Lebensraum für Pflanzen und Tiere

Jürgen Frömmrich unternahm Exkursion mit dem NABU an der Eder

Edertal/Bad Wildungen(pm). Bei seiner Sommertour hat sich der Landtagsabgeordnete der GRÜNEN, Jürgen Frömmrich, bei Mitgliedern des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) aus Edertal und Bad Wildungen über die Renaturierung der Eder informiert. Bei einer zweistündigen Exkursion unter der Leitung von Wolfgang Lübcke besichtigten die Teilnehmer mehrere Abschnitte. Dabei wurde deutlich welche positiven Auswirkungen die Renaturierung auf die Strukturgüte der Eder und damit auf die Lebensbereiche für zahlreiche Arten hat.

Der NABU und der Ederfischereiclub hatten sich maßgeblich für die Renaturierung der Eder eingesetzt und den kompletten Prozess begleitet. Bereits in 2007 begann man in der Öffentlichkeit für die Renaturierung der Eder zu werben. Nach anfänglichen Widerständen begann die Umsetzung der ersten Maßnahmen im Edertal Im Jahr 2013. Mehrere Bauabschnitte folgten in den darauffolgenden Jahren im Edertal und Bad Wildungen bis 2018. Insgesamt kosteten die Planungs- und Baumaßnahmen im Bereich der Gemeinde Edertal rund 665.000 Euro und im Stadtgebiet Bad Wildungen rund 593.000 Euro. Alle Maßnahmen wurden komplett durch das Land Hessen gefördert.

Die Eder teilt das Schicksal der meisten Flüsse in Europa und wurde mehrmals begradigt und verlor dadurch ihren ursprünglichen Charakter und eine kanalähnliche Struktur entstand. Dadurch erhöhte sich die Fließgeschwindigkeit des Gewässers und das Gewässerbett vertiefte sich. Dies blieb nicht ohne negative Auswirkungen auf die Vielfalt in der Tier- und Pflanzenwelt. Mit der Renaturierung der Eder wurden die Sünden der Vergangenheit zum Teil beseitigt und ein wichtiger Schritt zu Erhalt und Erhöhung der Artenvielfalt im Ökosystem der Eder geleistet.

Da die Wasserqualität der Eder sehr gut ist, stand bei den Baumaßnahmen der Renaturierung die Verbesserung der Strukturgüte im Vordergrund. Ziel war es den ursprünglichen Charakter der Eder mit naturnahen Ufer- und Auenbereichen und ein dynamisches Gewässerbett mit unterschiedlichen Strömungsbereichen wiederherzustellen, um die Lebensraumvielfalt für Pflanzen und Tieren zu erhöhen. Die Maßnahmen umfassten daher die Errichtung von Nebengerinnen, die Rückzugsmöglichkeiten für Fische und Vögel bieten. Mit der Ausbringung von Kies wurde die Vertiefung der Eder umgekehrt. Gleichzeitig ist der Kies ein wichtiger Lebensraum für den Laich von Fischen. Durch den Bau von Sohlgleiten und Kiesinseln ist die Eder wieder ein dynamischer Fluss geworden in dem sowohl Stromschnellen als auch strömungsarme Bereiche ihren Platz haben und in dem sich Mäandern (Schlingen) und Steilufer bilden.

Wolfgang Lübcke machte deutlich, dass die positiven Auswirkungen der Renaturierung der Eder auf die Artenvielfalt sehr deutlich zu sehen sind: „Die Lebensräume an der Eder sind vielfältiger geworden. Davon profitieren Fische und Vögel. Über kurz oder lang können auch Fischotter und Bieber an die Eder zurückkehren. Insgesamt ist mit der Eder ein herausragender Biotopverbund entstanden.“
Jürgen Frömmrich dankte den Teilnehmern der Exkursion für die Einblicke in die Maßnahmen und Erfolge der Renaturierung. „Der Einsatz des NABU und des Ederfischereiclubs für eine Verbesserung des ökologischen Zustands der Eder hat sich mehr als gelohnt. Ich danke allen Beteiligten für den jahrelangen Einsatz, ohne den die Renaturierung nicht so erfolgreich verlaufen wäre. Ich hoffe, dass die Renaturierung der Eder eine positive Signalwirkung auf noch zu erfolgende Renaturierungen in der Region hat. An der Eder kann man deutlich den Erfolg für die Artenvielfalt sehen. Mit dem Programm „100 Wilde Bäche“ zur Renaturierung von Gewässern will das Land Hessen seinen Beitrag dazu leisten, dass die Flüsse in Hessen wieder in einen guten ökologischen Zustand versetzt werden“, so Frömmrich.

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