Uferstraße in Frankenberg nach Umbau wieder komplett befahrbar

Frankenberg(Florian Held). Der Verkehr rollt wieder in der Frankenberger Uferstraße. Am frühen Freitagnachmittag hat Bürgermeister Rüdiger Heß die Straße freigegeben. Der Bereich zwischen Wilhelmstraße und Jahnstraße ist damit für den motorisierten Verkehr wieder normal zu befahren. Ab dem 21. November verkehren auch alle überregionalen Buslinien wieder im normalen Takt, es gilt der reguläre Fahrplan.


Wegen der Corona-Pandemie fand die Einweihung nur in kleinem Kreis statt. „Nach insgesamt 80 Wochen ist das wichtigste Projekt meiner Amtszeit abgeschlossen“, so Heß. Die Maßnahmen verbessern die Situation für den motorisierten Verkehr, für Radfahrer und Fußgänger, haben gleichzeitig positive ökologische Auswirkungen. „Und Frankenberg ist endlich wieder an der Eder. Hier wurde nicht nur eine neue Straße verwirklicht, hier ist für die Frankenberger ein neues Lebensgefühl entstanden“, betonte der Bürgermeister. Im Zuge der Gesamtmaßnahme wurde die ehemalige Bundesstraße zur innerstädtischen Straße zurückgebaut und dabei um 50 bis 150 cm abgesenkt. Dadurch konnte auch die ungeliebte Unterführung in Richtung Wehrweide entfernt werden. Neu entstanden ist im Umfeld der Uferstraße der Kreisverkehr an der Kanton-Brou-Staße, die barrierefreie Brücke zur Wehrweide, neue Bushaltestellen, der Spazierweg an der Eder, die Uferpromenade mit großzügigem Fußgänger- und Radweg, der Ederuferpark sowie barrierefreie Übergänge in den neue gestalteten Kreuzungsbereichen.


Wo vorher eine deutliche Barriere zwischen Innenstadt und Wasser war, sind Einheimische wie Gäste jetzt eingeladen, sowohl die Eder wie auch den Ederzufluss Nemphe mit allen Sinnen wahrzunehmen. Insgesamt drei Zebrastreifen erleichtern den Zugang zum Wasser. „Früher waren die Eder und die Nemphe weggesperrt. Heute können die Leute bei den Schwimmpontons auch mal auf die Eder gehen und die Kinder im Wasser der Nemphe planschen“, so der Bürgermeister. Ökologischer Mehrwert sei im ganzen Bereich vor allem durch die Renaturierung der Nemphe, durch die Entsiegelung großer Flächen und die Neuanpflanzung von 100 Bäumen, rund 1.000 Sträuchern, 10.000 Stauden und 100.000 Zwiebeln erreicht worden.
Die zahlreichen Verbesserungen konnte die Stadt vor allem dank der Fördergelder in Millionenhöhe realisieren. Die Kosten lagen für den Straßenbau bei rund 8,2 Millionen Euro, für den Landschaftsbau bei rund 1,2 Millionen und für Metallbau und Lichtsignalanlagen bei rund 300.000 Euro. Rund 70 % der Baukosten konnten aus insgesamt vier Förderprogrammen refinanziert werden. „Es hat sich gelohnt. Wir haben einen weiteren großen Schritt zur Attraktivierung der Innenstadt gemacht“, freute sich auch André Kreisz als Vorsitzender der Frankenberger Kaufleute über den Abschluss der Maßnahmen. Die stetigen Investitionen in die Infrastruktur seien wichtig für die Stadt.


Heß dankte allen Beteiligten für „viel Engagement und Herzblut“ während der ganzen Bauzeit. „Mit großer Leidenschaft wurden in der Uferstraße Visionen realisiert“, betonte Dirk Koch vom Planungsbüro Oppermann. Jörg Scheffer von der Firma Rohde sagte stellvertretend für die Arbeitsgemeinschaft der Baufirmen: „Es war ein sehr großes und anspruchsvolles Projekt.“
Es werde auch in Zukunft weitergehen, versprach Heß. Schon mit dem Haushalt 2021 sollten „weitere wichtige Punkte für eine positive Zukunft der Stadt“ auf den Weg gebracht werden.

Einige Zahlen zur Maßnahme:
80 Wochen Bauzeit
4.400 to Asphalt
8.400 m² Pflaster
3,4 km Bordsteine
1.800 Lkw Ladungen Erdaushub
100 Bäume
1.000 Sträucher
10.000 Stauden
100.000 Zwiebeln
Baukosten
Straßenbau 8,2 Mio €
Landschaftsbau 1,2 Mio €
Metallbau /Lichtsignalanlagen 0,3 Mio €
Förderungen (Förderquote im Durchschnitt 70 %):
EU Wasserrahmenrichtlinie
EFRE Europäische Fonds für regionale Entwicklung
Bund/Land Städtebauförderung Stadtumbau West
Land Mobilitätsfördergesetz

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