Frauen verdienen noch immer deutlich weniger als Männer

Wiesbaden/Waldeck-Frankenberg(pm). Dr. Daniela Sommer fordert als heimische Abgeordnete und AsF-Vorsitzende Taten statt PR-Kampagnen zum Equal Pay Day, denn Frauen verdienen noch immer deutlich weniger als Männer. Zum dreizehnten Mal findet am 17. März 2020 der Equal Pay Day statt. „Er ist zu einem der wichtigsten Aktionstage für die Gleichberechtigung der Geschlechter weltweit geworden“, sagte die Daniela Sommer. Der Equal Pay Day markiert symbolisch den Tag im Jahr, bis zu den Frauen ‚umsonst‘ arbeiten, während Männer vom ersten Tag des Jahres bezahlt werden. „Auch nach 13 Jahren Equal Pay Day besteht immer noch eine Lohnlücke zwischen Männern und Frauen, auch bei uns Hessen. Der Kampf für echte Lohngleichheit ist noch lange nicht gewonnen“, so die Sozialpolitikerin.

Laut dem Bundesfamilienministerium liege die Entgeltlücke zwischen Frauen und Männern in Deutschland derzeit bei 21 Prozent. Selbst bei gleicher formaler Qualifikation und ansonsten gleichen Merkmalen betrage der Entgeltunterschied zwischen Männern und Frauen immer noch sechs Prozent. „Das ist ein deutlicher Hinweis auf versteckte Benachteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt“, sagte Dr. Sommer. Es gebe viele Gründe für die Lohnlücke – Frauen arbeiteten häufiger in schlechter bezahlten, sozialen oder personennahen Dienstleistungen. Insbesondere die familienbedingte Erwerbsunterbrechung und der anschließende Wiedereinstieg in Teilzeit seien ein Grund: Etwas weniger als die Hälfte aller sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen in Hessen arbeiteten in Teilzeit. Zudem hätten Frauen noch immer schlechtere Karrierechancen: Frauen seien in Führungspositionen, besonders in Spitzenpositionen, unterrepräsentiert. „Das gilt übrigens im Besonderen für die Hessische Landesregierung. Eine Kleine Anfrage der SPD-Fraktion (Drucksache 20/283) hatte ergeben, dass lediglich 10 der insgesamt 61 Abteilungen der obersten Hessischen Landesbehörden von einer Frau geleitet werden. Keine einzige Frau in einer Leitungsfunktion findet sich etwa in den CDU-geführten Ministerien des Inneren, der Finanzen, der Justiz sowie im Wirtschaftsministerium, das von den Grünen geführt wird. Auch die Landesregierung selbst setzt sich aus deutlich mehr Männern zusammen: Sieben Minister, fünf Ministerinnen, zehn Staatsekretäre und nur zwei Staatssekretärinnen“, sagte die SPD-Abgeordnete. Aber auch Rollenstereotype und geschlechtsspezifische Zuschreibungen spielten heute immer noch eine Rolle bei der Arbeitsbewertung, Leistungsfeststellung oder Stellenbesetzung und führten zu indirekter Benachteiligung oder gar direkter Diskriminierung von Frauen. Es gäbe noch viel zu tun im Kampf gegen den Gender Pay Gab, so Sommer.

„Wir fordern die schwarzgrüne Landesregierung auf, endlich aktiv zu werden und auch in Hessen klare Akzente für mehr Lohngleichheit zu setzen. Wir brauchen endlich mehr weibliches Führungspersonal – die obersten Hessischen Landesbehörden sollten hier als gutes und nicht als schlechtes Beispiel vorangehen. Wir brauchen Kinderbetreuung die Familien so unterstützt, dass beide Eltern Vollzeit arbeiten gehen können. Und wir müssen den Klischees in den Köpfen der Arbeitgeber mit klaren Vorgaben entgegentreten, um Frauen endlich vor Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt zu schützen“, forderte Sommer mit ihren Kolleginnen im Landtag nachdrücklich. „Für uns als SPD stehen die Themen Gleichberechtigung und Lohngerechtigkeit ganz oben auf unsere Agenda. Wir hoffen, dass auch die Landesregierung ernsthaft über politische Akzente nachdenkt und ihre ‚Taten‘ in diesem Bereich nicht länger auf Social-Media-Kampagnen beschränkt“, so die SPD-Politikerin abschließend.

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