Edertaler Ortsgericht neu formiert

Schöffe Klaus Daude verabschiedet – Bernd Lückel als sein Nachfolger vereidigt

Edertal(von Uli Klein). Klaus Daude aus Affoldern war 30 Jahre lang als Schöffe des Edertaler Ortsgerichts tätig. Zu seinem Nachfolger wurde Bernd Lückel aus Lieschensruh vom Gemeindeparlament bestimmt. Die bereits vollzogene Vereidigung Lückels und das Ausscheiden Klaus Daudes aus dem Ehrenamt sowie die 25-jährige Ortsgerichtstätigkeit von Vorsteher Wilfried Tönges standen im Mittelpunkt einer coronabedingt kleinen Zusammenkunft im Edertaler Rathaus.

Es sei allgemeinhin gar nicht so einfach geeignete Personen für die Besetzung dieser Ehrenämter zu finden, stellte Bürgermeister Klaus Gier fest. Die Nationalparkgemeinde Edertal sei aber in der glücklichen Lage über ein breit aufgestelltes Ortsgericht zu verfügen. „In ihm sind verschiedene Berufsgruppen vertreten. Das macht die Arbeit unter der bewährten Vorsteherleitung von Wilfried Tönges überaus effizient“, stellte der Verwaltungschef fest. Sein besonderer Dank galt Klaus Daude. Über drei Jahrzehnte habe man sich auf die wertfreien Urteile des Schöffen verlassen können. „Das verdient große Anerkennung“, sagte Klaus Gier.


Auf 21 Jahre Ehrenbeamter blicken Eckhard Salz aus Hemfurth-Edersee und Hartmut Höhle aus Böhne auf 15 Jahre zurück. Auch ihnen sei eine kontinuierliche Arbeit wichtig, genauso wie Heinrich Meuser aus Wellen, der seit zwölf Jahren seine beruflichen Kenntnisse als Schöffe einbringt. Wilfried Tönges ist seit einem Vierteljahrhundert als Ehrenbeamter aktiv. „Vor 25 Jahren wurde ich gewählt und war von Anfang an stellvertretender Vorsteher. Den Vorsitz von Albert Stieglitz übernahm ich vor zwölf Jahren“, berichtet der pensionierte Leiter des Bauamts der Gemeinde Edertal. Pro Jahr erledigt das Ortsgericht etwa 20 Immobilien und Grundstücksschätzungen. „Mit steigender Tendenz, weil auch das überregionale Interesse für Edertaler Immobilien unvermindert groß ist“, erklärte Tönges. Gerne erinnere er sich an seine Vereidigung im damaligen Amtsgericht Bad Wildungen, in dessen Zuge auch die Verabschiedung von Adelbert Rossmann und von Walter Gottmann vollzogen worden sei – wenn auch mit einiger Verzögerung. „Wir waren alle pünktlich da, nur Walter Gottmann fehlte.“ Nachdem er angerufen worden war, habe Gottmann verdutzt erklärt, dass er den Termin total vergessen habe, aber gleich da sein würde. „Dann kam er auch, bekleidet mit einer Trainingshose. Für das Pressefoto mussten wir uns dann so positionieren, dass die Trainingshose nicht zu sehen war“, erzählte Wilfried Tönges schmunzelnd.

Hintergrund: Die Struktur des Edertaler Ortsgerichts und seine Aufgaben: Vorsteher ist Wilfried Tönges; Stellvertreter: Heinrich Meuser und Eckhard Salz; Schöffen: Hartmut Höhle und Bernd Lückel. Zu den Aufgaben der Ortsgerichte zählen Beglaubigungen von Unterschriften und Abschriften, Nachlasssicherungen, Erteilung von Sterbefallsanzeigen an das Amtsgericht, Mitwirken bei Festsetzung und Erhalt von Grundstücksgrenzen sowie Schätzungen.

Service: Jeweils dienstags, in der Zeit von 15 Uhr bis 16 Uhr, bietet Ortsgerichtsvorsteher Wilfried Tönges persönliche Sprech- und Beratungsstunden im Edertaler Rathaus an. Telefonische Anmeldungen sind infolge der Corona-Pandemie dringend notwendig unter der Rufnummer: 05623/2833. Die Sprech- und Beratungstermine finden unter Einhaltung strenger Hygienemaßnahmen und Mindestabstandsregeln statt.

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