kurzarbeit angezeigt (Januar: 146 neue Anzeigen für bis zu 1875 Beschäftigte). Nach der Hochrechnung über die tatsächliche Kurzarbeit haben im September im Landkreis 2886 Arbeitnehmer in 374 Betrieben kurzgearbeitet. Im August waren es 3315 Beschäftigte in 418 Betrieben.

Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg. 1963 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst. Das sind 108 mehr als im Vormonat (plus 5,8 Prozent) und 358 mehr als im Vorjahresmonat (plus 22,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote erhöht sich auf 4,2 Prozent. Im Januar hatte sie bei 4,0 Prozent gelegen, im Februar vorigen Jahres bei 3,5 Prozent.

Geschäftsstelle Melsungen. In der Geschäftsstelle Melsungen waren im Januar 1135 Personen arbeitslos gemeldet, 46 mehr als vor vier Wochen (plus 4,2 Prozent) und 185 mehr im Jahresvergleich (plus 19,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,4 Prozent (Januar 4,3 Prozent, Februar 2020 3,7 Prozent).

Geschäftsstelle Schwalmstadt. 1217 Menschen auf Jobsuche zeigt die Februar-Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, 45 mehr als im Januar (plus 3,8 Prozent) und 212 mehr als vor einem Jahr, ein Anstieg um 21,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöht sich um 0,2 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent, im Februar 2020 hatte sie bei 3,8 Prozent gelegen.

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