Frankenberger Gastronomen ausgebremst – Stadt widerspricht der Jungen Union

Frankenberg(pm/od). Die Europeade steht vor der Tür – Das größte Kulturfest Europas kommt nach Frankenberg und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Bei den Gastronomen in Frankenberg macht sich nun aber großes Unverständnis und auch Ärger breit. Grund dafür ist die Vergabe der gesamten Bewirtungsrechte im Getränkebereich an einen externen Großanbieter. Nach eigenen Angaben haben sich die ortsansässigen Wirtshäuser ebenfalls beworben, seien jedoch allesamt leer ausgegangen.

Dass nun ein externes Unternehmen der große Sieger beim größten Fest in Frankenberg ist, ärgert auch die Junge Union. „Die heimischen Gastronomen so zu umgehen, ist nicht in Ordnung“, kritisiert der Vorstand der JU Frankenberg. Klar ist, dass durch die Vergabe der Rechte an den Großanbieter Geld eingenommen werde, das zur Kostendeckung genutzt werden soll. Ein Kompromiss, der sowohl den Getränkehersteller als auch die Frankenberger Gastronomie zum Zuge kommen lässt, wäre jedoch sinnvoller gewesen. Auch Werbemittel für die Europeade wurden von externen Unternehmen geordert und nicht bei Anbietern aus der eigenen Stadt. „Bei einem so großen Event müssen die eigenen Unternehmen mit eingebunden werden, um auch die Wirtschaftlichkeit zu stärken“, erklären die jungen Christdemokraten.

Das sagt die Stadt Frankenberg (Eder)

Die Stadtverwaltung kann die Aufregung der Jungen Union nicht verstehen und auch Bürgermeister Rüdiger Heß ist sehr verwundert: „Sonst wird von der Jungen Union immer wieder das Gespräch mit dem Bürgermeister gesucht – warum in diesem Fall nicht?“ Die Junge Union hätte sich jederzeit über die tatsächliche Sachlage informieren können. Der Darstellung der Jungen Union widerspricht die Stadt vehement. Richtig ist, dass die DIMO Veranstaltungsservice GmbH als Partner der Stadt die Marktrechte für den Veranstaltungszeitraum auf den Veranstaltungsflächen innehat. Richtig ist jedoch auch, dass von Anfang die Einbindung der örtlichen Gastronomie Teil des gemeinsamen Konzeptes war. Gastronomen mit beantragtem Außenbereich wird auch im Zeitraum vom 12.-21.07. von Seiten der DIMO die normale Flächennutzung ermöglicht, zum Teil sogar darüber hinaus. Die Stadt verzichtet sogar für diesen Zeitraum auf die sonst fälligen Gebühren.

Die Stadtverwaltung hatte zudem alle Gastronomen im Kernstadtbereich schon im März 2019 zu einer gemeinsamen Veranstaltung mit Partner DIMO eingeladen – mit dem Ziel sie mit Informationen zu versorgen und ihnen die Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie als lokale Akteure die Feierlichkeiten im Jubiläumsjahr unterstützen und auch selbst bestmöglich davon profitieren können. Auch der 1. Stadtrat (CDU) war in diese Veranstaltung mit eingebunden. Im Nachgang zu dieser Info-Veranstaltung wurden alle Gastronomen im Veranstaltungsgelände persönlich aufgesucht, um im Gespräch nochmal das Gesamtkonzept vorzustellen. Nach aktuellem Stand sind alle Gastronomiebetriebe informiert und nehmen überdies gerne am Mehrwegbecher- und Markensystem teil.

Im Gespräch und auf Anregung der Gastronomen speziell in der Fußgängerzone wurde auch das bestehende Toilettenkonzept für die Europeade überarbeitet, sodass jetzt auch dort ein zusätzlicher Toilettencontainer aufgestellt wird. Es bestand und besteht jederzeit die Möglichkeit, in Kontakt mit der Stadtverwaltung und/oder der DIMO Veranstaltungsservice GmbH zu treten, umso mehr stößt die Pressemitteilung der Jungen Union auf Unverständnis.

Auch im Fall der Werbemittelbeschaffung für die Europeade widerspricht die Stadt der Darstellung der Jungen Union. Die Verwaltung arbeitet einerseits nach dem Grundsatz der Wirtschaftlichkeit – schließlich geht es immer um Steuergelder – andererseits wird natürlich darauf geachtet, möglichst viele Aufträge in der Stadt und in der Region zu vergeben. Es gilt immer, beiden Grundsätzen nach Möglichkeit gerecht zu werden. So sind beispielsweise sämtliche Drucksachen, T-Shirts, aber auch Tassen und einiges mehr für Jubiläum und Europeade direkt in Frankenberg beauftragt und produziert worden.

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