Gemeinde Vöhl soll Klimaschutzkonzept erarbeiten

Vöhl(pm). Der Klimawandel ist ein real existierendes Problem; er spielt sich nicht nur in Umweltkatastrophen in anderen Erdteilen ab, sondern auch bei uns; nicht vor unserer Haustür, sondern in unserem Haus. Die SPD-Fraktion in der Vöhler Gemeindevertretung hat deshalb beantragt, eine Kommission zu berufen, die ein Klimaschutzkonzept erarbeitet und Beschlussvorlagen für die Gemeindevertretung mit einer Folgeeinschätzung versieht.

Für die anstehende Sitzung der Gemeindevertretung hat die Fraktion diesen Antrag allerdings zurückgezogen. Ein Grund dafür, so Fraktionsvorsitzender Volker König, sei, dass die Beratungen dieser Sitzung in Form einer Videokonferenz stattfänden, was ein Novum sei und deshalb nur Tagesordnungspunkte aufgerufen werden sollten, die aktuell entscheidungsrelevant seien. Hinzu komme für die Sozialdemokraten, dass das Thema für die Zukunft der Gemeinde Vöhl von besonderer Bedeutung sei und deshalb nach den Wahlen diskutiert und entschieden werden solle.
Bereits bei den Haushaltsberatungen des vorigen Jahres hatte die Gemeindevertretung auf Vorschlag der SPD beschlossen, ein Energiekonzept zu beauftragen, dessen Ziel es sein sollte, den Energiebedarf der Gemeinde durch Photovoltaik-/Solarenergie, Blockheizkraftwerke bzw. Windenergie eigenständig zu decken, sich dadurch von anderen Energieversorgern unabhängig zu machen und die CO2-Emissionen zu verringern.

Ein solches Konzept wurde bisher nicht erarbeitet. Es geht aber auch nicht nur um den Energiebedarf gemeindeeigener Gebäude, sondern um alle Maßnahmen, die Auswirkungen auf Klimawandel, Ressourcenabbau und Nachhaltigkeit haben. Die SPD will mit dem aktuellen Antrag also einen Schritt weitergehen. Die Nationalparkgemeinde Vöhl soll künftig alle Möglichkeiten ausnutzen, auf eine Reduzierung unserer Umweltprobleme hinzuwirken.
Reinhard Metka, der die SPD im Gemeindevorstand vertritt und dem das Thema zur Herzensangelegenheit wurde, erklärt: „Wir nehmen überall auf unserem Planeten Umweltkatastrophen wahr, die mit der Klimaerwärmung im Zusammenhang stehen. Dazu gehören Orkankalamitäten und Waldbrände bisher nicht gekannten Ausmaßes. Das ewige Eis in den Polargebieten und in den Hochgebirgen schmilzt und sorgt für einen Anstieg des Meeresspiegels und in der Konsequenz zu einer Verringerung der besiedlungsfähigen Landmasse. Wir in Deutschland und auch in der Gemeinde Vöhl glauben, wir seien nicht betroffen. Doch das ist ein Irrtum. Der immer früher leerfallende Edersee ist in diesem Kontext ein vergleichsweise geringes Problem, das uns aber unmittelbar betrifft. Hinzu kommen die Schäden in unseren Wäldern. Der Borkenkäferbefall und das Fichtensterben, die Probleme von Eiche und Buche sind Folgen dieses Klimawandels.“

Sina Best, Mitglied der Gemeindevertretung des Kreistags, erinnert daran, dass Bürgermeister Kalhöfer sich vor einigen Wochen gezwungen gesehen habe, die Vöhlerinnen und Vöhler über die Bürgerzeitung zum sparsamen Umgang mit Wasser – neben der Luft unser wichtigstes Gut – aufzurufen. Landrat Dr. Kubat weist in einer ganzen Serie von Artikeln auf das knapper werdende Wasser hin. Der Klimawandel, das ist die Position der SPD, ist auch in Vöhl und im Landkreis Waldeck-Frankenberg angekommen. Es sei Zeit zu handeln.

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