Feiertage in Corona-Zeiten: Gedenken mit Abstand und ohne Musik

Waldeck-Frankenberg(pm). St. Martin, Volkstrauertag oder Totensonntag: In den kommenden Wochen stehen viele staatliche und kirchliche Feiertage im Kalender. Gemeinsam mit den Städten und Gemeinden hat sich der Landkreis Waldeck-Frankenberg darauf verständigt, dass Gedenkveranstaltungen oder –umzüge zwar grundsätzlich stattfinden dürfen – jedoch ohne musikalische Begleitung durch Chöre oder Bläser und ähnliches und mit Abstand und Masken sowie unter Beachtung der geltenden Hygieneregeln.


Die Zahl der Corona-Infektionszahlen steigt stetig: Seit Ausbruch der Pandemie zählt der Landkreis insgesamt 382 Personen, bei denen das Coronavirus nachgewiesen wurde; 74 Personen aus dem gesamten Kreisgebiet sind aktuell infiziert. Das Infektionsgeschehen hat auch Auswirkungen auf kirchliche und gesellschaftliche Traditionen: Feier- und Gedenktage dürfen aktuell nur unter entsprechenden Voraussetzungen stattfinden, damit auch hier das Ansteckungsrisiko möglichst gemindert werden kann.


Landrat Dr. Reinhard Kubat und der Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernent Karl-Friedrich Frese haben sich daher in der jüngsten Dienstversammlung mit den Bürgermeistern der Kommunen auf bestimmte Vorgaben geeinigt: Öffentliche Veranstaltungen jeglicher Art und Umzüge sollen mit maximal 150 Teilnehmenden stattfinden. Hierbei muss zwingend darauf geachtet werden, den geltenden Sicherheitsabstand einzuhalten
und – auch draußen – eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Darüber hinaus soll es keine Live-Musik durch Chöre oder Bläser-Ensembles geben. Musik aus der technischen Konserve ist erlaubt.


„Veranstaltungen wie die anstehenden Gedenktage werden in der Regel durch Gesang oder Blaskapellen begleitet. Diese stellen in der aktuellen Situation aber ein hohes Infektionsrisiko dar“, begründet der Leiter des Fachdienstes Gesundheit beim Landkreis Thomas Hetche die Entscheidung. „Insbesondere durch Blasinstrumente werden die Aerosole beim
Musizieren mehrere Meter weit in die Umgebung geschleudert.“ Beim Singen sei es ähnlich. „Per Tröpfcheninfektion kann sich das Virus unter diesen Umständen noch besser verbreiten – sogar an der frischen Luft.“ Auch Hygiene und Abstand sowie das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen müsse zwingend eingehalten werden. Auf anschließendes geselliges
Beisammensein sollte verzichtet werden.


Landrat und erster Kreisbeigeordneter appellieren an das Verständnis und die Einsicht aller: „Dieses Jahr kann nichts so wie in den vergangenen Jahren stattfinden – leider auch nicht unsere Gedenk- und Feiertage.“ Damit man perspektivisch in eine neue Normalität zurückfinden könne, sei jeder einzelne gefragt, seinen Beitrag zu leisten: „Haben wir Verständnis, seien wir achtsam und umsichtig, halten uns an die Regeln und stehen wir gemeinsam diese herausfordernde Zeit durch“, richten Kubat und Frese sich nochmals direkt
an die Menschen in Waldeck-Frankenberg. „Vielleicht können wir dann bereits im nächsten Jahr unsere Traditionen wieder so begehen wie gewohnt. Ein jeder von uns kann das durch sein persönliches Verhalten direkt beeinflussen.“

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